Wie geht’s bei der Golden Gate GmbH weiter? Insolvenzverwalter und Geschäftsführung prüfen Patronatszusage von Ex-Chef Uwe Rampold – Kein Insolvenzverfahren bei Tochtergesellschaften
Am morgigen Samstag, den 11.10.2014, wird die Unternehmensanleihe der insolventen Golden Gate GmbH (WKN A1KQXX) in Höhe von 30 Millionen Euro zuzüglich Zinsen in Höhe von 1,95 Millionen Euro fällig.
Die Chancen, dass Golden-Gate-Anleihegläubiger etwas von Ihrem Geld zurückbekommen, stehen jedoch schlecht. Die Anfrage der Anleihen Finder Redaktion bei der Golden Gate GmbH blieb dazu jedenfalls unbeantwortet. Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Vorläufiger Insolvenzverwalter
Das Amtsgericht München hat unterdessen den Münchener Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Rechtsanwaltskanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Golden Gate GmbH bestellt. Zudem wurde vom Gericht ein vorläufiger Gläubigerausschuss einberufen.
Gemeinsam mit dem neuen Sanierungsgeschäftsführer Hans Volker Volckens werde Bierbach eine Strategie zur Stabilisierung der Tochtergesellschaften und deren Immobilien erarbeiten, so die Golden Gate GmbH. Ziel sei die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger. Dazu zähle auch, die Patronatszusage des vormaligen Geschäftsführers Uwe Rampold zu prüfen.
Rampold im Juli 2014: „Wir zahlen die Anleihe einschließlich Zinsen zurück“
Dieser hatte im Juli 2014 bei einem Interview mit der Anleihen Finder Redaktion den Anleihegläubiger noch zugesichert, dass die Golden Gate-Anleihe wie geplant im Oktober zurück bezahlt werde. In einem anderen Interview vom Mai 2014 verwies Rampold sogar darauf „im Notfall“ private Mittel einzusetzen.
Auszug aus Interview mit der Anleihen Finder Redaktion vom 04. Juli 2014:
Anleihen Finder Redaktion: In einem anderen Interview vom 12.05.2014 haben Sie deutlich gesagt, dass die Golden Gate-Anleihe plus Zinsen im Oktober zum Endfälligkeitstermin zurückgezahlt werde. Sie haben auch gesagt, dass Sie notfalls private Mittel einsetzen wollen. Es ist klar, dass der Rückzahlung einer der ersten Mittelstandsanleihen besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Können Sie vielleicht noch einmal die Anleihen Finder-Bühne nutzen und formulieren, was Ihre zentrale Botschaft an Ihre Anleihe-Gläubiger ist?
Uwe Rampold: Sicher. Wir zahlen unsere 30-Millionen-Euro-Anleihe im Oktober 2014 wie geplant zurück, einschließlich der dann vierten und letzten Zinszahlung von 6,5 Prozent ebenfalls im Oktober. (Ende des Interviewauszuges)
Tochtergesellschaften vorerst nicht im Insolvenzverfahren
Die Insolvenz soll nach Angaben des Immobilienunternehmens auf die Golden Gate GmbH, die auch Emittentin der Unternehmensanleihe ist, beschränkt bleiben. Die immobilienhaltenden Tochtergesellschaften der Golden Gate GmbH sollen dagegen nach Möglichkeit aus dem Verfahren herausgehalten werden, um deren Immobilienbestände bestmöglich verwalten und verwerten zu können, teilte die Golden Gate GmbH mit.
Zur Anleihe
Die Golden Gate GmbH hatte im April 2011 eine dreieinhalb-jährige Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 30 Millionen Euro und einem jährlichen Zinskupon von 6,50 Prozent begeben.
Die Creditreform Rating AG hat vergangen Woche erwartungsgemäß das Unternehmensrating der Golden Gate GmbH von „B (watch)“ auf „D“ gestuft und das Anleihe-Rating komplett ausgesetzt.
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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Cassandra Jowett / flickr
Anleihen Finder Datenbank
Unternehmensanleihe der Golden Gate GmbH 2011/2014
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