Anleihen-Barometer: Anleihe 2019/25 (A2TSDK) der Nordwest Industrie Group auf 3,5 Sterne heraufgestuft

Dienstag, 30. März 2021


Verbesserung – in einem aktuellen Mittelstandsanleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 4,50%-Anleihe der Nordwest Industrie Group GmbH (NWI Group) als „durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick)“ mit 3,5 von 5 möglichen Sternen. Zuletzt wurde die Anleihe, die sich im Portfolio des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS befindet, von den KFM-Analysten mit 3 Sternen bewertet.

Die Nordwest Industries Group GmbH konnte in den vergangenen Jahren ein solides Beteiligungsportfolio aufbauen. Nach anfänglichen Übernahmen von klassischen Turnaround-Kandidaten verfolgt das Unternehmen nun die Strategie, sinnvolle Ergänzungen zum bestehenden Portfolio zu erwerben und Synergieeffekte erzeugen. Dies konnte die Unternehmensergebnisse und Ertragskraft der Gesellschaft laut KFM-Analyse in den vergangenen Jahren nachhaltig verbessern. Auch wenn die Covid-19 Pandemie aktuell das Wachstum ein wenig bremst, gehen die Analysten mittelfristig von einer Rückkehr auf den zuvor eingeschlagenen erfolgreichen Wachstumspfad aus.

INFO: Die familiengeführte Beteiligungsholding Nordwest Industrie Group GmbH (NWI Gruppe) ist tätig in den Bereichen Zulieferindustrie Metall, Betriebseinrichtung, Ladenbau, Gestell-Konstruktion für Solarmodule, Antriebstechnik für Medizinprodukte, Sicherheitsdienstleistung und Spezialleasing und in elf Ländern aktiv.

NWI-Anleihe 2019/25

ANLEIHE CHECK: Die im April 2019 emittierte nicht nachrangige und unbesicherte Mittelstandsanleihe (WKN A2TSDK) der Nordwest Industrie Group GmbH ist mit einem Zinskupon von 4,50% p.a. ausgestattet (Zinstermin jährlich am 17.04.) und hat eine sechsjährige Laufzeit vom 17.04.2019 bis zum 17.04.2025. Die Anleihe hat ein Gesamtvolumen von bis zu 20 Mio. Euro, sie wird im Open Market (Freiverkehr) der Börse Frankfurt gehandelt. Während der Platzierungsphase wurde ein Anleihen-Volumen von 15 Mio. Euro bei institutionellen Investoren platziert.

Anleihebedingungen: Die Anleihe ist nach Wahl der Emittentin ab dem 17.04.2022 zu 101,50%, ab 17.04.2023 zu 101,00% und ab 17.04.2024 zu 100,50% des Nennwerts vorzeitig kündbar. In den Anleihebedingungen sind unter anderem eine Transparenzverpflichtung, eine Beschränkung von Vermögensveräußerungen und eine Ausschüttungsbeschränkung verankert.

Nachhaltigkeit: Der Nachhaltigkeitsbeitrag der Nordwest Industrie Group GmbH wird als positiv eingeschätzt. Das Unternehmen verstößt nicht gegen die von der KFM Deutsche Mittelstand AG definierten Ausschlusskriterien. Die Nordwest Industrie Group GmbH erzielt mit einigen seiner Beteiligungsunternehmen eine positive Nachhaltigkeitswirkung. Das Beteiligungsunternehmen ILCON GMBH ist in der Entwicklung und Herstellung von elektrischen Medizinprodukten tätig, die Mounting Systems GmbH und die Unternehmen der S-Rack Gruppe entwickeln Photovoltaik Montagesysteme. Der Umsatzanteil dieser Beteiligungsgesellschaften wird auf 10-20 % geschätzt. Im Unternehmen existieren Ansätze für die Berücksichtigung von ESG-Aspekten, es fehlt jedoch an einer systematischen Umsetzung.

Finanzkennzahlen

Die Nordwest Industries Group GmbH konnte in den letzten Jahren mit dieser Strategie ihren Umsatz und die Konzernergebnisse signifikant steigern. So betrug der Umsatz der Gruppe im Geschäftsjahr 2019/2020, welches im Juni 2020 endete, 439,9 Mio. Euro (Vorjahr: 424,2 Mio. Euro), was einer Steigerung von 3,7% entspricht und das, obwohl bereits über drei Monate des Geschäftsjahres von der Covid-19 Pandemie beeinflusst wurden. Haupttreiber hierfür war die Akquisition der ZOK-systems s.r.o. im Bereich der Ladeneinrichtungen. Das EBITDA verringerte sich mit 48,2 Mio. Euro im Vergleich zu 49,1 Mio. Euro aus dem Vorjahr nur leicht. Zurückzuführen ist dies laut KFM-Analyse aber hauptsächlich auf die erstmalige Anwendung des IFRS 16, wodurch sich die Leasingaufwendungen in die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände verschieben (7,1 Mio. Euro) und somit das EBITDA verbessern.

Negativ beeinflusst wurde das EBITDA durch einmalige Aufwendungen für, teilweise auch durch die Corona-Pandemie, eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von rund 8,3 Mio. Euro, die in den nächsten Jahren nicht mehr anfallen, dafür aber in den nächsten Jahren nach Meinung der KFM-Experten zu signifikanten Einsparungen der Personalkosten führen sollten. Das Geschäftsjahr 2019/2020 schloss die Gruppe, trotz der Beeinflussung durch die Covid-19-Pandemie und der durchgeführten Restrukturierungsmaßnamen, mit einem positiven Ergebnis vor Steuern in Höhe von 8,0 Mio. Euro ab (Vorjahr: 20,7 Mio. Euro).

KfW-Darlehen und Ausblick

Das aktuelle Geschäftsjahr 2020/2021 steht auch weiterhin im Zeichen der globalen Corona-Pandemie. So geht das Unternehmen von einem leichten Umsatzrückgang in Höhe von 6% aus. Um diesen Umsatzrückgang liquiditätsseitig aufzufangen, wurde ein KfW-Darlehen in Höhe von 28,0 Mio. Euro beantragt und im September 2020 gewährt. Positiv für die Liquiditätssicherung ist nach Einschätzung der KFM-Analysten ebenfalls der Verkauf der Tochtergesellschaft International Security Group GmbH im Januar 2021 zu bewerten. Hieraus erwarten die Analysten zudem für das Geschäftsjahr 2021/2022 einen außerordentlichen Ertrag, der zu einem signifikanten Anstieg des EBITDA führen sollte.

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: pixabay.com

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