„Starke Partner mit Mittelstands-DNA für mehr Professionalität bei Mittelstandsanleihen Fonds“ – Interview mit Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG

Donnerstag, 28. Januar 2021


Die KFM Deutsche Mittelstand AG hat neue Partner für ihre Mittelstandsanleihen Fonds ins Boot geholt, die das Fondsmanagement und die Aufbewahrung der Anlagegelder betreuen. KFM-Vorstand Hans-Jürgen Friedrich erklärt im Anleihen Finder-Interview, welche Vorteile dies für die Arbeit der Fondsgesellschaft und für die Anleger hat.

Anleihen Finder: Beim Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS (DMAF) hat es im Januar ausschlaggebende Veränderungen gegeben. Sie wechseln die Verwahrstelle und das Fondsmanagement des FONDS. Was sind die Gründe dafür und warum haben Sie sich gerade jetzt für diesen Schritt entschieden?

Hans-Jürgen Friedrich:  Wir konzentrieren unsere Fondsbestände jetzt bei der DZ Privatbank. Sie übernimmt die Verwahrung des Investmentvermögens von Berenberg, die ihr Geschäftsmodell in diesem Bereich in Luxemburg aufgegeben hat. Bei der Suche nach einem neuen Partner haben wir natürlich mit mehreren Anbietern dieser Dienstleistung gesprochen. Bereits seit April 2020 haben wir der DZ Privatbank das Fondsvermögen unseres Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS bei dessen Auflage anvertraut und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Entscheidung zur Verwahrung der Bestände des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS durch die DZ Privatbank in Luxemburg war daher ein logischer und konsequenter Schritt.

Anleihen Finder: Für die Auflage des neuen Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS haben Sie im April letzten Jahres einen neuen Asset-Manager gewählt. Welche Gründe waren hier ausschlaggebend?

Hans-Jürgen Friedrich: Den Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS haben wir gemeinsam mit der Kölner Kapitalanlagegesellschaft MONEGA aufgelegt. Das Asset-Management überzeugte uns ebenso wie die DZ Privatbank mit der Professionalität der Arbeit. Wir treiben mit diesen Schritten auch unsere eigene Professionalisierung weiter voran. Ab dem 29. Januar wird die MONEGA das Asset-Management für den Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS übernehmen. Die KFM Deutsche Mittelstand wird als Fondsberater mit dem bewährten „KFM-Scoring“ die Auswahl- und Überwachung der in Frage kommenden Mittelstandsanleihen gewohnt professionell begleiten und steht als Ansprechpartner für Banken, Sparkassen, Vermögensverwalter und Stiftungen zur Verfügung, die die Mittelstandsanleihen FONDS als Anlagebaustein in der Vermögensanlage und der Kundenberatung nutzen.

Anleihen Finder: Professionalität ist das eine – gerade im Mittelstand spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle. Auch bei der Auswahl dieser Partner?

Hans-Jürgen Friedrich: Auf jeden Fall. Alle, die uns kennen, wissen: Unser Herz schlägt für den Mittelstand. Und genau deswegen überzeugen uns beide Partner. Die MONEGA ist selbst ein mittelständisch geprägtes Unternehmen und verkörpert daher die Werte der Mittelständler: Kundennähe, kurze und unbürokratische Prozesse, Flexibilität und hohe Innovationsgeschwindigkeit. Das Management der MONEGA verfügt darüber hinaus über eine langjährige Expertise bei Mittelstandsanleihen. Mit ihren 32 Mitarbeitern betreut die MONEGA aktuell 83 Portfolios mit einem Gesamtvolumen von 5,7 Mrd. Euro. Die DZ Privatbank ist innerhalb des genossenschaftlichen Finanzsektors als Zentralinstitut für alle rund 850 deutschen Kreditgenossenschaften zuständig. Die Genossenschaftsgruppe gehört zu der größten Bankengruppe im Markt. Und wer sich mit der Historie der Genossenschaftsgruppe auseinandersetzt wird sehr schnell feststellen, dass das Mittelstands-Gen fester Bestandteil des Geschäftsmodell ist. Die genossenschaftliche Gruppe mit ihren Volks- und Raiffeisenbanken kennt die Bedürfnisse und Anforderungen des Mittelstandes. Unseren Partnern liegt darüber hinaus ein weiterer Wert sehr am Herzen: Nachhaltigkeit. Ein Thema, dass auch bei uns im Auswahlprozess der geeigneten Anleihen für die Portfolien der Mittelstandsanleihen FONDS im Vordergrund steht. Das bedeutet auch: Geschäftsbeziehungen sind langfristig ausgelegt. Wie wichtig das ist, zeigt sich gerade wieder in der aktuellen Lage. Nachhaltig orientierte Unternehmen halten unter anderen auch einen engen Kontakt zu ihren Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und Dienstleistern, weil sie in Zukunft auf sie zählen wollen.

