SolarWorld AG: Comeback nach hartem Schuldenschnitt? – Turnaround bei Ergebnissen – Anleihe in Steubing German Mittelstand Fund I aufgenommen – Keine weitere SolarWorld-Unternehmensanleihe zurzeit geplant

Dienstag, 10. Februar 2015


Die SolarWorld AG hat im Geschäftsjahr 2014 beim operativen Ergebnis den Turnaround geschafft und ein EBITDA von zwei Millionen Euro erwirtschaftet. Zudem sind die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr vielversprechend und zielen auf ein positives EBIT-Ergebnis. Die SolarWorld-Anleihe wurde kürzlich in den Steubing German Mittelstand Fund I aufgenommen.

Die Begebung einer weiteren Unternehmensanleihe sei nach Aussage des Unternehmens derzeit aber nicht geplant.

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung 2014 sehr zufrieden. Wir haben u. a. die Absatzprognose deutlich übertroffen und das EBITDA auch ohne Sondereffekte ins Positive gedreht. Damit sind wir auf einem sehr guten Weg“, sagte SolarWorld-Finanzvorstand Philipp Koecke im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion.

Das Photovoltaik-Unternehmen SolarWorld AG befindet sich nach einem harten Kapital- und Schuldenschnitt in einer Sanierungsphase. Dank der Nachfrage aus den USA konnte der Solarkonzern seinen Absatz im vergangenen Jahr ausbauen.

Schulden von einer Milliarde Euro

Die SolarWorld AG musste 2013 die Reißleine ziehen, nachdem über eine Milliarde Euro Schulden angehäuft wurden und das Grundkapital aufgebraucht war. Hauptgründe dafür waren die Konkurrenz aus Asien, die für einen verheerenden Preiskampf am Solarmarkt sorgte, sowie die gekürzten staatlichen Fördersätze in Deutschland und anderen Ländern.

Nach der Restrukturierung und weiteren Kapitalmaßnahmen lagen die Finanzschulden des Konzerns Mitte 2014 noch bei rund 470 Millionen Euro, berichtete die WirtschaftsWoche.

Konzernzahlen in 2014

Die positiven Geschäftszahlen in 2014 machen dem Solar-Riesen Hoffnung. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe sich im Geschäftsjahr 2014 auf 109 Millionen Euro verbessert, nach minus 147 Millionen Euro im Jahr 2013. Bereinigt um Sondereffekte sei das EBITDA auf zwei Millionen Euro gestiegen und somit wieder im positiven Bereich. Die Sondereffekte haben sich laut SolarWorld AG aus der Erstbilanzierung der übernommenen Vermögenswerte der Bosch Solar Energy AG und Wertberichtigungen aus neu verhandelten Lieferverträgen ergeben.

Das konzernweite Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei 2014 auf 64 Millionen Euro gestiegen. Bereinigt um die oben genannten Sondereffekte habe es sich von minus 189 Millionen Euro in 2013 auf minus 43 Millionen Euro in 2014 verbessert, so die SolarWorld AG.

Beim Konzernumsatz verbuchte das Solar-Unternehmen nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2014 einen Anstieg um 26 Prozent auf 573 Millionen Euro.

Des Weiteren sei die Liquidität des Unternehmens von 164 Millionen Euro Ende 2013 auf 177 Millionen Euro Ende 2014 angestiegen.

Turnaround beim EBIT in 2015

Für das Jahr 2015 erwarte der Vorstand der SolarWorld AG ein „weiteres starkes Wachstum des Konzerns“. Ziel sei es im Geschäftsjahr 2015 auch das operative EBIT von minus 43 Millionen Euro ins Positive zu drehen.

„Wir wollen 2015 unser Wachstum weiter steigern. Außerdem werden wir 2015 wie schon in den vergangenen Jahren operative Maßnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit auch bei den Kosten weiter zu erhöhen“, so CFO Philipp Koecke.

SolarWorld-Anleihe in Fonds aufgenommen

Die Anleihe der SolarWorld AG FRN IS. 2014/2019 (WKN: A1YDDX) wurde unlängst in den Steubing German Mittelstand Fund I aufgenommen.

Auf Nachfrage der Anleihen Finder Redaktion, warum die Fondsmanager des Steubing German Mittelstand Fund I den SolarWorld-Bond in ihren Fonds aufgenommen haben, nannten die Fondsmanager die Möglichkeit einer „zweistelligen Jahresrendite“ bei der Investition.

„Der Steubing German Mittelsatnd Fund I ist aus mehreren Gründen seit Januar 2015 in einem Bond der SolarWorld AG investiert. Es handelt sich um einen restrukturierten Bond, der über eine zusätzliche Besicherung verfügt. Verzinsung ist der Euribor plus 5 Prozent prospektiert. Für den September 2015 ist eine Teilwertrückzahlung von 21,43 Euro auf den Bond mit einem Nennwert von 371,08 Euro vorgesehen. Heute zeichnet der Bond zu einem Wert von 265 Euro Brief. Dementsprechend wäre es möglich, dass Anleger eine zweistellige Jahresrendite  auf ihre Investition machen könnten“, so die Steubing-Fondsmanager im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion.

„Wir freuen uns natürlich über das Interesse und das Vertrauen“, hieß es von Seiten der SolarWorld AG zur Aufnahme in den Fonds.

Absatz von Solarstrommodulen

Im Geschäftsjahr 2014 konnte der Absatz von Solarstrommodulen und Bausätzen um 55 Prozent auf 849 Megawatt gesteigert werden, berichtet SolarWorld.

Dabei konnte die SolarWorld AG vor allem in den USA den Absatz steigern. Die USA bilde mit 41 Prozent den größten Einzelmarkt des Gesamtabsatzes von Modulen und Bausätzen. In Frankreich, Großbritannien und Japan konnte SolarWorld nach eigenen Angaben ihr Geschäft ebenfalls ausbauen. Im deutschen Solarmarkt, der laut SolarWorld deutlich gegenüber dem Vorjahr zurückging, habe das Unternehmen in ihrem Kerngeschäft, dem Vertrieb von Modulen und Bausätzen ohne schlüsselfertige Großprojekte, auch zulegen können. Im laufenden Jahr soll der weltweite Absatz laut SolarWorld auf mehr als ein Gigawatt gesteigert werden.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: bark / flickr bark

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