Solen AG – ehemals Payom Solar – bittet Anleihe-Gläubiger um Verzicht auf Zinszahlungen

Donnerstag, 21. Februar 2013


Vorstand und Aufsichtsrat der Solen AG – vormals Payom Solar AG – bitten ihre Anleihe-Gläubiger , auf Zinsen zu verzichten. Besitzer von Mittelstandsanleihen der Solen AG sollen einmalig 75 Prozent der Anleihe-Zinsen für den Zeitraum vom 8. April 2012 bis zum 7. April 2013 abschreiben. Als Grund für die Bitte auf Zinsverzicht nannten die Solen-Manager „die anhaltend schwierige Situation in der gesamten Solarbranche“.

Die Solen AG verspricht, dass ab dem 8. April 2013 wieder Zinsen in der Höhe und nach dem Modus, wie im Wertpapierprospekt festgeschrieben, gezahlt werden sollen. Das gab die Emittentin einer Mittelstandsanleihe (WKN A1H3M9 / ISIN DE000A1H3M96) über eine Pressemitteilung bekannt. Die Pressemitteilung findet man allerdings nicht auf den Internetseiten der Solen AG. Vielmehr wird die Solen-Anleihe dort immer noch als „gute Anlage“ beworben.

Die Anleihe-Gläubiger sollen jetzt über ihren teilweisen Zinsverzicht in einer Versammlung abstimmen. Dazu lädt die Emittentin ihre Anleihe-Gläubiger am 8. März 2013 um 10 Uhr am Geschäftssitz der Solen AG in Meppen zu einer Gläubiger-Versammlung ein.

Die Solen-Manager wollen sich nach eigenen Angaben durch den Zinsverzicht Luft verschaffen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Die Rechnung des Managements: Am 8. April 2013 müsste Solen insgesamt 2.066.100 Euro Zinsen für den Zeitraum vom 8. April 2012 bis zum 7. April 2013 an ihre Anleihe-Gläubiger zahlen. Zwar hätte die Solen AG nach eigenen Angaben das Geld für die Auszahlung, aber die Zinszahlung im April würde den „Erfolg der laufenden Restrukturierung der Solen AG und damit unter Umständen die künftige Zahlungsfähigkeit“ gefährden. Wenn kein Verzicht auf Zinsen, drohe die Insolvenz, könnte verkürzt getextet werden.

Die Solen-Manager blicken trotz der aktuell schlechten wirtschaftlichen Lage, optimistisch in die nahe geschäftliche Zukunft: So rechnen Vorstand und Aufsichtsrat damit, dass im laufenden Jahr 2013 unterm Strich „eine schwarze Null“ stehen wird. In 2014 soll es dann noch besser werden.

Anleihen Finder Redaktion

Foto: bark/flickr

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