Scholz-Anleihe: Strafanzeige! – Anleger reichen Klage gegen Vater und Sohn Scholz ein
Neuigkeiten im „Fall Scholz“: Wie die Kanzlei Schirp Neusel & Partner auf ihrer News-Seite berichtet, hat sie am 22. März 2017 bei der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Stuttgart Strafanzeige gestellt. Demnach haben 166 Anleger, die zusammen 10,84 Millionen Euro in die Scholz-Anleihe investiert haben, Berndt-Ulrich und Oliver Scholz mit dem Vorwurf Betrug und Kapitalanlagebetrug (§ 263 und 264a StGB) angezeigt.
INFO: Die Staatsanwaltschaft ermittelt demnach unter dem Aktenzeichen 162 Js 33096/17.
Verwendung der Anleihemittel?
Bei der Anzeige geht es nicht um das verlorene Anlage-Geld – insgesamt hatte das Unternehmen am 31. August 2016 im Zuge der Restrukturierung und der Übernahme durch die chinesischen Chiho-Tiande Group (CTG) lediglich 16 von insgesamt 182,5 Millionen Euro an Anleihengelder an die Gläubiger ausgezahlt (knapp 9 Prozent) -, sondern vielmehr um die Voraussetzungen zum Emissions-Zeitpunkt.
Der Vorwurf der geschädigten Anleger lautet nämlich: Zur Emission der Anleihe in den Jahren 2012 (Erstemission in Höhe von 150 Millionen Euro) und 2013 (Nachschlag in Höhe von 32,5 Millionen Euro) sollen die Beklagten den schlechten Zustand des Unternehmens verschwiegen haben und falsche Angaben getätigt haben. So sollen laut Strafanzeige die Anleihemittel für die Beendigung der Geschäftsbeziehung einer australische Beteiligung, der CMA Corporation Limited, und nicht für die Modernisierungen und Ausweitung der Geschäftstätigkeit der Scholz AG verwendet worden sein. Zudem soll die Scholz AG bereits bei Emission der Anleihe in den Jahren 2012 und 2013 in einem weitaus schlechteren Zustand gewesen sein, als der Emissionsprospekt oder die offiziellen Aussagen des Unternehmens erkennen ließen.
Hinweis: Lesen Sie hier mehr zu den Anschuldigungen.
Zivilrechtliche Sammelklage soll folgen
Neben der Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft sei laut Schirp Neusel & Partner auch eine zivilrechtliche Sammelklage in Arbeit. Mit dieser soll der entstandene Schaden der Anleger eingeklagt und so ersetzt werden. Die Kanzlei plant die Einreichung der Klage spätestens im Sommer dieses Jahres.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: pixabay.com
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Unternehmensanleihe der Scholz Holding GmbH 2012/2017
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