Strenesse AG: Eigenverwaltung des Insolvenzverfahrens auf Gläubigerversammlung bestätigt – Strenesse im Juli und August 2014 erstmals wieder mit schwarzen Zahlen

Auf der Strenesse-Gläubigerversammlung wurde die Eigenverwaltung des Unternehmens im Insolvenzverfahren durch die Anleger bestätigt. Das teilte die Strenesse AG mit. Bereits im Juli hatte das Amtsgericht Nördlingen den Antrag des Mode-Unternehmens auf Eigenverwaltung genehmigt und ein Sanierungsverfahren eröffnet.
Insolvenz in Eigenverwaltung
Die Eigenverwaltung ist ein Insolvenzverfahren ohne Insolvenzverwalter. Die bisherige Unternehmensleitung darf unter Aufsicht eines Sachwalters und meistens unterstützt durch einen insolvenzerfahrenen Sanierungsexperten die Firma selbst durch die Krise führen. Das Verfahren beginnt als Vorverfahren, welches in der Regel zwei bis drei Monate dauert und dem Gericht und den Gläubigern die Zeit einräumt, die Berechtigung zu prüfen.
Positiver Start in neues Geschäftsjahr
Neben der Zustimmung zur Eigenverwaltung präsentierte das Modeunternehmen auch erste Zahlen zum Start ins neue Geschäftsjahr 2014/2015, welches bei Strenesse am 01. Juli 2014 begonnen hatte. Nach eigenen Angaben erwirtschaftete Strenesse „zum ersten Mal seit vielen Monaten“ wieder positive Ergebnisse. „Im Juli und August haben wir schwarze Zahlen geschrieben“, sagte Restrukturierungsvorstand Michael Pluta.
Sowohl das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei laut Strenesse positiv gewesen.
„Ziel ist es, nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben“
„Wir werden unseren Kurs fortführen. Die Zahlen bestätigen, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte Sanierungsexperte Michael Pluta. Sein Ziel sei es, dass Strenesse nachhaltig schwarze Zahlen schreibe. Nach Informationen des Modeunternehmens seien in den vergangenen Monaten wichtige Verträge nachverhandelt und ein straffes Kostenmanagement eingeführt worden.
„Das Wichtigste ist, dass unsere Kollektionen auch weiterhin am Markt gut ankommen“, erklärte Pluta. Derzeit arbeite das Modeunternehmen bereits an der Kollektion für Herbst/Winter 2015. Für das laufende Geschäftsjahr sei das Unternehmen nach eigenen Angaben „solide durchfinanziert“.
Rückblick:
Am Donnerstag vor Ostern 2014 hatte das Amtsgericht Nördlingen, das zuständige Insolvenzgericht, Rechtsanwalt Jörg Nerlich zum vorläufigen Sachwalter der Strenesse AG im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung bestellt.
Jörg Nerlich ist Senior-Partner der Kanzlei Görg. Die Kanzlei benannte die Ursachen für den Insolvenzantrag der Strenesse AG: So sei die „existenzbedrohende Situation seit dem Geschäftsjahr 2012/2013“ „auf familiäre Konflikte (Ausscheiden von Frau Gabriele Strehle und Viktoria Strehle) und die Einstellung der Linie „Strenesse Blue“ ohne entsprechenden Abbau der Kostenstrukturen“ zurückzuführen.
Kurs der Strenesse-Unternehmensanleihe
Der Kurswert der Strenesse-Unternehmensanleihe liegt aktuell bei 37 Prozent (Stand: 17.09.2014). Seit Bekanntwerden der Insolvenz im Februar 2014 schaffte es der Anleihe-Kurs nicht mehr über die 50-Prozentmarke. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 2017 und ist mit einem neun-prozentigem Zinskupon ausgestattet.
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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Strenesse AG
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