Hylea Group mit deutlichem Verlust in 2020 – Einigung mit Gläubigern über Anleiherestrukturierung dringend notwendig
Hohe Verluste – die Hylea Group S.A. muss nach vorläufigen Zahlen für das Jahr 2020 im Konzern sowohl einen deutlichen Umsatz- als auch Ergebnisrückgang hinnehmen. Auch aktuell ist die Liquiditätssituation beim Paranussproduzenten weiterhin angespannt, so dass Hylea eine zeitnahe Einigung mit den Gläubigern erzielen muss. Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz von 10,5 bis 12,0 Mio. Euro, nach 20,7 Mio. Euro im Vorjahr. Beim EBT wird die Hylea Group nach derzeitigem Stand für 2020 voraussichtlich einen Fehlbetrag von 7,0 bis 8,0 Mio. Euro ausweisen, nach einem Fehlbetrag von 2,2 Mio. Euro im Jahr 2019.
Die rückläufige Geschäftsentwicklung sei laut Hylea maßgeblich durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen im weltweiten Handel sowie durch Probleme bei der Lieferlogistik innerhalb Boliviens verursacht worden. Die Hylea Group verzeichnet so neben den logistischen Einschränkungen von Lieferketten-Engpässen auch einen Rückgang der Exportmengen.
„Liquiditätssituation weiterhin sehr angespannt“
Auch aktuell sei die Liquiditätssituation der Unternehmensgruppe „unverändert sehr angespannt“, meldet Hylea in einer Adhoc-Mitteilung. Die Hylea Group war am 1. Juni 2021 nicht in der Lage, die fällig gewordenen Zinsen für ihre 7,25%-Anleihe (ISIN: DE000A19S801) zu zahlen. Die Unternehmensanleihe 2017/22 des Paranussproduzenten hat ein ausstehendes Volumen von rd. 30 Mio. Euro und notiert derzeit lediglich bei rd. 15% (Stand: 19.08.2021). Für den Fortbestand des Unternehmens muss daher dringend eine Einigung mit den Anleihegläubigern der Unternehmensanleihe über die Restrukturierung der Anleihe erzielt werden.
Hylea möchte die Anleihe von 2022 bis ins Jahr 2029 verlängern und zugleich den Zinssatz von 7,25 % auf 4,25 % p. a. reduzieren lassen, um wieder finanziellen Spielraum für die weitere Geschäftsentwicklung zu bekommen. Bei einer ersten Gläubigerversammlung konnte das nötige Quorum in Höhe von 50% dafür aber noch nicht erreicht werden. Eine zweite Gläubigerversammlung muss daher zeitnah erfolgen, wurde bislang aber noch nicht terminiert.
Neben der Anleihe-Restrukturierung benötigt Hylea nach eigenen Angaben zusätzlich weitere Finanzmittel zur Sicherung des Working Capitals. Gespräche zu diesem Zweck werden nach Angaben des Unternehmens derzeit geführt.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: HYLEA Group S.A.
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