One Square Advisory: Anleger des Deutschen Mittelstandsanleihen Fonds sollen Interessen bündeln

Freitag, 14. April 2023


Pressemittelung der One Square Advisory Services S.á.r.l.:

Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds / KFM Deutsche Mittelstand AG

Die One Square Advisory Services und die Anwaltskanzlei Nieding + Barth bieten den Anlegern des Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds (WKN: A1W5T2; ISIN: LU0974225590) Unterstützung bei der Bündelung ihrer Interessen und Rechte an

  • Aussetzung für Rücknahme und Ausgabe von Fondsanteilen seit dem 16. Januar 2023
  • Wiederaufnahme zum 31. März trotz gegenlautender Ankündigung bis heute nicht erfolgt
  • Gefahr der endgültigen Liquidation
  • Analyse des Portfolios zeigt: Weitere illiquide und kaum verkäufliche Bestände
  • Persönliche Engagements und Interessenskonflikte

Die One Square Advisory Services und die Anwaltskanzlei Nieding + Barth fordern die Anleger des Deutsche Mittelstandsanleihen Fonds (WKN: A1W5T2; ISIN: LU0974225590) auf, Ihre Interessen zu bündeln und bieten Unterstützung bei der Wahrnehmung Ihrer Rechte an.

Aussetzung für Rücknahme und Ausgabe von Fondsanteilen

Hintergrund ist die am 16. Januar 2023 erfolgte und seitdem anhaltende Aussetzung für die Rücknahme und Ausgabe von Fondsanteilen durch die Verwaltungsgesellschaft IPConcept (Luxemburg) S.A.

Anleger können den Fonds seitdem bei der Verwaltungsgesellschaft weder verkaufen noch neue Anteile erwerben.

Zuletzt am 19. Januar 2023 berichtete die KFM Deutsche Mittelstand AG, Initiatorin des Deutschen Mittelstandanleihen Fonds (WKN A1W5T2) sowie des Europäischen Mittelstandsanleihen Fonds (WKN A2PF0P), dass die Berechnung des Anteilsscheinpreises seit dem 16. Januar 2023 ausgesetzt ist. Grund ist die Aussetzung der Securo Pro Lux S.A. 7,5% 18/24 (WKN: A1927W) Anleihe seit dem 08. Dezember 2022.

In dieses Papier, das seinerseits Anteile am Verius Immobilienfinanzierungsfonds SCS SICAV RAIF (ISIN LU1738378287) verbrieft, hatte der Mittelstandsfonds Euro 5 Millionen investiert. Die Verwaltungsgesellschaft schreibt in ihrer offiziellen Mitteilung „Der Fonds hat einen Betrag i.H.v. EUR 5 Millionen in die VERIUS IHS 1 investiert, welcher einen Anteil von ca. 3,8% des NIW ausmacht. Die Toleranzschwelle des Fonds liegt bei 0,5%“. Der hohe Anteil ist zudem bemerkenswert, da die Anleihe lt. Auskunft der Verwaltungsgesellschaft mit einem sogenannten „alternativen Investment“ besichert ist. Dies und die kleinste handelbare Einheit an der Börse von nominal EUR 100.000,00 signalisiert, dass es sich hier um ein Wertpapier handelt, dass nur für professionelle Anleger geeignet ist.

Trotz der Ankündigung von Herrn Hans-Jürgen Friedrich, Vorstandsvorsitzender der KFM Deutsche Mittelstands AG in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, „Laufe al­les gut, könne der Fonds Ende März wieder öffnen“, ist der Fonds nach wie vor ausgesetzt.

Aktuell notiert der Fonds nahe dem all-time-low bei EUR 26,31 und Marktteilnehmer befürchten, dass eine komplette Abwicklung des Fonds und damit weitere massive Verluste für Anleger drohen.

Illiquide und unverkäufliche Bestände

Vor diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Anlagepolitik des Fonds insgesamt. So bezieht sich die Toleranzschwelle von Publikumsfonds zwar auf das jeweilige maximale Emissionsvolumen der Anleihen, betrachtet man jedoch das tatsächlich platzierte Anleihevolumen zeigt sich ein gänzlich anderes Bild.

Auffällig ist z.B. das Investment in der Saxony Minerals & Exploration – SME AG Anleihe (WKN: A2YN7A). Die Webseite des Unternehmens zeigt, dass von dem ursprünglich geplanten Emissionsvolumen in Höhe von EUR 30 Mio. nur EUR 7.2 Mio. platziert werden konnten. Entsprechend dem letzten veröffentlichten Factsheet des Mittelstandsfonds bedeutet dies, dass etwa 33% des ausstehenden Volumens dem Fonds zugerechnet werden müssen.

