Letzte Fahrt der MS Deutschland? – Gläubigerversammlung wählt Stefan Ulrich als gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger – Notverkauf des Traumschiffes möglich – Spanische Werft will sofort eine Million Euro

Donnerstag, 13. November 2014


Die zweite Anleihe-Gläubigerversammlung der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH, die sich derzeit im einem Insolvenzeröffnungsverfahren befindet, brachte aus Gläubigersicht kein zufriedenstellendes Ergebnis.

Was hat die Versammlung ergeben?

In dieser Anleihe-Gläubigerversammlung ging es darum, einen gemeinsamen Vertreter für alle Anleihegläubiger zu bestellen. Ergebnis der Abstimmung: Stefan Ulrich von STU Management Partners setzte sich mit 56 Prozent gegenüber dem Rechtsanwalt Klaus Nieding durch.

Die anwesenden Stimmberechtigten, die nur 46 Prozent des Gläubigerkapitals vertraten, konnten in der Gläubigerversammlung jedoch nicht über weitere Ergänzungsanträge abstimmen. Erforderlich hierfür wären mindestens 50 Prozent des Anleihevolumens gewesen.

„Wir haben somit einen gemeinsamen Bevollmächtigten und sind in der Lage, das Schiff schnell freihändig zu verkaufen. Derzeit gibt es zwei Interessenten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter, Reinhold Schmid-Sperber von Reimer Rechtsanwälte.

Investor dringend gesucht

Es deutet vieles darauf hin, dass das „Traumschiff“ schon sehr bald verkauft wird. Sollte jedoch kein Investor gefunden werden, könnte auch ein Notverkauf bzw. eine Versteigerung drohen. Ein möglicher Erlös stehe dann zwar den Anleihegläubigern zu, allerdings, so mutmaßt die FAZ, könnten sie nur einen Teil des investierten Geldes zurückzubekommen.

Es soll bereits zwei Interessenten für das „Traumschiff“ geben, allerdings nur einen strategischen Investor, berichtet die SZ. Das sei der Münchner Reiseveranstalter FTI, der ebenfalls die MS Berlin betreibt. FTI biete laut SZ allerdings nur einen symbolischen Euro.

Fahrt ins Ungewisse

Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH, hat rund 56 Millionen Euro Schulden, wovon 50 Millionen Euro aus der Anleihe stammen. Hinzu kommen die Zinsbelastungen aus der Anleihe.

Focus Online berichtet: „Ohne Zinsverzicht kommt womöglich schon im Dezember das Aus“. Der Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber habe auf der Versammlung versucht, die Gläubiger zu einer Beschneidung ihrer eigenen Rechte zu überreden, um das Schiff zu retten. Denn sollten die Zinsen auch noch fällig werden, könne das Traumschiff seine Rechnungen schon bald nicht mehr bezahlen, so Schmid-Sperber.

In den kommenden Tagen fährt das Schiff ins spanische Cádiz um komplett überprüft zu werden, sonst darf es ab Dezember nicht mehr fahren. Die Kosten für die Überprüfung lägen laut Schmid-Sperber bei zwei Millionen Euro. Teile davon müssen im Voraus an die Werft überwiesen werden. „Die Werft will eine Million Euro, sonst macht sie die Tore nicht auf“, so Schmid-Sperber.

Durchaus denkbar, dass der Werftbesuch in Spanien die letzte Fahrt der „MS Deutschland“ als Schiff der Reederei Deilmann sein wird.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH

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Unternehmensanleihe der MS “Deutschland” Beteiligungsgesellschaft mbH 2012/2017

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