Windreich-Pleite: SdK-Anlegerschützer sehen keinen Grund, Kaufangebote anzunehmen – Kurse der Windreich-Unternehmensanleihen zwischen 9,5 und 10,5 Prozent – Höhe der Insolvenzquote weiterhin nicht absehbar
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) verweist in einem Brief an die Windreich-Anleihegläubiger auf aktuelle Kaufangebote der Heidelberger Beteiligungsholding AG und kritisiert diese.
Demnach wurde für die erste Windreich-Unternehmensanleihe 2010/2015 (WKN A1CRMQ) ein Kaufangebot von neun Prozent des Nennbetrages unterbreitet. Der aktuelle Kurs der Windreich I–Unternehmensanleihe liegt bei 9,5 Prozent (Stand: 01.08.2014, 15Uhr).
Für die zweite Windreich-Unternehmensanleihe 2011/2016 (WKN A1H3V3) bietet die Heidelberger Beteiligungsholding AG zehn Prozent des Nennbetrages als Kaufpreis an. Hier liegt der aktuelle Kurs bei 10,5 Prozent (Stand: 01.08.2014, 15Uhr).
SdK: „Kein Grund, Kaufangebot anzunehmen“
Das Kaufangebot entspricht somit in etwa der Börsennotierung. Nach Auffassung der SdK bestehe kein Grund, das Angebot anzunehmen, da es keinen finanziellen Vorteil gegenüber einem Verkauf über die Börse bestehe, so die Sdk. Zum Ablehnen der Angebote müsse von Seiten der Anleihegläubiger nichts unternommen werden.
Weiterhin, so die SdK in ihrem Schreiben an die Anleihegläubiger, sei die genaue Höhe der Insolvenzquote nicht abzusehen. Zusätzlich verweist die SdK noch einmal darauf, dass die Insolvenzquote den derzeitigen Kurs auch durchaus noch unterbieten kann, so dass ein aktueller Verkauf mehr einbringen könne.
Über die mögliche Dauer des Insolvenzverfahrens machte die SdK keine genauen Angaben. Die Gespräche mit verschiedenen Interessenten für die beiden Windreich-Beteiligungen GT1 und MEG1 werden aus Sicht der SdK erst in den kommenden Monaten abgeschlossen sein.
Willi Balz bestätigt Insolvenzverfahren
Inzwischen habe der Windreich-Gründer Willi Balz bestätigt, dass Insolvenz gegen ihn beantragt wurde und ein Gutachten erstellt werde, meldet Faz.net.
Nach Einschätzung von Windreich-Insolvenzverwalter Holger Blümle hätte eine Privatinsolvenz von Balz zunächst keine Auswirkungen für die Anleihegläubiger. Aus Sicht des Insolvenzverwalters der Windreich GmbH könnte dies eventuell sogar ein Vorteil sein, meint die SdK, da „ab sofort nicht mehr Herr Balz, sondern ein rational agierender Insolvenzverwalter als Ansprechpartner für Herrn Blümle diene.“
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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Kim Hansen / flickr Slaunger
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Unternehmensanleihe der Windreich AG 2010/2015
Unternehmensanleihe der Windreich AG 2011/2016
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