Anleihen Finder: Welche positiven Effekte erhoffen Sie sich von der DZ Privatbank für den Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS?

„Können die Fonds im Markt jetzt noch besser platzieren“

Hans-Jürgen Friedrich: Unsere Fonds erleben ein stetiges Wachstum. Allein das Volumen des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS hat bereits 200 Millionen Euro überschritten und das Gesamtvolumen beider Mittelstandsanleihen Fonds liegt bei knapp 220 Mio. Euro. Mit zunehmender Größe steigen auch die Anforderungen an die Professionalität des Managements und an die Effizienz der Abläufe. Diese gewährleisten beide erfahrenen Partner. Die Verbindungen der DZ Bank-Gruppe zur Welt der Volks- und Raiffeisenbanken helfen uns zudem, die Fonds im Markt noch besser zu platzieren. Darüber hinaus erhoffen wir uns Zugänge zu weiteren Partnern, die sich mit dem Thema Mittelstandsanleihen befassen. Insofern sind diese Partnerschaften für uns ein großer Zugewinn.

Anleihen Finder: Inwiefern kann die Verwaltung des Fonds mit der Neuausrichtung effizienter werden?

Hans-Jürgen Friedrich: Ein hochwertiges Investment wie die Anlage in Mittelstandsanleihen setzt ein professionelles Management aller Tätigkeiten voraus. Dafür stehen beide Partner. Die DZ Bank zählt in Deutschland zu den größten Verwahrstellen. Damit verfügen die Spezialisten der Gruppe über die notwendige Expertise und qualitative Exzellenz. Sie achten zudem mit hoher Professionalität darauf, dass die umfangreichen Regelwerke angewendet werden, die bei der Verwahrung des Kundenvermögens zu beachten sind. So arbeitet auch die MONEGA. Die Experten sehen Fondsmanagement als solides Handwerk. Sie verfolgen nachvollziehbare quantitative Strategien und arbeiten mit mathematischen Modellen, die kontrollierbar sind. Damit verbessern auch wir die Transparenz unserer Arbeit. Nicht umsonst hat unsere klare Informationspolitik einen guten Ruf in der Branche. Deren Qualität bestätigt Rödl & Partner regelmäßig in ihren Transparenzberichten. Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft hat uns dafür im vergangenen Jahr mit dem Transparenten Bullen ausgezeichnet.

Anleihen Finder: Was bedeutet die Änderung für Ihre Anleger? Müssen diese mit neuen Kosten rechnen oder vielleicht anderweitig aktiv tätig werden?

Hans-Jürgen Friedrich: Die Anleger können auch künftig davon ausgehen, dass ihr Vermögen in guten Händen aufbewahrt und von Profis gemanagt wird. Die Kunden müssen nichts veranlassen. Der Geschäftsbereich unterliegt wie der gesamte Finanzmarkt der Regulierung und damit der Überwachung durch die Finanzaufsichtsbehörden. Es wurde darauf geachtet, dass die Bestände beim Wechsel der Verwahrstelle nahtlos und sicher von der Berenberg auf die DZ Privatbank übergegangen sind. Die Intensivierung der Kooperation mit der DZ BANK-Gruppe und der Zusammenarbeit mit der MONEGA hat für die Investoren sogar den Vorteil, dass wir die Effizienz in den Abläufen steigern und Kosten im Zusammenhang der Verwahrstellenarbeit reduzieren können – was wiederum der künftigen Renditeentwicklung zugutekommen kann.

Anleihen Finder: Wagen wir noch einen kleinen Ausblick – wie wird sich der DMAF in 2021 mit dem neuen Setting entwickeln?

