Zurückgezogenes Rating von Standard & Poor`s: Deutsche Börse prüft Mittelstandsleihe der SIAG-Schaaf Industrie AG

Dienstag, 6. März 2012

SIAG hat Folgerating in Auftrag gegeben.

Die Deutsche Börse AG überprüft zurzeit die Anleihe des Unternehmens SIAG Schaaf Industrie AG (ISIN DE000A1KRAS1, WKN A1KRAS). Das sagte Andreas v. Brevern, Sprecher der Deutschen Börse AG, im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion.

Die SIAG hat eine Mittelstandsanleihe im Entry Standard der Börse Frankfurt gelistet, aber zurzeit kein aktuelles Rating. Aber für eine Einbeziehung in den Entry Standard sei ein gültiges Rating Voraussetzung, erklärte v. Brevern. „Wir sind jetzt im Kontakt mit dem Antragsteller“, sagte v. Brevern.

Standard & Poor`s hatte Rating für SIAG zurückgezogen

SIAG hatte zur Emission der Unternehmensanleihe (Zeichnungsstart am 27.06.2011) ein Rating von Standard & Poor`s vorgelegt und veröffentlicht. Aber die Analysten von Standard & Poor`s zogen ihren Ratingbericht laut einem von SIAG auf einer firmeneigenen Internetseite veröffentlichten Nachtrag zum Wertpapierprospekt am 17. Oktober 2011 zurück. Seitdem ist SIAG ohne aktuelles Rating im Entry Standard der Deutschen Börse AG gelistet.

Die SIAG reagierte mit einer Stellungnahme auf die Aussage der Deutschen Börse AG, die SIAG-Anleihe zu überprüfen: „Die SIAG hat wie von der Deutschen Börse AG gefordert ein ordnungsgemäßes Rating einer renommierten Agentur zum Emissionszeitpunkt vorgelegt. Die Börse hat diesen Vorgang geprüft und für bedingungsgemäß befunden. Es ist falsch dass wir kein Rating hatten. Auch das Folgerating ist beauftragt. Damit sind die Bedingungen der AGB der Deutschen Börse erfüllt und es besteht kein weiterer Handlungsbedarf“, sagte Christian Adamczyk, Leiter Marketing der SIAG Schaaf Industrie AG.

Wolfgang Harms, Sprecher des hessischen Wirtschaftsministeriums, bei dem die Börsenaufsicht Frankfurt angegliedert ist, bestätigt gegenüber der Anleihen Finder Redaktion, dass  „bei der Einbeziehung der Anleihe der SIAG die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse geregelten Voraussetzungen vorgelegen hätten – auch ein externes Rating des Emittenten.“

„Rating inzwischen nicht mehr gültig“

„Aber nachdem das Rating inzwischen nicht mehr gültig ist, ist die Deutsche Börse AG als Trägerin des Freiverkehrs und damit auch des Entry Standards in Gesprächen mit der Bank, die den Einbeziehungsantrag gestellt hat, um das weitere Vorgehen zu klären. Derartige Einzelfallentscheidungen sind grundsätzlich Sache des Trägers des Freiverkehrs, eine Notwendigkeit für ein Einschreiten der Börsenaufsicht besteht derzeit nicht“, so Harms im Interview mit der Anleihen Finder Redaktion.

Anleihen Finder Redaktion

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