Veganz veröffentlicht Geschäftsbericht 2022: Deutlicher Umsatzrückgang

Donnerstag, 11. Mai 2023


Pressemitteilung der Veganz Group AG:

Veganz veröffentlicht Geschäftsbericht 2022

  • Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm aufgesetzt
  • – Vertriebskanal Food Service ausgebaut
  • – Weiterhin Fokus auf Deutschland und Europa
  • – Anstieg der Rohertragsmarge auf 32,4 Prozent
  • – Konsequenter Ausbau der Eigenproduktion

Auch die Veganz Group AG (veganz.de), der einzige Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa, hatte mit der anhaltenden Konjunkturschwäche zu kämpfen: Nachdem in den ersten Monaten des Jahres der Fokus des Lebensmitteleinzelhandels sowie des Discountbereichs auf der Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung lag, war zuletzt vor allem die junge Kernzielgruppe (Generation Z und Millennials+) angesichts ihres vergleichsweise geringen Einkommens stark von den Preisanstiegen belastet. Insgesamt erschwerte diese Entwicklung die Neulistung von Veganz-Produkten sowie die Umsetzung von Aktionsmaßnahmen und führte zu einem Umsatzrückgang der Veganz Group AG auf 23,6 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Mio. Euro). Die Anzahl der Verkaufsstellen („Points of Sale“, POS) zum 31. Dezember 2022 stieg demgegenüber auf 28.217 (31. Dezember 2021: 25.199) – maßgeblich im Zuge einer Weihnachtsaktion im Discountbereich mit insgesamt 4.538 POS im vierten Quartal 2022 (Vorjahr: 3.340 POS).

Vertriebskanal Food Service ausgebaut
2022 trug der Lebensmitteleinzelhandel mit 64 Prozent (Vorjahr: 64 Prozent) weiterhin den größten Anteil zum Umsatz der Veganz Group AG bei, gefolgt vom Drogeriegeschäft mit 25 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent). Das Unternehmen erschließt aber auch aktiv neue Absatzkanäle: So hat der vergleichsweise neue Bereich Food Service – mit den Start-Partnern, dem Fußballverein RB Leipzig und dem Caterer Aramark – in seinem ersten vollen Jahr bereits 8 Prozent zum Umsatz beigesteuert (Vorjahr: 1 Prozent). Mittlerweile zählen außerdem Bakerman, Eurowings, Valora und die Hack AG zu den Food Service-Kunden von Veganz. Allerdings litt das Discountgeschäft, in dem die Gesellschaft noch keine Festlistungen hat, im Vergleich zu 2021 – mit einem außergewöhnlich umfangreichen Aktionsgeschäft –überproportional und erreichte 2022 nur einen Umsatzanteil von 3 Prozent (Vorjahr: 13 Prozent). Nicht zuletzt verkauft Veganz seit September 2022 ausgewählte Veganz-Produkte nun auch als exklusive Bundles via Online-D2C-Geschäft, um die Zielgruppe direkt dort abholen zu können, wo sie sich aufhält: im digitalen Raum.

in Mio. Euro20222021
Lebensmitteleinzelhandel15,119,4
Drogerie5,96,7
Food Service1,90,2
Discount0,74,1
Summe23,630,4

Weiterhin Fokus auf Deutschland und Europa
Mit einem Umsatzanteil von 90 Prozent war die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auch 2022 der wichtigste Absatzmarkt für Veganz (Vorjahr: 92 Prozent). Dabei blieb Deutschland mit 74 Prozent der größte Einzelmarkt (Vorjahr: 71 Prozent), auf dem nach wie vor der stärkste Unternehmensfokus liegt. Mit 10 Prozent lag das sonstige Europa leicht über Vorjahresniveau (Vorjahr: 8 Prozent), hier sieht die Gesellschaft weiteres Potenzial: Nach Listungen in Griechenland hat Veganz zunächst Frankreich zu einem weiteren Zielmarkt erklärt und arbeitet dort am Ausbau des Vertriebs. Und nicht zu vergessen: Durch die europaweit geltende Lizenz zum Drucken von Milchalternativen hat das Unternehmen künftig die Möglichkeit, mit innovativen Produkten neue Zielmärkte zu erschließen.

in Mio. Euro20222021
DACH21,327,9
Sonstiges Europa2,32,3
Sonstiges Ausland0,00,2
Summe23,630,4

Anstieg der Rohertragsmarge auf 32,4 Prozent
Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG stieg 2022 auf 32,4 Prozent (Vorjahr: 30,7 Prozent). Bei Marketingkosten in Höhe von 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,5 Mio. Euro) sank das bereinigte EBITDA auch aufgrund des Umsatzrückgangs auf -11,3 Mio. Euro (Vorjahr: -5,5 Mio. Euro). Angesichts der Einmalaufwendungen im Zuge des Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms – unter anderem für Personal und Beratung – in Höhe von 1,0 Mio. Euro (Vorjahr: Einmalaufwendungen für die Privatplatzierung und den IPO von 4,3 Mio. Euro) lag das EBITDA bei -12,3 Mio. Euro (Vorjahr: -9,8 Mio. Euro). Entsprechend lagen das EBIT und der Jahresfehlbetrag bei -13,3 Mio. Euro (Vorjahr: -10,8 Mio. Euro) beziehungsweise 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: Jahresfehlbetrag von 13,3 Mio. Euro). Nettoliquidität und Eigenkapitalquote sanken zum 31. Dezember 2022 auf 0,5 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 16,2 Mio. Euro) beziehungsweise 46,5 Prozent (31. Dezember 2021: 53,3 Prozent).