„Viele mittelständische Unternehmen sind Schnellboote der deutschen Wirtschaft und mit ihren Anleihen versteckte Renditeperlen“

Hans-Jürgen Friedrich: Bei einem Anleihenfonds kommt es in erster Linie auf die Sicherheit an: dass die Emittenten ihre Zinsen bezahlen und dass sie am Ende der Laufzeit den Kredit zurückzahlen. Wir stellen in unseren Gesprächen mit den Unternehmern fest, dass sich die Mehrzahl der Mittelständler im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 sehr professionell aufgestellt hat. So haben sie ihre Eigenkapitalquoten merklich erhöht, damit Risikopuffer aufgebaut und ihr Risikomanagement verbessert. Daher enthalten unsere beiden Fonds Anleihen von Unternehmen, deren Geschäftsführungen nach unserer festen Überzeugung einen guten Kurs steuern. Viele mittelständische Unternehmen sind Schnellboote der deutschen Wirtschaft und mit ihren Anleihen versteckte Renditeperlen. Da lohnt es sich, genau hinzuschauen und auch zu investieren – gerade, wenn in diesem Jahr ein neuer Aufschwung startet.

Am 24. März werden wir den Anlegern der Anteilsklasse M (WKN A1W5T2) für das abgelaufene Jahr 2,20 Euro ausschütten. Das sind 5 Cent mehr als ursprünglich geplant. Für das laufende Geschäftsjahr 2021 ist eine Ausschüttung in Höhe von 2,10 Euro anvisiert. Mit dieser anlegerfreundlichen Ausschüttungspolitik konnte der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS jedes Jahr eine Ausschüttungsrendite von über 4% bezogen auf den Anteilspreis zu Jahresanfang erwirtschaften. Auch für 2021 wird demnach die Ausschüttungsrendite über 4% liegen. In Zeiten der Null- und Negativzinsen ein erfreuliches Ergebnis.

Anleihen Finder: Welches Fondsvolumen erwarten Sie am Ende des Jahres?

Hans-Jürgen Friedrich: Wir sehen, dass immer mehr Mittelständler den Kapitalmarkt nutzen und auch auf Anleihe-Emissionen setzen, um ihre Passivseite für die Zukunft wetterfest zu machen. Wegen regulatorischer Rahmenbedingungen und auch in Folge der Unsicherheiten durch die Corona-Krise sind Banken sehr vorsichtig bei der Vergabe neuer Kredite. Sie können und dürfen zum Teil die Unternehmen nicht mehr so mit Finanzmitteln ausstatten wie in früheren Jahren. Aber mittelständische Unternehmen müssen Geld in die Hand nehmen für Ersatzinvestitionen und für Investitionen in die Zukunft, wenn sie wachsen wollen. Sie wenden sich daher zunehmend dem Kapitalmarkt zu. Wir sehen immer mehr neue Adressen von Mittelständlern, die Anleihen auf den Markt bringen. Zum Vergleich: 2013, als wir mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS starteten, umfasste das von uns überwachte Gesamtuniversum der in Frage kommenden Anleihen rund 50 Milliarden Euro. Heute sind wir bei 190 Milliarden Euro, Tendenz steigend.

„Unsere Fonds bieten Medizin für zinsarmen Zeiten“

Auf der anderen Seite sehen wir Anleger, die im Niedrigzinsumfeld händeringend nach Investmentmöglichkeiten suchen. Ihnen bieten unsere Fonds eine Medizin für zinsarme Zeiten, die ihnen Rendite und stetige Erträge ermöglichen. Wir gehen daher von einem weiteren Wachstum unserer Fonds aus – sowohl bei der Anzahl der Mittelstandsanleihen als auch beim Volumen der Fonds. Wir sind zuversichtlich, dass das Gesamtvolumen des Deutschen und des Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS bis zum Ende des Jahres die 300 Mio. Euro Grenze übersteigt.

Anleihen Finder: Herr Friedrich, besten Dank für das Gespräch.

Anleihen Finder Redaktion.

Fotos: pixabay.com

Portraitfoto: Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG

Zum Thema:

„Corona hat uns Demut gelehrt“ – Interview mit Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG

GBC-Research: Bestnote und Kaufsignal für Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS (A1W5T2)

„Haben den europäischen Anleihe-Markt intensiv analysiert“ – Interview mit Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG

Ausschüttungsrendite von 4,29%: Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS schüttet Anlegern 2,15 Euro je Fondsanteil für 2019 aus

„Bei Mittelstandsanleihen wird das Kreditrisiko angemessen bezahlt“ – Interview mit Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG

Anleihen Finder News auf Twitter und Facebook abonnieren

Twitter

Experten-Chat

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Bitte beachten Sie die .

Menü