Mutares plant Anleihe-Aufstockung um bis zu 30 Mio. Euro

Dienstag, 11. August 2020


Mögliche Anleihe-Aufstockung – die Mutares SE & Co. KGaA prüft nach eigenen Angaben die Erhöhung ihrer im Februar 2020 begebenen vierjährigen Unternehmensanleihe um ein Volumen von bis zu 30 Mio. Euro. Zudem wird Mutares den Anleihegläubigern eine Änderung der bestehenden Anleihebedingungen vorschlagen. Die Mutares-Anleihe 2020/24 (ISIN: NO0010872864) hat bislang ein platziertes Volumen von 50 Mio. Euro.

Die endgültige Entscheidung über die Erhöhung des Emissionsvolumens der Anleihe wird von Mutares in Abhängigkeit von den Marktbedingungen getroffen.

INFO: Pareto Securities wurde beauftragt, eine Reihe von Treffen mit interessierten Investoren zu arrangieren.

Mutares-Anleihe 2020/24

ANLEIHE CHECK: Die im Januar 2020 begebene Anleihe der Mutares SE & Co. KGaA verfügt über einen variablen Zinssatz (3-Monats-Euribor + 600 Basispunkte) und hat eine Laufzeit vom 14.02.2020 bis 14.02.2024. Im Rahmen der Emission wurden 50 Mio. Euro mit einer Mindestzeichnung von 100.000 Euro und einer Stückelung von 1.000 Euro platziert. Die Anleihe, die an den Börsen in Frankfurt und Oslo gelistet ist, kann bis auf 80 Mio. Euro aufgestockt werden. Die Zinszahlung erfolgt vierteljährlich. Von den Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG ist die Anleihe mit mit 3,5 von 5 möglichen Sternen bewertet.

Anleihebedingungen: In den Anleihebedingungen sind vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten nach Wahl der Emittentin ab dem 14.02.2023 zu 100,90% und ab dem 14.08.2023 zu 100,25% des Nennwertes vorgesehen. Die Emittentin verpflichtet sich in den Anleihebedingungen u.a. zur Einhaltung einer Mindestliquiditätsquote von min. 10 Mio. Euro sowie zu einem Nettoverschuldungsgrad von unter 20%. Die Anleihegläubiger sind durch die Verpfändung von Geschäftsanteilen an den Beteiligungs-Unternehmen abgesichert.

INFO: Die Mutares SE & Co. KGaA (Mutares-Gruppe) mit Sitz in München wurde im Jahr 2008 gegründet und versteht sich als aktiver Investor. Mit diesem Ansatz konzentriert sich die Mutares-Gruppe auf die Übernahme von ertragsschwachen Unternehmen bzw. Geschäftsteilen. Ziel von Mutares ist es, im Anschluss mit dem eigenen Management-Knowhow die erworbenen Unternehmen im Rahmen eines aktiven Restrukturierungsprogramms in intensiver operativer Zusammenarbeit mit dem bisherigen Führungspersonal zu profitablen Ergebnissen bzw. Wachstum zu führen.

Halbjahrezahlen 2020

Mutares hat trotz COVID-19-Pandemie ein transaktionsreiches erstes Halbjahr hinter sich und konnte die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2020 um 40,0% auf 620,5 Mio. Euro (H1 2019: EUR 443,2 Mio.) steigern. Dabei konnte die hohe Transaktionsaktivität die Umsatzeinbußen aufgrund der COVID-19-Pandemie in zahlreichen Portfoliounternehmen mehr als kompensieren. Demgegenüber verlangsamten in verschiedenen Beteiligungen Lockdowns sowie der Einsatz von Kurzarbeit den geplanten Restrukturierungs- und Entwicklungsfortschritt. Das Konzern-EBITDA reflektiert mit 41,5 Mio. Euro (H1 2019: EUR 67,1 Mio.) die rege Transaktionsaktivität: Auf der Kaufseite erzielte Mutares mit vier abgeschlossenen Transaktionen insgesamt einen Gewinn aus günstigem Erwerb („Bargain Purchases“) von 65,8 Mio. Euro. Der daraus resultierende Rückgang im um Sondereffekte bereinigten EBITDA auf -16,7 Mio. Euro (H1 2019: EUR 0,0 Mio.) ist insbesondere auf noch negative Ergebnisbeiträge neu erworbener Einheiten sowie negative Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Mit insgesamt acht erfolgreichen Transaktionen im ersten Halbjahr 2020 konnte Mutares die Frequenz der M&A-Aktivitäten nochmals erhöhen (H1 2019: fünf Transaktionen). Davon legen eine noch im ersten Halbjahr abgeschlossene und weitere vier bereits unterzeichnete Transaktionen auf der Kaufseite die Basis für künftiges Wachstum und Steigerung des Shareholder Value. Zusätzlich wurden drei Transaktionen auf der Kaufseite, die bereits im letzten Jahr unterzeichnet wurden, erfolgreich im ersten Halbjahr abgeschlossen. Drei Exits, wovon bei zweien die selbstgesteckten Ziele eines sieben- bis zehnfachen Return on Invested Capital (ROIC) übertroffen werden konnten, unterstreichen die Fähigkeit von Mutares, auch in herausfordernden Zeiten Transaktionen erfolgreich abzuschließen.

Die liquiden Mittel der Beteiligungsgesellschaft betragen zum 30. Juni 2020 109,3 Mio. Euro (31. Dezember 2019: EUR 79,7 Mio.). Die Eigenkapitalquote der Mutares Gruppe sank im Wesentlichen mit der Bilanzverlängerung infolge der hohen Akquisitionsaktivität und der erfolgreichen Platzierung der Anleihe im Februar 2020 sowie dem Rückgang des Eigenkapitals als Folge des negativen Konzernergebnisses auf 16,3 % (31. Dezember 2019: 24,5 %).

INFO: Der Halbjahresbericht 2020 steht auf der Mutares Website unter mutares.de/investor-relations/downloads/ zum Download zur Verfügung.

Ausblick für Gesamtjahr 2020 bestätigt

Der Mutares-Vorstand erwartet eine erhöhte M&A-Aktivität im zweiten Halbjahr im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres. Nach Ende des Berichtszeitraums konnte Mutares bereits zwei Transaktionen aus dem ersten Halbjahr erfolgreich abschließen und eine weitere Transaktion unterzeichnen, die auch noch im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden soll. Angesichts des bisherigen Geschäftsverlaufs ist der Vorstand zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2020 einen Konzernumsatz von mindestens 1,5 Mrd. Euro zu erzielen. Da die Wertschöpfung von Mutares nur zu etwa einem Drittel dem klassischen Konjunkturzyklus unterworfen ist und zu einem erheblichen Teil auf Sondersituationen basiert, hält das Management unverändert an der nachhaltigen Dividendenpolitik fest.

Update vom 13.08.20: Veröffentlichung zum Prozess der Änderung der Anleihebedingungen

Die Mutares SE & Co. KGaA veröffentlicht den Vorschlag an die Anleihegläubiger, Teile der Anleihebedingungen der von Mutares im Februar 2020 begebenen Anleihe in Höhe von EUR 50 Mio. (ISIN: NO0010872864) mittels eines schriftlichen Verfahrens zu ändern.

Anleihen Finder Redaktion.

Titelfoto: pixabay.com

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