Status Quo der PCC SE – Unternehmens-Bewertung: 4 von 5 KFM-Sterne

Unternehmens-Check: In ihrem aktuellen Unternehmens-Barometer stuft die KFM Deutsche Mittelstand AG den Duisburger Chemie-Konzern und Anleihen-Emittenten PCC SE wie schon in den vorherigen Analysen weiterhin als „attraktiv“ ein. Aufgrund der hohen Solidität durch die vorhandenen stillen Reserven sowie der konsequenten Weiterentwicklung der PCC und der damit einhergehenden erwarteten Steigerung der Ertragskraft bewerten die KFM-Analysten das Unternehmen weiterhin mit 4 von 5 möglichen Sternen.
Status Quo
Ende 2016 konnte PCC nach zwischenzeitlichen Verzögerungen die Produktionsanlage für hochreine Monochloressigsäure (MCAA) in Betrieb nehmen. Die Anlage verlängert die Wertschöpfungskette im Chlor-Bereich und dient gleichzeitig als Ausgangsstoff für den Tenside-Bereich. Daneben werden Drittkunden beliefert. Aus dem sukzessiven Hochlauf und Ausbau der Kapazitäten sind signifikante Ergebnisbeiträge im Bereich Chlor zu erwarten.
Im September 2015 begann offiziell der Bau der Siliziummetall-Produktionsanlage in Island. Das Projekt wird Anfang 2018 die Produktion aufnehmen und die Wertschöpfungskette vom PCC-eigenen Quarzabbau in Polen bis hin zur Siliziummetall-Produktion erweitern. Zur Finanzierung des Projektes wurden sowohl die KfW IPEX-Bank als auch isländische Pensionsfonds sowie eine isländische Bank gewonnen. Die PCC SE ist mit einem Anteil von 86,5% an der PCC BakkiSilicon hf beteiligt. Bei Inbetriebnahme ist die Jahresproduktion von rund 32.000 t bereits jetzt fast vollständig an drei namhafte deutsche Adressen mit langlaufenden Lieferverträgen verkauft. Somit sind die unternehmerischen Risiken auf der Einkaufs- und Absatzseite begrenzt.
Im Rahmen eines 50/50-Joint-Ventures mit einem russischen Kooperationspartner wird etwa 180 km südlich von Moskau ein Werk zur Produktion von Dimethylether (DME) in Aerosol-Qualität errichtet. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das Frühjahr 2018 geplant. Daneben erfolgten weitere Investitionen in Prozesse und Maschinen, um die Kapazitäten in allen Segmenten auszubauen bzw. zu optimieren. Wenngleich die Investitionsprojekte nicht im Einzelnen benannt werden, tragen diese sowohl zum kontinuierlichen Wachstum und Erfolg der PCC aus finanzieller Sicht als auch unter Nachhaltigkeitskriterien bei.
Finanzkennzahlen
Im ersten Halbjahr 2017 konnte der PCC-Konzern seine Rentabilität gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Die EBITDA-Marge konnte auf über 13% (Vj.: über 10%) erhöht werden. Das Konzern-EBITDA stieg um 5,0 Millionen Euro auf 34,5 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz konnte trotz Schwankungen an den Rohstoffmärkten im ersten Halbjahr 2017 auf 338,1 Millionen Euro (Vorjahr: 281,9 Millionen Euro ) gesteigert werden. Der operative Cashflow nach Fremdkapitalzinsen erreichte im Berichtsjahr 2016 eine Höhe von 45 Millionen Euro (Vorjahr: 56 Millionen Euro). Somit können die Investitionsvorhaben laut Analysten wesentlich aus dem Cashflow des operativen Geschäftes finanziert werden.
Die Nettoverschuldung des PCC-Konzerns stieg im Berichtszeitraum 2016 auf 563,7 Millionen Euro (Vorjahr: 439,0 Millionen Euro) an. Dies ist im Wesentlichen auf die Fremdkapitalfinanzierung der Investitionen in 2016 zurückzuführen. Mit Hochlauf der im Bau befindlichen Anlagen ist eine sukzessive Ergebnissteigerung und Verringerung des Verschuldungsgrades zu erwarten. Mittelfristiges Ziel der PCC-Gruppe ist, den Verschuldungsgrad auf unter 5,0 zu verbessern.
