SV Werder Bremen: Verlust von 3,8 Mio. Euro in 2022/23 – Anleihe-Kurs bei 108%

Donnerstag, 14. Dezember 2023


Geschäftszahlen – der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA Konzern beendet das Geschäftsjahr 2022/23 zum 30.06.2023 mit einem Konzernjahresfehlbetrag von 3,8 Mio. Euro (Vorjahr: Konzernjahresüberschuss 6,3 Mio. Euro). Der nicht durch Konzerneigenkapital gedeckte Fehlbetrag hat sich durch das Jahresergebnis zum 30.06.2023 auf 17,9 Mio. Euro erhöht. Die Werder-Anleihe 2021/26 (WKN A3H3KP) hat sich unterdessen am Kapitalmarkt bewährt und notiert gegenwärtig bei starken 108%.

Gestiegene Umsätze und Aufwände

Die Spielzeit 2022/23 war zunächst einmal sportlich durch den direkten Wiederaufstieg und die damit verbundene Teilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga und wirtschaftlich zusätzlich dadurch gekennzeichnet, dass die Saison 2022/23 die erste Spielzeit seit 2018/2019 war, die ohne direkte pandemiebedingte Einschränkungen durchgeführt wurde. Unter diesen Rahmenbedingungen haben sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 22,6 Mio. Euro erhöht. Im Wesentlichen aufstiegsbedingt sind die Umsätze in den Bereichen mediale Verwertungsrechte (+15,6 Mio. Euro), Sponsoring (+13,5 Mio. Euro), Spielbetrieb (+11,8 Mio. Euro), hier zusätzlich bedingt durch den vollständigen Wegfall von Pandemiebeschränkungen und Handel (+3,0 Mio. Euro) deutlich gestiegen. Dem stand eine relevante Verringerung der Transfererlöse (-22,8 Mio. Euro) gegenüber. Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga zur Vorsaison wurden durch den Kaderumbruch viele Leistungsträger verkauft, was 2021/2022 zu hohen Erlösen in diesem Bereich geführt hatte, im Berichtsjahr wurde nach dem erfolgten Wiederaufstieg in die Bundesliga ein Zusammenhalt der Aufstiegsmannschaft priorisiert, was zu deutlich geringeren Transfererlösen geführt hat. 

Den gestiegenen Umsatzerlösen stehen im abgelaufenen Geschäftsjahr, ebenfalls im Wesentlichen aufstiegsbedingt, gestiegene Aufwendungen gegenüber. Die Aufwendungen für die betriebliche Leistung haben sich um insgesamt 31,2 Mio. Euro auf 123,0 Mio. Euro erhöht. Dies lässt sich insbesondere auf aufstiegsbedingte Erhöhungen der Personalaufwendungen im Lizenzspielerkader sowie auf umsatzabhängige Aufwandspositionen wie Stadionmiete, Verbandsabgaben oder einzukaufenden Sponsoringrechte zurückführen. Die Personalaufwendungen haben sich laut Werder um 13,4 Mio. Euro erhöht, und liegen damit noch deutlich unter den diesbezüglichen Kosten in der letzten Spielzeit in der Bundesliga (-10,6 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis hat sich als Folge auf -5,7 Mio. Euro (Vorjahr: +6,6 Mio. Euro) deutlich verschlechtert.

„Finanzergebnis im Rahmen der Risiko-Bereitschaft“

Der Finanzmittelfonds des Konzerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 19,0 Mio. Euro (Vorjahr: 16,1 Mio. Euro) leicht erhöht. Es ergab sich ein positiver Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,8 Mio. Euro (Vorjahr: -16,8 Mio. Euro). Die Gewinne aus Spielertransfers werden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen und führen hier zu einem positiven Saldo von 7,3 Mio. Euro (Vorjahr: 10,8 Mio. Euro). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -6,2 Mio. Euro (Vorjahr EUR -0,8 Mio. Euro) wird im Wesentlichen durch die Zinsen und Tilgungen aus den aufgenommenen Finanzierungen bestimmt.

Zusammenfassend liegt das Finanzergebnis des SV Werder Bremen für das Geschäftsjahr 2022/23 in Bezug auf den gesetzten sportlichen Fokus mit nachhaltiger Umsatzabsicherung in dem Rahmen, den Werder bewusst als wirtschaftliches Risiko einzugehen bereit war.

Hinweis: Der geprüfte Konzernabschluss zum 30.06.2023 ist hier abrufbar.

Ausblick 2023/24

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 haben die Werderaner das Ziel, einen Konzernjahresüberschuss zu erzielen, der den Fehlbetrag des Berichtsjahres 2022/23 zumindest ausgleicht. Nachdem im Vorjahr der Fokus auf Kontinuität und punktueller Qualitätssteigerung im Kader bei der gleichzeitigen Schaffung von zukünftigen Transferwerten lag, ist der Fokus in diesem Jahr auf dem Erreichen wirtschaftlicher Vorgaben bei aber gleichzeitigem Ausbau der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit und der Schaffung zukünftiger Transferwerte ausgerichtet.

Werder-Anleihe 2021/26 notiert bei 108%

ANLEIHE CHECK: Die fünfjährige Werder Bremen-Anleihe 2021/26 (ISIN: DE000A3H3KP5) ist mit einem jährlichen Zinskupon in Höhe von 6,50% ausgestattet (jährlicher Zahlungstermin am 08. Juni). Das Gesamtvolumen der Anleihe beträgt 30 Mio. Euro, wovon während der Emissionsphase 17 Mio. Euro platziert wurden. Die Werder-Anleihe notiert momentan an der Börse Frankfurt bei starken 108% (Schlusskurs: 14.12.2023).

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: SV Werder Bremen

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