Solar Millennium-Pleite: Ruhe bewahren und informieren

Dienstag, 17. Januar 2012

Wertpapierschützer bieten Infos zum Insolvenzverfahren an.

Käufer von Solar Millennium-Anleihen sollten Ihre Forderungen möglichst schnell beim zuständigen Insolvenzverwalter, Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, anmelden. Das empfiehlt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) mit Sitz in Düsseldorf.
Ruhe bewahren und sich informieren, wäre für Anleger jetzt der beste Tipp, meint Jürgen Kurz von der DSW im Interview mit der Anleihen Finder Redaktion. Noch drohten keine unmittelbaren Verjährungsfristen.
Mehrere Anwaltskanzleien bieten zurzeit im Internet ihre Dienste an und raten dazu, sich jetzt schnell in die Insolvenztabelle von Solar Millennium eintragen zu lassen. „Eine solche Anmeldung ist allerdings auch ohne professionellen Rechtsbeistand möglich“, sagte Kurz. Er weist auf das Formular der Frankfurter IHK hinter diesem Link hin.
Kurz schätzt die Chancen, dass Anleger ihr Geld zurückbekommen als gering ein. „Leider stehen Anleihe-Gläubiger bei Insolvenzverfahren ziemlich am Ende der meist langen Gläubigerschlange. Insofern müssen sie sich oft damit zufrieden geben, was übrig bleibt, wenn etwa die Ansprüche von Banken oder Lieferanten befriedigt sind. Trotzdem lohnt es sich auf jeden Fall, seine Forderungen anzumelden“, sagte Kurz.
Unterdessen dementierte der Industriekonzern Ferrostaal, dass er Solar Millennium übernehmen wolle. Zuvor hatte der Insolvenzverwalter von Solar Millennium laut Presseberichten von mehreren „in- und ausländischen Interessenten“ gesprochen. Dazu Anlegerschützer Kurz: „Offen ist allerdings, wie viel von den möglichen Verkaufserlösen bei den Anleihegläubigern ankommt.“

Anleihen Finder Redaktion

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