Lesen Sie dazu auch die vorherige KFM-Analyse: PCC SE im Check: Unternehmen für Anleger weiterhin „attraktiv“ – „Erhebliche stille Reserven und gesteigerte Ertragskraft“
Aktuelle PCC-Anleihen im Überblick
Bezeichnung: | 3,00%-PCC-SE-Anleihe 2017 (01.07.2020) | 4,00%-PCC-SE-Anleihe 2017 (01.07.2022) |
ISIN / WKN: | DE000A2E4HH0 / A2E4HH | DE000A2GSSY5 / A2GSSY |
Festzinssatz: | 3,00 % p.a. | 4,00 % p.a. |
Zinszahlungen: | quartalsweise | quartalsweise |
Emissionsvolumen: | bis zu 20 Millionen Euro | bis zu 25 Millionen Euro |
Stückelung: | 1.000 Euro | 1.000 Euro |
Mindestanlage: | 5.000 Euro | 5.000 Euro |
Laufzeit: | 01.10.2017 bis 01.07.2020 | 01.10.2017 bis 01.07.2022 |
Kaufkurs: | 100% | 100% |
Börsennotierung: | Freiverkehr Börse Frankfurt ab 02.10.2017 beabsichtigt | Freiverkehr Börse Frankfurt ab 02.10.2017 beabsichtigt |
Erwerb: | spesenfrei direkt über die PCC SE | spesenfrei direkt über die PCC SE |
Hinweis: Der Basisprospekt vom 13. September 2017 samt der endgültigen Bedingungen kann bei der PCC SE unter http://www.pcc-direktinvest.eu als Download heruntergeladen werden.
Stille Reserven im dreistelligen Millionen-Bereich
Bei einer Eigenkapitalquote von rund 14,2% verfügt die PCC-Gruppe laut Analysten über erhebliche stille Reserven. Die stillen Reserven resultieren demnach aus den Börsenbewertungen der notierten polnischen Gesellschaften über Buchwert und sind aufgrund der Vollkonsolidierung der wesentlichen Beteiligungen nicht im Konzernabschluss, sondern im Einzelabschluss der PCC SE transparent. Auf aktueller Kursbasis ergeben sich allein bei den börsennotierten Beteiligungen stille Reserven im dreistelligen Millionen-Bereich. In Folge der laufenden Investitionen war zwar zuletzt eine rückläufige Eigenkapitalquote im Konzern zu verzeichnen, dies werde jedoch durch erwartete Ergebnissteigerungen kompensiert.
Positiver Ausblick
Mit Abschluss und Hochlauf der laufenden Investitionen, insbesondere der Siliziummetall-Produktion in Island und dem DME-Joint-Venture in Russland, werden die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse den KFM-Analysten zufolge ab 2018 deutlich gesteigert. Für das Jahr 2017 wird erwartet, dass die operativ positive Entwicklung im ersten Halbjahr im zweiten Halbjahr 2017 fortgesetzt werden kann. Zu berücksichtigen sei jedoch, dass im Jahr 2016 einmalige Erträge aus dem Verkauf sogenannter „weißer Zertifikate“ in Höhe von etwa 10,0 Millionen Euro erzielt wurden. Da dieser Effekt laut Prognose des PCC-Managements nicht durch operative Ergebnissteigerungen kompensiert werden kann, gehen die KFM-Analysten von leichten, aber erwarteten Rückgängen in den Ergebniskennzahlen aus.
INFO: PCC ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in Duisburg, die in drei Sparten tätig ist: Chemie, Energie und Logistik. In 17 Ländern beschäftigt die PCC heute rund 3.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung der PCC-Gruppe im Jahr 1993 hat sich das Unternehmen vom Rohstoffhändler zu einem der marktführenden Chemieproduzenten in Polen entwickelt. Hauptumsatzträger der PCC-Gruppe ist das Segment Chemie mit einem Umsatzanteil von etwa 85% im ersten Halbjahr 2017. Im Energiesektor konzentriert sich die PCC auf den Betrieb von Kraftwerken. Im Segment Logistik werden der intermodale Containertransport, Straßentransport und die Waggonvermietung zusammengefasst.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: PCC SE
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