Peter Thilo Hasler zum Euler Hermes-Downrating der Scholz AG von „BB“ auf „BB-“: „Von einem schwachen Entschuldungspotenzial kann keine Rede sein“

Die Euler Hermes Rating Deutschland GmbH beurteilt die Bonität der Scholz AG im Folgerating mit „BB-“. Zuvor hatten die Rating-Experten ein „BB“ vergeben. Die Nettofinanzverbindlichkeiten der Scholz AG lägen laut Euler Hermes zum 31. März 2013 mit 1,1 Milliarden Euro „weiterhin auf sehr hohem Niveau.“ Das Entschuldungspotenzial der Scholz AG bewerteten die Analysten in Verbindung mit der verminderten Ertragskraft als „schwach“.
„Von einem schwachen Entschuldungspotenzial kann m. E. Keine Rede sein“, entgegnet Peter Thilo Hasler (Foto), Vorstand der BLÄTTCHEN & PARTNER AG und Gründer und Analyst der Sphene Capital im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion. Die BLÄTTCHEN & PARTNER AG begleitete die Scholz Gruppe bei der Emission ihrer mittelständischen Unternehmensanleihe.
Grund für die schlechtere Bewertung durch Ratingagentur ist auch die schwache Entwicklung des Stahlmarktes in Europa. Diese hätte sich im Geschäftsjahr 2012 und dem ersten Quartal 2013 negativ auf die Erträge der Scholz AG ausgewirkt. Die Euler Hermes-Analysten schätzen, dass sich der Stahlmarkt weiterhin schwach entwickeln wird.
„Natürlich zeigt der Stahlzyklus nach unten und dass Scholz ein zyklisches Unternehmen ist, sollte niemanden verwundern. Entscheidend ist jedoch die Profitabilität über einen ganzen Konjunkturzyklus, und hier sollte es Scholz als einem der größten Metallrecyclingunternehmen der Welt gelingen, die Nettoverschuldung planmäßig zurückzufahren. 2013 ist ohnehin wenig dramatisch, da es Scholz bereits im Vorjahr gelungen ist, den Verbindlichkeitenspiegel erheblich zu strecken“, erläutert Hasler.
Euler Hermes berichtet, dass das EBITDA der Scholz AG im ersten Quartal 2013 mit 34,8 Millionen Euro um 43,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Damit habe sich die schwache und „unterhalb der Erwartungen“ der Ratingexperten verlaufende Ertragsentwicklung des Geschäftsjahres 2012 (EBITDA: 191,8 Millionen Euro; Vorjahr: 246,6 Millionen Euro) fortgesetzt.
Laut Euler Hermes soll sich mittelfristig das firmeneigene Maßnahmenpaket zur Ergebnisoptimierung positiv auf die wirtschaftliche Situation auswirken. Stärken der Scholz AG seien die gute Marktposition und das internationale Standortnetz der Scholz AG an.
Die Ratingexperten gehen von einer stabilen Entwicklung des Unternehmensratings in den nächsten zwölf Monaten aus.
Anleihen Finder Redaktion
Foto: Peter Thilo Hasler
Anleihen Finder Datenbank
Zum Thema
Aufstockung von Mittelstandsanleihen: Noch ein Stück vom Kuchen, bitte!
Scholz AG muss Gewinneinbruch verkraften
Scholz AG: Alles andere als Schrott (Interview)
Ähnliche Artikel
-
Scholz AG vor Downrating: Euler Hermes Rating setzt Rating mit negativem Ausblick auf Watchlist
Experten der Euler Hermes Rating Deutschland GmbH überprüfen zurzeit ihr Rating für die Scholz AG mit der aktuellen Ratingnote „BB-“. Die Rating-Experten waren am 31. […]
-
Willi Balz: Kritik der Ratingagenturen an Erneuerbaren Energien hat negativen Einfluss auf unser Rating
Windreich-Chef Willi Balz begründet das Downrating seines Unternehmens durch die Creditreform Rating AG und gibt einen sehr optimistischen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013. Die Creditreform […]
-
Downrating: Euler Hermes stuft Uniwheels herunter
Die Ratingagentur Euler Hermes hat die Rasch Holding Ltd., die Konzernobergesellschaft der Uniwheels Gruppe, heruntergestuft. Laut Informationen auf den Internetseiten des Felgenherstellers Uniwheels senkte Euler […]
-
BDT Media Automation-Geschäftsführer Holger Rath: Eurokrise und hohe Investitionskosten führten zum Downrating – BDT unter den Flop 5 im MiBoX®-Report der letzten Handelswoche
Holger Rath, Geschäftsführer Finanzen bei der BDT Media Automation GmbH, versucht jetzt in einem Statement zum Folgerating die deutlich schlechtere Creditreform-Bewertung zu erklären. Für die […]
ANLEIHEN-Woche #KW37 – 2023: Katjes International, Stern Immobilien, VEDES, Bonds Monthly Income, PREOS, Karlsberg Brauerei, Deutsche Rohstoff, PNE, B4H, … #Anleihen #Wochenüberlick #Kapitalmarkt #KMU #Mittelstand https://t.co/3zPaxNHDMg
— Anleihen Finder (@AnleihenFinder) September 18, 2023
Meistgelesene Artikel in den letzten 24 Stunden - Top 15
- ANLEIHEN-Woche #KW38 – 2023: Deutsche Rohstoff, GRENKE, Mutares, CHANCEN eG, PAUL Tech, Bonds Monthly Income, The Grounds, Energiekontor, Veganz, PlusPlus Capital, …
- GRENKE platziert ersten Green Bond im Volumen von 500 Mio. Euro – Zinskupon von 7,875% p.a.
- Insolvenzen von Anleiheemittenten: Was bleibt für die Gläubiger?
- Green Bonds: Volkswagen Leasing platziert drei Anleihen im Volumen von 2 Mrd. Euro
- +++ Neuemission +++ Deutsche Rohstoff AG begibt neue 100 Mio. Euro-Anleihe (A3510K) – Zinskupon von 7,50% p.a.
- Euroboden: Auch Starnberger See Projektgesellschaft meldet Insolvenz
- Neue Deutsche Rohstoff-Anleihe 2023/28 (A3510K): Zeichnungs-Endspurt
- …und raus bist Du: Emittenten-Kündigungsrechte bei Mittelstandsanleihen
- EUROBODEN kauft Immobilie in München und Grundstück am Starnberger See
- +++ MUSTERDEPOTS +++ Finale: Markus Stillger klarer Sieger im Anleihen-Musterdepotspiel (+17,30%)
- Trade Republic bietet ab sofort Anleihen-Handel ab 1 Euro an
- PAUL Tech Gruppe platziert Schuldscheindarlehen
- Unternehmens-Barometer: Duisburger PCC SE im KFM-Analyse-Check
- PCC SE äußert sich zu den aktuellen Kursen der PCC-Anleihen
- „Wenn ein Anleger Cardea kauft, dann soll ab sofort auch komplett Cardea drin sein“- Interview mit Jordan Waring, CEO der Cardea Group