„Es gilt weiterhin: Bei jeder Geldanlage kommt es auf die richtige Auswahl an!“ – Kolumne von Gerhard Mayer
Schlechte Meldungen verkaufen sich leider noch immer besser als gute Meldungen. Beim Markt für Mittelstandsanleihen ist das in den vergangenen Wochen und Monaten besonders deutlich zu sehen. Über Ausfälle und/oder Anleiheverlängerungen wird ausführlich berichtet, über eine vorzeitige Rückzahlung höchstens als Randnotiz mit dem Vermerk „ungewöhnlich“. Wird eine Anleihe ganz normal bedient und das Unternehmen zahlt sowohl die Zinsen als auch die Anleihesumme pünktlich zurück, findet das zumeist gar keine Erwähnung in der Presse.
Neben Pleiten auch vorzeitige Rückzahlungen von Anleihen
Doch es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass eine Anleihe vorzeitig zurückgezahlt wird. Dann nämlich, wenn ein Unternehmen das mittels Unternehmensanleihe eingesammelte Geld sinnvoll nutzt, um sein Geschäft zu erweitern. Und dabei so erfolgreich ist, dass es die Schulden früher zurückzahlen kann.
Um nur einige Beispiele aufzuzeigen: Die Grand City Properties S.A. zahlte ihre Anleihe im Januar 2015 zum Nennwert vorzeitig zurück. Im Juli 2015 machte die Katjes International GmbH & Co. KG von ihrem vorzeitigen Kündigungsrecht Gebrauch und zahlte 101% des Nennwertes zurück. Die Albert Reiff GmbH war ebenfalls so erfolgreich, dass sie ihre Anleihe im Dezember 2015 vorzeitig zu 101% zurückzahlte. Bei Hallhuber gab es die Kündigung der Anleihe zum Juni 2016 zu 102% bereits im Mai 2015.
KION-Group zahlte zu 103,375% zurück
Beim Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS (WKN A1W5T2) kam es gerade letzte Woche bei der Anleihe von KION zur vorzeitigen Rückzahlung. Die KION Group ist ein weltweit führender Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnikgeräten und anderen Flurförderzeugen und Marktführer in Europa. Das Unternehmen zahlte nicht nur jährlich seine 6,75% Zinsen im Jahr, sondern bescherte den Anleihegläubigern einen Rückzahlungsbetrag von 103,375%.
Zahlreiche Emittenten im Blickfeld
Auch die kommenden Monate könnten einige vorzeitige Kündigungen von Anleihen bringen: So verdichten sich die Hinweise, dass die MITEC Automotive AG ihre Anleihe schon zum 30. März 2016 (Rückzahlung zu 101%) kündigen könnte. Die KSW Immobilien GmbH & Co. KG meldete vergangene Woche, dass eine Kündigung ihrer Anleihe im Oktober 2016 zu 103% erfolgen könnte. Auch bei der HELMA Eigenheimbau AG, die von einem Ergebnisrekord zum Nächsten eilt, besteht die Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung der Anleihe zu 101% im September 2016.
Analyseverfahren als Garant für den Erfolg
Wie bei allen Investments kommt es darauf an, die richtigen Werte herauszufiltern. Das macht der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS mit dem von der KFM Deutsche Mittelstand AG entwickelten KFM-Scoring sehr erfolgreich, wie die Entwicklung zeigt. Nach den erfolgreichen Jahren 2014 (Ausschüttung 2,10 Euro je Fondsanteil am 24.02.2015) und 2015 (Ausschüttung von 2,29 Euro je Fondsanteil am 24.03.2016) soll auch für 2016 eine Ausschüttung in ähnlicher Höhe erwirtschaftet werden.
Verkaufssignale erkennen und handeln
Aber nicht nur die Auswahl der Investments ist wichtig. Auch die permanente Überwachung entscheidet über den Anlageerfolg oder Misserfolg.
Sollte es zu einer Verschlechterung der betriebswirtschaftlichen Zahlen kommen gilt es, dies genau zu durchleuchten. Dazu gehören auch Managementgespräche, in welchen überprüft wird, ob diese (negativen) Veränderungen von vorübergehender Natur sind oder eben dauerhaft das Unternehmen belasten und schlimmstenfalls gefährden. Sollte letzteres identifiziert werden muss der Investor auch bereit sein, sich von dieser Anleihe zu trennen.