Konsequenter Ausbau der Eigenproduktion
Die Veganz Group AG strebt an, Produktideen zunehmend selbst umzusetzen. Dafür hat das Unternehmen inzwischen bereits drei Produktionsstätten etabliert: Im Herzen Berlins wird die vegane Camembert-Käsealternative „Cashewbert“ produziert. Im Oktober 2022 ist eine weitere Produktionsstätte für pflanzliche Käsealternativen im österreichischen Spielberg in Betrieb gegangen. Von hier aus wird vor allem die Nachfrage der Handelspartner in Österreich, der Schweiz, Italien und Slowenien bedient. Darüber hinaus produziert die Gesellschaft seit Juni 2022 in Neubrandenburg ihren veganen Räucherlachs, eine nachhaltige Fischalternative auf Algenbasis. 
Im Dezember 2022 hat sich Veganz mit Mililk ein einzigartiges, patentiertes Verfahren zur Produktion von im 2D-Druckverfahren hergestellten Milchalternativen gesichert. Damit wird die Gesellschaft zukünftig umweltfreundliche und preisgünstige Milchalternativen produzieren, die über verschiedene Produkte sowohl im Bereich Food Service, im Handel aber auch im Direktvertrieb D2C vermarktet werden. 

„Das Jahr 2022 war wirklich herausfordernd, aber wir haben die für alle Beteiligten schwierige Situation als Gelegenheit genutzt, Veganz für die Zukunft neu aufzustellen,“ sagt Jan Bredack, Gründer und CEO der Veganz Group AG. „Neben der Neupositionierung vom Einzelhandels- zum innovativen Food Tech-Unternehmen, dem kontinuierlichen Ausbau der Eigenproduktion, der Sortimentsoptimierung und dem stärkeren Fokus auf das Lizenzgeschäft haben wir uns mit dem Erwerb der exklusiven Lizenz des patentierten 2D-Druckverfahrens für Milchalternativen ein zusätzliches Standbein für die Produktion und den Vertrieb in einem stark wachsenden Markt gesichert.“

in Mio. Euro20222021
Umsatz23,630,4
Bereinigtes EBITDA-11,3-5,5
Einmalaufwendungen1,04,3
EBITDA-12,3-9,8
Jahresfehlbetrag-11,0-13,3
   
Rohertragsmarge (in %)32,430,7
Nettoliquidität10,516,2
Eigenkapitalquote (in %)46,553,3

1 Inkl. langfristiger Finanzverbindlichkeiten, d.h. 10 Mio. Euro Anleihe fällig Februar 2025 und 2 Mio. Euro Crowd Funding kündbar Dezember 2023


Veganz mit Ergebnisverbesserung im ersten Quartal 2023

  • Umsatzrückgang durch Sortimentsoptimierung und Marktlage
  • – Umsatzsteigerung im Discountgeschäft
  • – Deutschland bleibt wichtigster Absatzmarkt
  • – Rohertragsmarge und Ergebnis verbessert
  • – Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm zeigt erste Wirkung
  • – Nächste Meilensteine in Sachen Eigenproduktion
  • – Ausblick 2023 bestätigt

Die Veganz Group AG (veganz.de), der einzige Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa, hatte auch im ersten Quartal 2023 noch mit der anhaltenden Konjunkturschwäche und der fortgesetzten Kaufzurückhaltung der Konsument:innen zu kämpfen. So lag der Umsatz der Veganz Group AG im ersten Quartal 2023 bei 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 6,3 Mio. Euro). Hierzu hat allerdings auch die konsequente Sortimentsoptimierung zugunsten der Profitabilität beigetragen, die zur Einstellung und Auslistung einzelner Produkte – und damit zu bewussten Umsatzeinbußen – führte.

