Scholz mit Verlust von 232 Millionen Euro in 2015 – Chiho-Tiande Group übernimmt Schulden – 16 Millionen Euro an Anleihegläubiger
Die Scholz-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Verlust nach Steuern von 232 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vorjahr lag das Ergebnis bei minus 123 Millionen Euro. Auch in 2016 bleibt das Marktumfeld extrem schwierig, wie das Unternehmen berichtet, dennoch strebt die Scholz-Gruppe zusammen mit der Chiho-Tiande Group (CTG), seit Juli 2016 größter Einzelgläubiger, eine Stabilisierung der operativen Ertragslage an.
Chiho-Tiande Group sichert laufendes Geschäft
Die geplante Übernahme der Scholz-Gruppe durch die chinesische Chiho-Tiande Group (CTG) verlaufe weiterhin nach Plan. CTG hat mit 524 Millionen Euro den weitaus größten Teil der besicherten Finanzverbindlichkeiten von Scholz erworben und ist damit jetzt der größte Einzelgläubiger der Scholz-Gruppe.
Zur Sicherung der laufenden Geschäfte hat Chiho-Tiande zudem einen Überbrückungskredit von 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und finanziert die Zahlungen von bis zu 16 Millionen Euro für die Anleihegläubiger der Scholz-Gruppe. Bezogen auf das Gesamtemissionsvolumen der Scholz-Anleihe in Höhe von 182,5 Millionen Euro ist dies allerdings nur ein sehr kleiner Beitrag von knapp neun Prozent für die Anleger. Die Abschlagszahlung soll bis spätestens 15. Oktober 2016 fließen.
Hinweis: CTG ist der führende chinesische Recycler und Importeur gemischter Altmetalle und größter Ankäufer alter Elektromotoren aus Europa.
Schuldenschnitt
Als Teil des Restrukturierungsprozesses hat CTG ihre Absicht mitgeteilt, die Kontrolle über die Scholz-Gruppe zu übernehmen. Zusammen mit einem erheblichen Forderungsverzicht durch CTG würde dies zur deutlichen Entschuldung und signifikanten Verbesserung der Kapitalstruktur der Scholz-Gruppe verbunden mit einer deutlichen Stärkung des Eigenkapitals führen, berichtet Scholz.
Demnach sollen die Schulden von 960 Millionen Euro auf weniger als 500 Millionen Euro reduziert werden. Das Engagement von CTG ist für die Scholz-Gruppe somit die Basis, den Turnaround abzuschließen und die operativen Geschäfte wieder voranzutreiben.
Tiefrotes Jahr 2015
Das Geschäftsjahr 2015 war bei Scholz noch einmal von der laufenden operativen und finanziellen Restrukturierung geprägt. Diese fand in durch Überkapazitäten und durch massiven Preisverfall gekennzeichneten Rohstoffmärkten statt.
- – Gesamtergebnis sinkt von minus 123 (2014) auf minus 232 Millionen Euro (2015)
- – EBITDA sinkt von 91,3(2014) auf 70,5 Millionen Euro (2015)
- – Umsatz sinkt von 3,12 (2014) auf 2,29 Milliarden Euro (2015)
Ausblick 2016
Auch für 2016 rechnet die Scholz-Gruppe mit einem herausfordernden Geschäftsjahr. Beeinflusst durch das anhaltend niedrige Preisniveau auf den Schrottmärkten geht das Unternehmen von einem weiteren Rückgang des Konzernumsatzes aus. Das operative Ergebnis (EBITDA) soll sich dennoch auf einem Niveau oberhalb von 70 Millionen Euro stabilisieren.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: Scholz Holding GmbH
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Unternehmensanleihe der Scholz Holding GmbH 2012/2017
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