Dürr AG will mit Clean Technology in drei Jahren rund 200 Millionen Euro umsetzen

Dienstag, 3. April 2012

Der Maschinen und Anlagenbauer aus Bietigheim-Bissingen arbeitet zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an der Entwicklung von Mikrogasturbinen.

Dürr und die DLR wollen gemeinsam an der Weiterentwicklung der Mikrogasturbinen-Technik arbeiten. Das gaben beide Unternehmen bekannt.
Die Turbinenbauer von Dürr werden drei Turbinen an ein geplantes Energieversorgungszentrum der DLR in Stuttgart liefern. Die DLR will mit einem Blockheizkraftwerk mit mehreren Mikrogasturbinen selbstständig für die Energieversorgung seines Forschungszentrums in Stuttgart sorgen.
Dürr setzt auf Energieeffizienz und verstärkt seine Aktivitäten in dieser Richtung. Anlass für die Anleihen Finder Redaktion nachzufragen, wann mit Energieeffizienz Geld verdient werden kann. Mathias Christen, Senior Manager in der Kommunikationsabteilung der Dürr AG, antwortete:

Anleihen Finder Redaktion: Wie hoch ist das Auftragsvolumen ungefähr, dass die Dürr AG durch die drei Mikrogasturbinen-Anlagen für die neue DLR-Energiezentrale generieren wird?

Mathias Christen: Die Lieferung ist für 2013/2014 geplant. Wir nennen hierzu kein konkretes Auftragsvolumen. Im Vordergrund steht zunächst die Entwicklung spezieller Anwendungen für die Mikrogasturbinentechnik. Größere Umsätze sind daher kurzfristig nicht zu erwarten. – Eine Anwendung, an der wir arbeiten, ist zum Beispiel die Energieversorgung von Karosserietrocknern in Lackierereien.

Anleihen Finder Redaktion: Inwieweit setzt die Dürr AG auf Mikrogasturbinen-Technik als zentrales Angebot im Bereich Energieeffizienz? An welchen Technik-Angeboten im Bereich Energieeffizienz arbeitet die Dürr AG parallel?

Mathias Christen: Wir bauen im Bereich Energieeffizienz ein Spektrum an unterschiedlichen Verfahren auf und werden diesen Kurs weiter fortsetzen. Der gemeinsame Nenner aller Technologien ist die Nutzung von Abwärme. Zum Beispiel bieten wir Organic-Rankine-Cycle-Anlagen(ORC), die aus Abwärme mithilfe eines Verdampfungsprozesses Strom generieren. Außerdem engagieren wir uns in der Wärmetauschertechnik und in der Wärmespeicherung. Die Mikrogasturbine nimmt eine wichtige Rolle in unserem Verfahrensspektrum ein, da sie in der dezentralen Energieversorgung breit einsetzbar ist.

Anleihen Finder Redaktion: Wie hoch wird der Anteil des Unternehmensbereich Clean Technology Systems am Gesamtumsatz der Dürr AG im laufenden Geschäftsjahr ungefähr sein?

Mathias Christen: Im Jahr 2011 trug Clean Technology Systems knapp 90 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei. Dieser Wert soll weiter gesteigert werden. Für 2015 strebt Clean Technology Systems einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro an.

Anleihen Finder Redaktion: Aus welchen Gründen setzt die Dürr AG auf Energieeffizienz? An welchen Stellen lassen sich Gewinne erwirtschaften?

Mathias Christen: Generell reift im Zuge der Energiewende die Erkenntnis, dass neben der Erschließung neuer Energiequellen auch die effiziente Nutzung von Energie immer wichtiger wird. Unsere Kunden investieren in die Energieeffizienz ihrer Produktionsprozesse, weil energieeffiziente Verfahren Kosten sparen und nachhaltiger sind. Dürr verfügt über eine breite Expertise bei der Implementierung energieeffizienter Produktionsprozesse; wir haben dieses Thema schon vor Jahren aufgegriffen, nicht nur in der Lackiertechnik, sondern auch in allen anderen Tätigkeitsbereichen des Konzerns. Dieses Know-how bündeln wir, fügen neue Technologien hinzu und erschließen neue Anwendungsbereiche in unterschiedlichen Branchen.

Anleihen Finder Redaktion: Herr Christen, vielen Dank für das Gespräch. 

Anleihen Finder Redaktion

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