Zamek-Geschäftsführer im Interview: Darum haben wir unsere Mittelstandsanleihe aufgestockt

Mittwoch, 6. März 2013

In letzter Zeit haben viele Emittenten mittelständischer Unternehmensanleihen ihre Anleihen durch Platzierungen bei institutionellen Investoren aufgestockt (wie die DIC Asset AG, die KTG Agrar AG, die Scholz AG sowie etwas weiter zurück auch Valensina, Underberg und Katjes International). Auch die Günther Zamek Produktions- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG reiht sich hier ein. Die Anleihen Finder Redaktion fragte die Zamek-Geschäftsführer Petra Zamek und Michael Krüger nach den Gründen für die Aufstockung.

Anleihen Finder: Was hat Sie zu dem Schritt bewogen, Ihre Unternehmensanleihe um weitere EUR 10 Mio. aufzustocken? Warum haben Sie sich nicht dafür entschieden, eine neue Anleihe zu begeben?

Petra Zamek: Der Schritt hatte Vorteile für beide Seiten. Erstens für uns: Mit der Aufstockung gewannen wir noch mehr Flexibilität, um die sich kurzfristig ergebenden Chancen am Markt wahrnehmen zu können und damit das Wachstum der Zamek-Gruppe weiter voranzutreiben.

Zweitens für die Anleger: Die Erstemission war deutlich überzeichnet. Das hat uns gezeigt, dass man uns viel zutraut und wir mit den Anleihe-Bedingungen zu-dem ein gutes Angebot gemacht haben. Nicht alle Investoren erhielten damals die vollständige Erfüllung ihrer Zeichnung. So aber bekamen sie die Möglichkeit, sich stärker zu engagieren. Die Aufstockung unter denselben Konditionen war dabei effizienter als eine neue Anleihe.

Anleihen Finder: Hatten Sie zum Zeitpunkt der Entscheidung für die Aufstockung bereits Kontakt mit den institutionellen Investoren, die dann später gezeichnet haben? Wenn ja, war dieser Kontakt über die erste „Anleihenrunde“ zustande gekommen?

Michael Krüger: Seit der Erstplatzierung pflegen wir einen guten Kontakt zu unseren Investoren. Deshalb war es für uns naheliegend, ein Zeichnungsangebot zuerst bei ihnen zu adressieren. Viele haben sich daher ein zweites Mal zur Zeichnung entschieden. Für uns ist das ein großer Vertrauensbeweis.

Anleihen Finder: Warum haben Sie sich mit der Aufstockung nicht auch an Privatanleger gewendet?

Michael Krüger: Ein öffentliches Angebot hätte den Platzierungsprozess aufgrund gesetzlicher Anforderungen verlängert und weitere Kosten verursacht. Auch war das Volumen mit EUR 10 Mio. relativ gering, so dass zu viele Privatanleger erneut keine oder nur eine unvollständige Zuteilung erhalten hätten. Da wäre es etwas unfair gewesen, die große Werbetrommel zu rühren.

Anleihen Finder: Wer hat Sie bezüglich der Aufstockung beraten?

Petra Zamek: Wir haben bei der Aufstockung mit dem gleichen Team aus Emissionsbank, Corporate-Finance-Beratern und Kommunikationsexperten zusammengearbeitet wie schon bei der Erstemission. Nichts ersetzt die professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit einer eingespielten Truppe.

Anleihen Finder: Vielen Dank!

Anleihen Finder Redaktion

Foto: Zamek

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