Schalke 04 kündigt Anleihe 2016/23 vorzeitig und präsentiert Thomas Reis als neuen Cheftrainer

Donnerstag, 27. Oktober 2022


Eine Menge los auf Schalke in diesen Tagen – zunächst präsentieren die Königsblauen mit Thomas Reis einen neuen Cheftrainer für die Profimannschaft, nachdem gestern überraschend Sportdirektor Rouven Schröder seinen Abschied von S04 „aus persönlichen Gründen“ angekündigt hatte, und schon folgt die nächste Nachricht aus dem Finanzbereich. Der aktuelle Tabellenletzte der Bundesliga kündigt seine Anleihe 2016/23 (WKN A2AA04) vorzeitig zum 30. November 2022 zu 100,5% des Nennbetrags und optimiert damit weiter seine Finanzstruktur. Hintergrund der vorzeitigen Anleihe-Tilgung sind laut Angaben der Schalker die erfolgreichen Nachplatzierungen der S04-Anleihen 2021/26 (WKN: A3E5TK) und 2022/27 (WKN: A3MQS4), die mittlerweile jeweils vollständig am Kapitalmarkt platziert werden konnten.

„Dicke Brocken“

„Für die Finanzplanung des Clubs ist die erfolgreiche und vollständige Abwicklung beider Anleihen eine wichtige Weichenstellung. Die Anleihen waren ‚dicke Brocken‘, die uns durch das Jahr in der 2. Bundesliga begleitet haben, und nun ist es uns gelungen, sie vollständig und langfristig zu refinanzieren. Wir freuen uns sehr über das sichtbare Vertrauen von Fans und Anlegern“, sagt Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands und zuständig für Finanzen. Wie wichtig die vorzeitige Ablösung der 2023er Anleihe ist, zeigt eine wesentliche Veränderung im Lizenzierungsverfahren der DFL. So lag in den vergangenen Jahren der Stichtag, bis zu dem Auflagen und Bedingungen, die man in der ersten Phase des Lizenzierungsverfahrens im Frühjahr erhalten hatte, erfüllen musste, nach dem Sommertransferfenster. Diese wegen der Corona-Pandemie eingeführte Sonderregelung gibt es nicht mehr.

Stattdessen müssen Auflagen und Bedingungen wieder regulär bis Anfang Juni 2023 erfüllt werden. „Das kann bei einer Teilnahme an der Relegation dazu führen, dass man bis wenige Tage vor dem Stichtag gar nicht weiß, in welcher Liga man spielen wird. Es erleichtert unsere Planungen für beide Ligen also signifikant, dass dieses Thema nun abgehakt ist und die Fälligkeitsstruktur unserer Anleihen langfristig neu geordnet werden konnte“, so Rühl-Hamers. Mit der Neustrukturierung seiner Finanzverbindlichkeiten hat Königsblau einen wesentlichen Meilenstein zur Sicherung der langfristigen finanziellen Stabilität erreicht und schafft dadurch auch wieder mehr Spielraum für künftige Investitionen. Nun muss auch sportlich wieder der Weg in die richtige Richtung gefunden werden – mit Thomas Reis (49) in der Kommandozentrale.

Halbjahresverlust reduziert

Im ersten Halbjahr 2022 erwirtschaftete Schalke 04 einen Umsatz von 55,9 Millionen Euro. Trotz des deutlichen und durch den Abstieg erwartbaren Rückgangs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (106,7 Millionen Euro) konnte der konzernweite Verlust von 21,0 Millionen Euro auf 19,9 Millionen Euro reduziert werden. Gleichzeitig wurden die Gesamtverbindlichkeiten von 183,5 Millionen Euro (Stichtag 31.12.2021) auf 181,9 Millionen Euro und die Finanzverbindlichkeiten von 140,6 Millionen Euro (Stichtag 31.12.2021) auf 136,7 Millionen Euro verringert. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage habe laut S04 die stufenweise Rückkehr zur Voll- bzw. Teilauslastung der Stadionkapazität beigetragen. Signifikant höhere Erlöse konnten in den Bereichen Spielbetrieb, Veranstaltungen und Hospitality sowie im Catering erzielt werden. Dagegen stehen abstiegsbedingt geringere Erlöse in den Bereichen TV-Gelder und Sponsoring.

„Finanziell war das Jahr in der 2. Bundesliga wie erwartet ein Kraftakt für den Club. Durch den Abstieg mussten wir mit stark sinkenden Einnahmen kalkulieren, was im Zwischenabschluss, der die Rückrunde 2021/2022 darstellt, an dem starken Umsatzrückgang erkennbar ist“, sagt Christina Rühl-Hamers. „Im Unterschied zur Erstliga-Saison mussten wir ein Minus von über 50 Millionen Euro bei den Fernsehgeldern verzeichnen. Dass wir allein in diesem Bereich dank des Aufstiegs einen Anstieg von rund 20 Millionen verzeichnen, unterstreicht, wie wichtig die Rückkehr in die Bundesliga für Schalke 04 war. Es unterstreicht aber auch, dass der Aufstieg nicht alle Verluste des Abstiegs kompensieren kann“, so Rühl-Hamers weiter.

INFO: Der Konzernzwischenbericht 2022 des FC Schalke 04 kann hier eingesehen werden.

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.

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