Emissions-Hochkonjunktur am KMU-Anleihen-Markt – kaum eine Woche hatte in den letzten Jahren mehr zu bieten als die Kalenderwoche 46 (11.11. bis 15.11.) im Jahr 2019. Zum Wochenstart begann gleich für drei neue Anleihen die Zeichnungsphase: So konnten Anleger zwischen der 6,75%-Anleihe (WKN: A2YN25) des Automobilzulieferers Schlote Holding GmbH, der 5,25%-Anleihe (WKN: A2YN3Q) der auf Öl- und Gasförderung ausgerichteten Deutsche Rohstoff AG sowie der 5,50%-Anleihe (WKN: A2YN1M) des Finanzdienstleisters Jung, DMS und Cie. Pool GmbH auswählen.
Anleihe-Debütant Schlote Holding GmbH feiert dabei eine äußerst erfolgreich Kapitalmarkt-Premiere und platzierte seine 6,75%-Anleihe zum Ende der Woche bereits vorzeitigim Volumen von 25 Mio. Euro. Das ursprünglich bis zum 19.11.2019 laufende Anleihen-Angebot wurde am 15.11.2019 um 13 Uhr aufgrund der hohen Nachfrage vorzeitig beendet. Auch die Jung, DMS & Cie. Pool GmbH wird das aktuelle Zeichnungs-Angebot für ihre neue 5,50%-Anleihe aufgrund der hohen Nachfrage institutioneller und privater Investoren vorzeitig schließen. Demnach wird das Umtauschangebot vorzeitig am 19.11.2019 um 18.00 Uhr und das öffentliche Angebot am 22.11.2019 um 12.00 Uhr enden. Zu beiden Anleihen-Emissionen führte der Anleihen Finder in dieser Woche ausführliche Vorstands-Interviews.
Interessenten der neuen Anleihe 2019/24 (ISIN DE000A2YN3Q8) der Deutsche Rohstoff AG können den 5,25%-Bond mit einem Gesamtvolumen von bis zu 100 Mio. Euro noch bis 4. Dezember 2019 zeichnen, zum Beispiel über eine Order an der Frankfurter Börse über deren Zeichnungsfunktionalität DirectPlace. Im Hintergrund-Bericht zum „Denver-Clan“ konnten Leser in dieser Woche spannenden Einblickein die Geschäftstätigkeit und Entwicklung der Deutsche Rohstoff AG bekommen. Unbedingt lesenswert! Alle drei genannten Anleihen (Deutsche Rohstoff, Schlote und JDC) wurden zudem vom Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS gezeichnet.
Bereits zu Beginn der Woche konnte die Semper idem Underberg AG die Platzierung ihrer neuen Anleihe 2019/25 (ISIN: DE000A2YPAJ3) vorzeitig beenden und das maximale Emissionsvolumen von 60 Mio. Euro am Kapitalmarkt ausgeben. Der finale Zinskupon der sechsjährigen Anleihe wurde auf 4,00% p.a. festgelegt. Ebenfalls Anfang der Woche hat die PREOS Real Estate AG die Begebung einer Wandelanleihe mit einem Volumen von bis zu 300 Mio. Euro beschlossen. Die Wandelanleihe 2019/24 (ISIN: DE000A254NA6) ist mit einem Zinskupon von 7,50% p.a. ausgestattet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Die zufließenden Mittel aus der Transaktion möchte PREOS in erster Linie für den Erwerb weiterer Immobilien und Immobiliengesellschaften zum Ausbau ihres Portfolios verwenden. Auch die UniDevice AG prüft nach eigenen Angaben derzeit die Begebung einer Unternehmensanleihe. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung plant das Berliner Unternehmen demnach die Emission einer Unternehmensanleihe noch im vierten Quartal 2019.
Weniger erfolgreich verlief bislang die Anleihen-Emission der SeniVita Social Estate AG, die bislang etwas mehr als die Hälfte des geplanten Anleihen-Volumens platzieren konnte und daher sowohl Umtausch- als auch Angebotsfrist beiden neuen SSE-Anleihen bis zum Februar 2020 verlängern möchte. Dafür ist allerdings noch ein Nachtrag im Prospekt notwendig. Derzeit bietet zudem noch die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH den Inhabern ihrer 7,50%-Anleihe 2015/21 (ISIN: DE000A13SAD4) ein freiwilliges Umtauschangebot in die neue 6,50%-Umtauschanleihe 2019/25 (ISIN: DE000A255DF3) des Unternehmens an. Das Gesamtvolumen des Umtauschangebots beträgt bis zu 15 Mio. Euro. In dieser Woche erhielt die NZWL den Zuschlag für einen Auftrag von Audi für das Premium-Segment der Elektrofahrzeuge. Der Großauftrag beschert den Leipzigern einen zusätzlichen Umsatz von ca. 10 bis 15 Mio. Euro pro Jahr.
In all die positiven Marktnachrichten der letzten Wochen platzte amFreitagmittag die Meldung der GOLFINO AG, welche die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beantragt hat. Der Golfbekleidungs-Hersteller aus Glinde in Schleswig-Holstein teilte das in einem kurzen Statement via Adhoc-Meldung mit ohne weitere Details zu nennen. Die Golfino-Nachrang-Anleihe 2016/23 hat ein platziertes Volumen von 4 Mio. Euro. Die Hörmann Industries GmbH hat die Ergebnisprognose der Unternehmensgruppe für das laufende Geschäftsjahr 2019 nach unten angepasst. Demnach wird nunmehr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 21,5 Mio. bis 23,0 Mio. Euro erwartet. Bislang war ein EBIT von rund 25 Mio. Euro prognostiziert worden. Im Hinblick auf den Umsatz der Hörmann Gruppe geht die Geschäftsführung dagegen unverändert von einer Bandbreite zwischen 590 Mio. und 600 Mio. Euro aus.
Hier finden Sie die wichtigsten KMU-Anleihen-News der KW46 im Überblick:
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