Bis vor einem halben Jahr war der Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS zunächst auch in der – aktuell in der Presse zu lesenden – German Pellets investiert. Doch dann ergab das Analyseverfahren KFM-Scoring ein eindeutiges Verkaufssignal. Auch bei Singulus und Beate Uhse wurde dank KFM-Scoring früh klar, dass die betriebswirtschaftliche Entwicklung in die falsche Richtung lief. So trennte sich der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS konsequent und frühzeitig von diesen Anleihen.
Deutscher Mittelstand bleibt auf Erfolgsspur
Natürlich gibt es einige Unternehmen, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sind und es werden noch weitere folgen. Aber deshalb darf man sich die Chance auf attraktive Renditen mit Anleihen solider und zuverlässiger Emittenten nicht entgehen lassen.
Die jüngste Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) belegt, dass bei den deutschen Unternehmen das Geschäft brummt. Der niedrige Ölpreis und der schwache Euro bieten den Unternehmen ungewöhnlich gute konjunkturelle Rahmenbedingungen.
Rekordzahlen stehen im Gegensatz zur (gefühlten) Stimmung
Deutsche Waren und Dienstleistungen bleiben im Ausland beliebt. Die deutschen Unternehmen haben im vergangenen Jahr so viele Waren ins Ausland verkauft wie nie zuvor. Insgesamt summierten sich die Ausfuhren auf 1,196 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 6,4% mehr als im Jahr davor. Die Ausfuhren in die Eurozone kletterten dabei um 5,9%, die in die anderen EU-Länder außerhalb des Währungsraums um knapp 9%.
Zahlreiche Emittenten von Mittelstandsanleihen haben in den letzten Wochen und Monaten mit ihren Zahlen überzeugt oder unsere Analyse bestätigt. So meldete der IT-Dienstleister SNP Schneider-Neureither & Partner AG nach vorläufigen Zahlen einen Umsatzanstieg von 85% und ein EBIT-Wachstum von über 200%. Die Metalcorp Group B.V. berichtet nach vorläufigen Zahlen von 44,4% Umsatzwachstum und von einem Anstieg des Ergebnisses vor Steuern von 18,8%. Hier gäbe es noch zahlreiche Beispiele zu nennen.
Kurskapriolen bieten attraktive Kaufgelegenheiten bei soliden mittelständischen Unternehmen
Im Zuge der aktuellen Kurskapriolen am Markt für Mittelstandsanleihen sind derzeit auch Anleihen von soliden Unternehmen teilweise zu absoluten Schnäppchenpreisen erhältlich. Diese Unternehmen und ihre Anleihen überzeugen mit hoher Finanzkraft, guten Wachstumszahlen und verantwortungsvollem Management in Verbindung mit einer attraktiven Rendite.
Durch die tägliche Überwachung der Mittelstandsanleihen mit dem Analyseverfahren KFM-Scoring hat der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS in den vergangenen Tagen und Wochen die Chancen genutzt, einige Positionen zu äußerst günstigen Konditionen auszubauen.
Qualität wird sich durchsetzen
Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Märkte wieder in ruhiges Fahrwasser kommen und die Übertreibungen korrigiert werden, denn die Qualität des deutschen Mittelstandes wird sich durchsetzen. Mit der richtigen Auswahl der Investments können Sparer mit Mittelstandsanleihen in der aktuellen Niedrigzinsphase weiterhin attraktive Renditen erwirtschaften. Anleger, die sich die Fleißarbeit der gewissenhaften Auswahl und permanenten Überwachung nicht machen möchten oder können, setzen dabei auf eine Fondslösung. Darüber hinaus können Anleger damit gegenüber dem Risiko eines Einzelinvestments von einer breiten Portfoliostreuung profitieren.
Gerhard Mayer,
KFM Deutsche Mittelstand AG
Dipl. Kaufmann Gerhard Mayer ist Vorstand der KFM Deutsche Mittelstand AG und Mitglied im Anlageausschuss des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS.
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