VST Buildings: Creditreform stuft Unternehmensrating auf „B-“ herab – „Grundlage dafür ist schwaches Geschäftsjahr 2013“ – VST-CFO Kowalewski: „Künftige Versicherungserstattungen wurden im Rating nicht berücksichtigt“ – „Operatives Geschäft nicht belastet – bei uns ist alles im grünen Bereich“ – Anleihekurs verliert 10 Prozent

Dienstag, 22. Juli 2014


Die Creditreform Rating AG hat das Unternehmensrating der VST Building Technologies AG von „B (watch)“ auf „B-“ herabgestuft. Der Grund dafür sei laut Creditreform, die schwache Entwicklung des VST-Geschäftsjahres 2013 sowie die negativen Folgen, die sich aus der angepassten Unternehmensplanung für das Jahr 2014 ergeben.

Im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion sagt Kamil Kowalewski, CFO der VST Building Technologies AG:Unser Geschäft hat sich im Jahr 2013 erfreulich entwickelt. Allerdings hatten wir im vergangenen Jahr einmalige Sonderbelastungen zu verkraften. Dem stehen allerdings positive Effekte aus eventuellen Versicherungserstattungen gegenüber. Diese wurde von Creditreform beim Rating, anders als die Sonderbelastungen, nicht berücksichtigt. Aber so funktionieren eben Ratingagenturen und das akzeptieren wir.“

Kowalewski: „Den Anleihegläubigern möchte ich sagen, dass wir insgesamt gesehen sehr gut aufgestellt sind“

Für die Anleihegläubiger und das operative Geschäft habe die Herabstufung keine Auswirkungen, so Kowalewski: „Mir ist es wichtig herauszustellen, dass unser operatives Geschäft nicht belastet ist. Wir verfügen über eine sehr attraktive Pipeline mit großen Projekten – und dies neben Deutschland auch zunehmend aus unserem zweiten Kernmarkt Schweden. Dort haben wir mit dem Bauriesen Skanska einen Partner an unserer Seite, der zu den größten und finanzstärksten Bauunternehmen in Europa gehört. Zunehmendes Interesse an unserer patentierten Bautechnologie verspüren wir auch von weiteren Konzernen aus Schweden, aber auch aus anderen Regionen.

Den Anleihegläubigern möchte ich daher sagen, dass wir insgesamt gesehen sehr gut aufgestellt sind –  eben durch unsere innovative Technologie, die langjährige Erfahrung und die starken Partnerschaften.“

Anleihe-Kurs verliert fast zehn Prozent

Auf den Handelsplattformen ist diese Botschaft noch nicht angekommen. Der Anleihe-Kurs der VST-Unternehmensanleihe verlor nach der Herabstufung des Emittenten-Ratings in der vergangenen Woche fast zehn Prozent und liegt aktuell bei 75 Prozent (Stand: 22.07.2014).

Kowalewski: „Wir respektieren die Entscheidung der Creditreform, aber mögliche Versicherungserstattungen sind nicht berücksichtigt worden“

„Wir respektieren die Beurteilung durch die Creditreform. Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass die aktuelle Einstufung, die uns eine ausreichende Bonität bescheinigt, zwar die beschriebenen einmaligen Belastungen berücksichtigt.

Mögliche künftige Versicherungserstattungen spiegeln sich darin aber noch nicht wider. Denn wir machen die Schäden aus dem Projekt in Bitburg bei der Versicherung geltend und erwarten sehr signifikante Erstattungen. Diese würden dann zu einer Ergebnissteigerung führen und sich auch positiv auf das Eigenkapital auswirken. Mit ersten Entscheidungen der Versicherung rechnen wir noch in 2014“, so Kamil Kowalewski.

Was lief beim Bauprojekt in Bitburg schief?

Bei dem Projekt in Bitburg habe ein Subunternehmer die Kosten zunächst deutlich überschritten und dann im November 2013 Insolvenz angemeldet. Daraufhin hätten die einzelnen Gewerke neu vergeben werden müssen. Zudem seien durch diesen Subunternehmer massive Baumängel angefallen, die von der VST Buildings behoben werden mussten, erklärt VST Buildings.

„Ich möchte an dieser Stelle aber betonen“, so Kowalewski, „dass wir so einen Fall wie in Bitburg in unserer mehr als zehnjährigen Unternehmensgeschichte noch nicht hatten und auch künftig ausschließen können.“

„Umsatzsteigerung von 30 bis 40 Prozent in 2014 geplant“

Im Ausblick auf die zweite Jahreshälfte bleibt der Finanzvorstand der VST Building Technologies AG optimistisch. „Basierend auf der positiven operativen Entwicklung und der umfangreichen Projektpipeline sind wir für die Zukunft sehr optimistisch. Wir bekräftigen daher unsere Prognose, im laufenden Geschäftsjahr 2014 eine Umsatzsteigerung um 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erzielen. Wir würden uns freuen, wenn uns unsere Anleihegläubiger auf diesem Weg weiter begleiten. Bei uns ist alles im grünen Bereich“, sagt Kamil Kowalewski.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: fihu / flickr fihu

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