Wirbel um Windreich AG: FAZ kritisiert Windreich-Chef Willi Balz wegen Kreditgeschäft mit schottischem Finanzinvestor Lord Irvine Laidlaw
Willi Balz (Foto), Gründer und Alleinaktionär der Windreich AG, muss sich aufgrund eines Berichtes in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit dem Vorwurf beschäftigen, dass er seine Anleihe-Gläubiger nicht über alle Details des Verkaufs des Windparkprojektes Deutsche Bucht informiert habe. Das geht aus einem Bericht in der heutigen Ausgabe der FAZ hervor. Bereits im November vergangenen Jahres berichtete Willi Balz im Interview mit der Anleihen Finder Redaktion über den Verkauf des Windparks an den Finanzinvestor.
Laut den aktuellen Recherchen der FAZ-Redaktion gehören dem Schotten Lord Irvine Laidlaw mittlerweile nicht nur das Windpark-Projekt Deutsche Bucht, sondern auch Anteile des im Bau befindlichen Windpark Global Tech 1 und Kaufpreisansprüche über 20 Millionen Euro an zwei Onshore-Windparks sowie Rechte an Projekten an verschiedenen Vorhaben in der Ostsee und „vieles mehr“, wie die Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe schreibt.
Im Gegenzug gewährte der schottische Lord dem Windreich-Gründer insgesamt 60 Millionen Euro an Krediten, mit denen der Windreich-Chef laut FAZ kurzfristig Finanzierungslücken unter anderem beim Windreich-Projekt Global Tech 1 stopfen konnte.
Die Anleihen Finder Redaktion konfrontierte den Windreich-Chef mit der aktuellen Berichterstattung der FAZ. Willi Balz war sofort zu einer kurzen Stellungnahme mit Bezug auf den Deal Deutsche Bucht bereit: „Es war, ist und bleibt insgesamt ein schlaues Geschäft für die Windreich AG“, sagte Balz in einem Kurzinterview mit der Anleihen Finder Redaktion.
Das Anleihen Finder Team wird in den nächsten Tagen private und institutionelle Windreich-Gläubiger über die Details und Hintergründe der Vereinbarungen zwischen dem Lord und Will Balz informieren.
Balz soll dem schottischen Adeligen derzeit immer noch rund 43 Millionen Euro schulden. Zurzeit würde er dafür „marktübliche acht Prozent Zinsen“ an Laidlaw zahlen, zitiert die FAZ Willi Balz.
Laut dem Kreditvertrag zwischen Balz und dem schottischen Investor sollen die Windreich-Ingenieure den Windpark Deutsche Bucht im Auftrag von Lord Laidlaw entwickeln. Wie viel dadurch wieder an die Windreich AG zurückfließt, steht nicht im Bericht.
Außerdem berichtet die FAZ von “Upside-Regelungen“ und bezieht sich auf Aussagen von Willi Balz. Demnach würde Windreich davon profitieren, wenn Laidlaw den Windpark wieder verkaufen würde. Willi Balz spricht hierbei laut FAZ von „schon in der Summe“ dreistelligen Millionenerlösen.
Die FAZ berichtet weiter, dass die Windreich AG zurzeit 480 Millionen Euro Schulden bei einem Halbjahresumsatz von 33 Millionen Euro habe und beruft sich dabei auf den aktuellsten Finanzbericht der Windreich AG zum 30. Juni 2012.
Anleihen Finder Redaktion
Foto: Windreich AG
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