„Bond-Brothers“ auf Karnevalswagen von Artus Asset Management: „Keiner der Geschäftsleiter würde nur um des Profits Willen sein eigenes Unternehmen aufs Spiel setzten“ – „Ganz anderes Verhalten als von vielen Banken vor der Finanzmarktkrise“

Donnerstag, 30. Januar 2014

Zweiter Teil des Interviews mit Klaus Hinkel (Foto), Chef der Artus Asset Management:

Anleihen Finder Redaktion: Sie betonen das langjährige Engagement Ihrer Familie im Düsseldorfer Karneval. Können Sie uns in Grundzügen die Geschichte dieser Verbindung erzählen?

Klaus Hinkel: Die Schwester meines Vaters, Maria Hinkel, wurde 1962 Prinzessin Venetia unserer Landeshauptstadt Düsseldorf. Auch mein mittlerweile verstorbener Vater, Hans Hinkel, trat seinerzeit in die DKG Weissfräcke e. V. als aktives Mitglied ein und animierte 1988 seinen Bruder, Bäckermeister Kajo Hinkel, Prinz-Karneval in Düsseldorf zu werden. Ihm folgte 2008 sein Sohn, Bäckermeister Josef Hinkel, als Prinz-Karneval in Düsseldorf, der heute der ehrenamtliche Präsident des Dachverbandes aller Düsseldorfer-Karnevalisten, dem Comitee Düsseldorfer Carneval e.V., ist.

„Wir als Unternehmerfamilie können stolz auf über 50 Jahre Verbundenheit zum Brauchtum des Karnevals verweisen“

Ich selbst gehöre seit über 15 Jahren als passives Mitglied der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf Blau Weiss e. V. 1927 an. So können wir als Unternehmerfamilie stolz auf über 50 Jahre Verbundenheit zum Brauchtum des Karnevals verweisen. Die fünfte Jahreszeit ist übrigens laut Auskunft der Industrie- und Handelskammer allein für Ausgaben der Besucher in Düsseldorf von rund 100 Millionen Euro verantwortlich und sichert durch den jecken Frohsinn sogar knapp 3000 Arbeitsplätze.

Anleihen Finder Redaktion: Als Unternehmer legen Sie viel Wert auf den Schulterschluss mit dem deutschen Mittelstand. Woher kommt diese Vorliebe und welche Geschichte steckt dahinter?

Klaus Hinkel: Ich bin als Sohn eines bodenständigen und selbständigen Bäckers groß geworden, habe allerdings einen anderen Berufsweg eingeschlagen und eine Bankkaufmannslehre beim Privatbankhaus Merck Finck & Co. absolviert. Diese Bank war seinerzeit noch eine inhabergeführte Privatbank mit persönlicher Haftung des Inhabers. Dementsprechend war die Kundschaft der gehobene Mittelstand und das vermögende Privatkundenklientel, das im Wesentlichen durch seine unternehmerischen Aktivitäten sein Vermögen auf- und ausgebaut hatten. Während meiner 20-jährigen Zugehörigkeit zum Bankhaus Merck Finck & Co. habe ich viele Jahre im Kreditbereich agiert. Gerade meine Erfahrung mit Mittelständlern im Einklang mit den wertpapier- und börsentechnischen Kenntnissen unseres Renten-Asset-Managers, Marius Hoerner, sind die wesentlichen Gründe warum wir uns als Artus Asset Management AG bereits seit 2011 im Mittelstandsanleihen-Segment erfolgreich und zum Wohle unserer Anleger engagieren.

„Auf dem Karnevalswagen: Geografisch sowie branchenseitig ein guter Querschnitt des deutschen Mittelstands“

Anleihen Finder Redaktion: Es gibt viele, starke Mittelständler, die den Karneval leben. Wer darf auf Ihrem Karnevalswagen mitfahren und Teil der „Bond Brothers“ sein? Und wer nicht?

Klaus Hinkel: Unser Gedanke war, dass die Unternehmen, die den starken deutschen Mittelstand auf dem Artus-Karnevalswagen repräsentieren, sowohl dem gehobenen Mittelstandssegment zuzuordnen sind als auch geografisch sowie branchenseitig einen guten Querschnitt des deutschen Mittelstands widerspiegeln.

Ich freue mich daher sehr, dass wir für unsere gemeinsame Aktion Mittelständler aus fünf Bundesländern auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug begrüßen dürfen. Neben der Börse Düsseldorf, der Verlagsgruppe Bastei Lübbe aus Köln, der Mittelstandsberatung Conpair sowie dem Rohrleitungsspezialisten Sanha aus Essen und dem Spirituosenhersteller Underberg aus Rheinberg, konnten wir noch das Landwirtschaftsunternehmen Ekosem-Agrar aus Walldorf in Hessen, den Spezialisten für betriebliche Vorsorgesysteme IWV aus Zorneding in Bayern, die Brauerei Karlsberg aus Hofheim im Saarland, den Bettwarenhersteller Sanders aus Bramsche in Niedersachsen sowie das Modelabel Strenesse aus Nördlingen in Bayern gewinnen. Meiner Erfahrung nach würde keiner dieser Geschäftsleiter nur um des Profits Willen sein eigenes Unternehmen aufs Spiel setzten; also ein ganz anderes Verhalten als eine Vielzahl von Banken vor der Finanzmarktkrise oder so mancher Verschuldungs-Millionär an den Tag gelegt haben.

Anleihen Finder Redaktion: Letzte Frage mit einer ganzen Wagenladung Lokalkolorit: Warum nehmen Sie einen Mittelständler aus Köln auf dem „Bond Brothers“-Umzugswagen im Düsseldorfer Karneval mit?

Klaus Hinkel: Wir Rheinländer sind weltoffen und freuen uns, dass wir mit Bastei Lübbe sogar einen Vorzeige-Emittenten, der nicht nur erfolgreich eine Anleihe emittiert sondern auch vor wenigen Monaten einen Börsengang mit guter Kapitalverstärkung durchgeführt hat, an Bord unseres Karnevalswagens haben. Darüber hinaus unterstützen wir durch unsere Aktion das Brauchtum, die Wirtschaft und die Stadt Düsseldorf und ich hoffe, dass wir der Öffentlichkeit die guten Gründe für eine bankenunabhängige Finanzierung durch unseren Mittelstandswagen etwas näherbringen können.

Anleihen Finder Redaktion: Herr Hinkel, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Christoph Morisse.

Anleihen Finder Redaktion

Foto: Artus Asset Management

Erster Teil des Interviews: Bond-Brothers und Mittelstandsanleihen: Herr Hinkel, warum plakatieren sie den „Kampf der Mittelständler gegen die Banken“ auf einem Karnevalswagen? – Interview mit Klaus Hinkel, dem Chef der Artus Asset Management AG

Zum Thema

Kein Kursrisiko gleich kein Verlust? – Warum nicht notierte Wertpapiere in den Portfolios von Privatkunden nichts zu suchen haben – Kolumne von Marius Hoerner, ARTUS Asset Management AG

Experten-Chat

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Bitte beachten Sie die .

Menü