getgoods.de AG verliert Investment Grade-Rating – Creditreform: „Limitierender Faktor“ sei die Qualität des Rechnungswesens, Controllings und externen Berichtswesens
Die getgoods.de AG hat ihr Investment Grade-Rating mit der Note „BBB-“ verloren. Die Analysten der Creditreform Ratingagentur beurteilen die Bonität des Unternehmens aktuell mit der Ratingnote „BB“. Das geht aus Informationen der Emittentin und der Creditreform hervor. Das neue Rating der getgoods.de AG bedeutet ein Downgrade um zwei Notches von „Stark befriedigende Bonität, geringes bis mittleres Insolvenzrisiko“ (Investment Grade) auf „Befriedigende Bonität, mittleres Insolvenzrisiko“ (Non-Investment Grade).
Der Kurs der getgoods.de-Anleihe fiel in den letzten Tagen von zeitweise 83 auf zeitweise 74.
Getgoods bezieht in einer Pressemitteilung Stellung: „Anmerkungen hatte die Ratingagentur im Bereich Controlling und Rechnungswesen, welche sich aus Sicht der Agentur mit dem Wachstum der Gesellschaft nicht ausreichend mitentwickelt haben.“ Als Grund für die Unregelmäßigkeiten nannte getgoods „die zu spät erfolgte finale Besetzung des Postens des CFO“. Daraus hätte sich die Ratingnote von BB ergeben.
Im Ratingbericht schreibt die Creditreform dazu: „Einen limitierenden Faktor für das weitere Wachstum und die Umsetzung der Strategie stellt jedoch derzeit die Qualität des Rechnungswesen und Controllings bzw. des externen Berichtswesens dar, dessen Strukturen u. E. mit dem Unternehmenswachstum nicht mitgewachsen sind.. Dies auch bedingt durch zu späterfolgte und finale Besetzung des Postens der CFOs, erst im Juli 2013.“ (Laden Sie sich hier den Ratingbericht der Creditreform Ratingagentur herunter.)
„Wir haben die Defizite erkannt“
„Im großen und ganzen sind wir mit der Ratingnote zufrieden. Wir haben die Defizite erkannt und meine Vorstandskollegen und ich, insbesondere unser CFO Herr Jarantowski, sind schon voll dabei die Bereiche Controlling und Rechnungswesen an die Größe des Unternehmens entsprechend weiterzuentwickeln. Dies geschieht in Form von personeller Aufstockung und externer Beratung. Nichtsdestotrotz bin ich sehr stolz auf unser Unternehmen und freue mich über das bisher erreichte Wachstum“, sagte Markus Rockstädt-Mies, der Vorstandsvorsitzende des Online-Handelshauses getgoods.de AG.
Unterdessen meldete die getgoods AG, dass sie alle Anteile an der Pauldirekt GmbH erworben habe, machte aber keine Angaben über den Kaufpreis.
Pauldirekt ist nach Angaben von getgoods ein Shoppingclub für Männer. Die Übernahme sichere getgoods den Zugang zu über 1,2 Millionen Kunden, die im Internet shoppen würden.
Markus Rockstädt-Mies wird in der Pressemitteilung der getgoods AG zitiert: „Mit Pauldirekt, dem Shoppingclub für Männer erschließen wir uns eine Zielgruppe E-Commerce-Affiner Kunden, für die wir im Eigenmarketing einen hohen Millionenbetrag aufwenden müssten. Durch die Verbindung mit dem Stammhaus getgoods.de sind wir in der Lage, gerade vor dem Hintergrund der aktuell stattfindenden Erweiterung des Produktspektrums hin zum Vollsortiment, diesen Kunden noch bessere Angebote machen zu können. Außerdem erschließen wir durch Pauldirekt auch unseren Handels- und Industriepartnern die Möglichkeit effizient und gesteuert Überhangs- und Sonderposten vermarkten zu können. Durch die schnelle und unkomplizierte Integration der Vermarktungsplattform Pauldirekt in die etablierten Standardprozesse und Strukturen von getgoods.de sind wir darüber hinaus auch in der Lage von Beginn an entsprechende Skaleneffekte nutzen zu können.“
Anleihen Finder Redaktion
Foto: getgoods.de AG
Anleihen Finder Datenbank
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