Ähnlich scheint es bei der Anleihe der Africa GreenTec Asset GmbH zu sein. Das Unternehmen hat keine eigene Webseite. Auf der Website der Africa GreenTec AG wird lediglich zu Crowd Investments, nicht jedoch zur Anleihe berichtet. Lt. Bundesanzeiger liegt das Volumen der Anleihe bei ca. EUR 7,7 Mio., von denen der Fonds ca. 13% hält.

Außerdem befinden sich im Fonds lt. letztem Factsheet vom 13.01.2023 sechs sog. Perpetual Bonds von fünf verschiedenen Emittenten die einen Anteil von über 10% am Fonds ausmachen. Diese Anleihen haben eine unendliche Laufzeit und daher keine Endfälligkeit. Dementsprechend hoch ist die Volatilität. Zumindest einige dieser Anleihen sind der Kategorie Fixed-to-Float zuzurechnen. Hierbei handelt es sich um Anleihen, die zur Emission einen festen Kupon haben und meist nach fünf Jahren gekündigt werden können. Erfolgt keine Kündigung beginnt die unendliche Floater Periode. Hier wird üblicherweise Euribor plus zweistelligem Zins bezahlt. Dies erklärt sich aus dem Umstand, dass diese Anleihegelder Eigenkapital ersetzen. Dadurch begründen die Schuldverschreibungen unmittelbare, nicht besicherte und tief nachrangige Verbindlichkeiten der Emittentin.

Der hohe Portfolioanteil an nur teilweise platzierten Anleihen deutet darauf hin, dass das Portfolio in großem Umfang illiquide sein könnte. Hier besteht dringender Aufklärungsbedarf und eine detaillierte Analyse muss zeigen, wie illiquide das Portfolio in seiner Gesamtheit ist und welche Volatilität und welches Risiko der Fonds aufgrund der zahlreichen perpetual und fixed-to-float Anleihen aufweist.

Interessenskonflikt

Der Deutsche Mittelstandanleihen Fond ist mit insgesamt EUR 5 Mio. Nominalvolumen in Anleihen der inzwischen insolventen Deutschen Lichtmiete AG investiert. Noch am 10. Februar 2021 stufte der Fonds dieses Investment als attraktiv (4 von 5 Sternen) ein.

Wie inzwischen bekannt, gab und gibt es massive personelle Verflechtungen zwischen dem Fonds, der Deutschen Lichtmiete und dem vormaligen Vorstand der Deutschen Lichtmiete, dem Miteigentümer der neu gegründeten light now AG.

Herr Hans-Jürgen Friedrich, Vorstandsvorsitzender der KFM Deutsche Mittelstands AG, Initiatorin des Deutschen Mittelstandanleihen Fond, ist über die zu 100% in seinem Eigentum stehende AFM UG zu einem Drittel an der light now AG beteiligt. Vorstand der light now AG ist Herr Dr. Gerd Sieger, der bis zum 30. September 2019 Vorstand der KFM Deutsche Mittelstands AG war. Aufsichtsrat ist Herr Alexander Hahn, Gründer und Vorstand der heute insolventen Deutschen Lichtmiete AG.

Die light now AG hatte versucht, die Assets der Deutschen Lichtmiete aus dem Insolvenzverfahren zu erwerben und steht seitdem in scharfem Wettbewerb zu der im Sinne der Gläubiger geführten Auffanggesellschaft der Deutschen Lichtmiete, der NOVALUMEN GmbH. Die Insolvenzquote für die Anleger der Anleihen der Deutschen Lichtmiete wird zum großen Teil aus dem Erfolg der NOVALUMEN gespeist.

Herr Friedrich hat damit ein privates wirtschaftliches Interesse an dem Erfolg der light now AG, das dem Interesse der Anleger des von ihm initiierten Deutschen Mittelstandsfonds an einer hohen Insolvenzquote aus der Deutschen Lichtmiete massiv entgegensteht. Dies kann nicht im Interesse der Investoren des Fonds sein und verlangt Aufklärung.

Unabhängige Vertretung

Die oben dargestellten Ausführungen machen deutlich, dass eine unabhängige Vertretung der Interessen der Investoren des Deutschen Mittelstandanleihen Fond notwendig ist, um weiteren Schaden abzuwenden.

One Square steht in Zusammenarbeit mit Herrn Rechtsanwalt Klaus Nieding, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Vizepräsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) und Dozent an der Frankfurt School of Finance & Management, allen Investoren in den Anteilsklassen

  • I:            WKN: A1J698;                  ISIN: LU0848515663
  • M:         WKN: A1W5T2;                ISIN: LU0974225590
  • T:          WKN: A3C73T;                  ISIN: LU2414737754

zur Verfügung, um die Interessen zu bündeln und Gespräche mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft in Luxemburg aufzunehmen.

One Square Advisory Services S.á.r.l.

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