Umsatzsteigerung im Discountgeschäft
Im ersten Quartal 2023 machte der Lebensmitteleinzelhandel mit 61 Prozent (Vorjahr: 70 Prozent) weiterhin den größten Anteil vom Umsatz aus. Das Drogeriegeschäft lag mit 30 Prozent an zweiter Stelle (Vorjahr: 25 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ohne Aktionsgeschäft zeigte das deutsche Discountgeschäft mit einem Anteil von 7 Prozent in den ersten drei Monaten 2023 eine erfreuliche Umsatzrückkehr (Vorjahr: kein Umsatz). Der Vertriebskanal Food Service erreichte im ersten Quartal 2023 einen Umsatzanteil von 2 Prozent (Vorjahr: 5 Prozent).

in Mio. EuroQ1 2023Q1 2022
Lebensmitteleinzelhandel3,14,4
Drogerie1,51,6
Discount0,4
Food Service0,20,3
Summe5,26,3

Deutschland bleibt wichtigster Absatzmarkt
Mit einem Umsatzanteil von 95 Prozent war die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auch in den ersten drei Monaten 2023 der wichtigste Absatzmarkt (Vorjahr: 93 Prozent). Dabei blieb Deutschland mit 79 Prozent der größte Einzelmarkt, auf dem nach wie vor der stärkste Fokus liegt (Vorjahr: 82 Prozent). Mit 5 Prozent lag der Umsatzanteil im sonstigen Europa leicht unter Vorjahresniveau (Vorjahr: 7 Prozent).

in Mio. EuroQ1 2023Q1 2022
DACH4,95,8
Sonstiges Europa0,30,5
Sonstiges Ausland0,00,0
Summe5,26,3

Rohertragsmarge und Ergebnis verbessert
Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG stieg im ersten Quartal 2023 im Wesentlichen aufgrund eines verbesserten Produktmixes auf 33,0 Prozent (Vorjahr: 29,5 Prozent). Bei auf 0,4 Mio. Euro gesunkenen Marketingkosten (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro) verbesserten sich EBITDA und Periodenfehlbetrag trotz des Umsatzrückgangs – insbesondere im Zuge der ergriffenen Maßnahmen des Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms – auf -1,7 Mio. Euro (Vorjahr: -1,9 Mio. Euro) beziehungsweise 2,2 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro). Die Nettoliquidität lag am 31. März 2023 bei -1,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro), berücksichtigt jedoch auch die langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Ohne die Einbeziehung der Anleihe und des Crowd Funding lag die Nettoliquidität entsprechend bei 10,4 Mio. Euro (Vorjahr: 12,5 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 78,2 Prozent (31. Dezember 2022: 46,5 Prozent).

Nächste Meilensteine in Sachen Eigenproduktion
In der am 1. Februar 2023 für die Veganz Food Factory Germany übernommenen Produktionsstätte in Ludwigsfelde, Brandenburg, in die am 1. Mai 2023 auch die Verwaltung der Veganz Group AG eingezogen ist, wird das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2023 die neuen, innovativen pflanzlichen Milchalternativen im patentierten 2D-Druckverfahren sowie pflanzliche Fleischalternativen auf Erbsenbasis („Textured Vegetable Protein“, TVP) herstellen. Die rund 3.000 Quadratmeter große, im Jahr 2022 neu erbaute Produktionsstätte bietet dafür nicht nur eine hervorragende Lage in der Metropolregion Berlin-Brandenburg, sondern auch eine hochwertige Gebäudeinfrastruktur, die eine liquiditätsschonende Inbetriebnahme und einen optimalen Hochlauf der Produktion ermöglicht.

„Wir freuen uns, dass wir bereits im ersten Quartal 2023 zeigen konnten, dass sich der starke Fokus auf unsere Profitabilität sowie das Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm beginnen auszuzahlen und sich im weiteren Jahresverlauf noch stärker auszahlen werden,“ sagt Jan Bredack, Gründer und CEO der Veganz Group AG. „Auch wenn wir im Zuge der Sortimentsoptimierung zunächst Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, zeigen die ersten Ergebnisverbesserungen, dass es sich lohnt.“

Ausblick 2023 bestätigt
In Abhängigkeit von den makroökonomischen Rahmenbedingungen – insbesondere den negativen Auswirkungen der Energiekrise und des Inflationsdrucks auf das Konsumverhalten der Kund:innen – erwartet die Veganz Group AG im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 23,6 Mio. Euro). Aufgrund des umfangreichen Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms und des Ausbaus der Eigenproduktion mit dem Start der Produktion am Standort Ludwigsfelde geht das Unternehmen dabei aber von einem gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserten EBITDA aus (Vorjahr: -12,3 Mio. Euro).

in Mio. EuroQ1 2023Q1 2022
Umsatz 5,26,3
Materialaufwand3,44,4
Personalaufwand0,91,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen2,12,8
– Marketingkosten0,40,8
– direkte Kosten1,01,2
– indirekte Kosten0,80,8
EBITDA-1,7-1,9
Periodenfehlbetrag-2,2-2,3
   
Rohertragsmarge (in %)33,029,5
Nettoliquidität1,2-1,60,5
Eigenkapitalquote (in %)278,246,5

1 Inkl. langfristiger Finanzverbindlichkeiten, d.h. 10 Mio. Euro Anleihe fällig Februar 2025 und 2 Mio. Euro Crowd Funding kündbar Dezember 2023
2 Vorjahreswerte zum Stichtag 31. Dezember 2022

Veganz Group AG

Foto: Veganz Group AG

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