Was bedeutet die Corona-Krise für den Entertainment-Dienstleister DEAG?

Mittwoch, 25. März 2020


Hinter der DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft liegt ein durchaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 mit einigen getätigten Akquisitionen. Dabei konnte der Konzertveranstalter seine EBITDA-Marge auf rd. 7,6 % nach 7,3 % im Vorjahr steigern. Wie das Geschäftsjahr angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise für den Entertainment-Dienstleister in 2020 in Gänze verlaufen wird, ist derzeit nicht abschätzbar. Dennoch scheint der Anleihen-Emittent, der aktuell im Q2 bereits über 600 Veranstaltungen verschieben konnte für die derzeitige Ausnahme-Situation gewappnet – auch dank eines Versicherungsschutzes.

EBITDA von 14,1 Mio. Euro

Zunächst zu den vorläufigen Zahlen aus 2019: Das EBITDA der DEAG belief sich auf 14,1 Mio. Euro, darin sind ergebnismindernde Aufwendungen in Höhe von rd. 0,5 Mio. Euro enthalten, die bei Vorbereitung und Abwicklung von Akquisitionen anfielen. Im Jahr 2018 bezifferte sich das EBITDA auf 14,6 Mio. Euro inklusive eines außerordentlichen Ertrags von 5,3 Mio. Euro aus der Entkonsolidierung der Konzerngesellschaft Raymond Gubbay Ltd.

Der Konzernumsatz der DEAG lag bei rd. 199 Mio. Euro vor Konsolidierung und bei 185,2 Mio. Euro nach Konsolidierung. Damit konnten in 2019 die entfallenen Umsätze aus der Entkonsolidierung von Raymond Gubbay Ltd. sowie der erheblich reduzierten Anzahl von Ed Sheeran Konzerten nahezu vollständig kompensiert werden. Die insgesamt fünf zwischen Juni und Dezember 2019 getätigten Zukäufe des Geschäftsjahres sind jeweils nur zeitanteilig im Umsatz 2019 enthalten. Zwei weitere, ursprünglich für das 4. Quartal 2019 geplante Akquisitionen wurden wegen der zu jenem Zeitpunkt ungeklärten Brexit-Thematik in das Jahr 2020 verschoben. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2018 lag vor Konsolidierung bei rd. 213 Mio. Euro und nach Konsolidierung bei 200,2 Mio. Euro.

Ausblick 2020 und Cornona-Krise

Für das laufende Geschäftsjahr 2020 plante DEAG ursprünglich ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und EBITDA. Aufgrund der „Corona-Krise“ ist ein detaillierter und stichtagsbezogener Ausblick für das laufende Jahr aktuell jedoch nicht möglich.

Versicherungsschutz für Absagen von „hoher Hand“

Allerdings besteht für Absagen von „hoher Hand“ der derzeitigen und auch im Vorverkauf befindlichen Veranstaltungen ein vollumfänglicher Versicherungsschutz (einschließlich Covid-19) bei einem der größten Versicherungskonzerne weltweit. Die ersten Schadensereignisse wurden bereits geprüft und bezahlt. Aus Schadenminimierungsgründen und um das Faninteresse zu berücksichtigen, befindet sich die DEAG im intensiven Dialog mit Künstlern und Partnern über die zeitliche Verlegung von Veranstaltungen. Aktuell konnten demnach bereits über 600 Veranstaltungen nahezu vollständig in die kommenden Quartale verlegt werden. Entsprechend ist eine veränderte zeitliche Struktur von Umsätzen und Ergebnissen im laufenden Geschäftsjahr möglich.

Hinweis: DEAG plant die Veröffentlichung ihres Jahresfinanzberichts 2019 bis spätestens zum 06.04.2020.

DEAG-Anleihe 2018/23

ANLEIHE CHECK: Die erste DEAG-Unternehmensanleihe 2018/23 mit einer Laufzeit von fünf Jahren ist mit einem Zinskupon von 6,00% p.a. (Zinstermin jährlich am 31.10.) ausgestattet. Im Rahmen der Emission wurden 20 Mio. Euro platziert. Im Zuge der Corona-Krise fiel der Anleihenkurs deutlich und notiert derzeit bei etwa 70% (Stand: 24.03.2020). Zum Vergleich: Vor „Corona“ lag der Anleihen-Kurs stets bei über 105%.

Anleihen Finder Redaktion.

Fotos: pixabay.com

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DEAG Deutsche Entertainment AG 2018/23

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