HPI AG: Anleihegläubiger stimmen Änderungen der Anleihebedingungen zu – HPI-Anleihe wird in nachrangige Schuldverschreibung mit unbefristeter Laufzeit gewandelt – Zinskupon wird von 9,0 auf 3,5 Prozent gesenkt

Freitag, 6. März 2015


Die Anleihegläubiger der 9,0-prozentigen Anleihe (WKN: A1MA90) der HPI AG haben auf einer Gläubigerversammlung den Änderungen der Anleihebedingungen zu 100 Prozent zugestimmt.

Demnach werde der jährliche Zinskupon des HPI-Minibonds auf 3,5 Prozent gesenkt und die Anleihe in eine nachrangige Schuldverschreibung mit unbefristeter Laufzeit (Eigenkapitalanleihe) geändert. Die Zinszahlungen erfolgen dabei nur, wenn die HPI AG im Vorjahr einen positiven Jahresüberschuss erwirtschaftet habe, meldet das Unternehmen.

Das Volumen der HPI-Unternehmensanleihe liegt bei 6,256 Millionen Euro. Die Laufzeit endet am 30. November 2016. Die Anleihe wurde im November 2011 im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Anlegern platziert.

Kapitalerhöhung von 4,0 Millionen Euro

Am 26.02.2015 hatte die HPI AG bei einer außerordentlichen Hauptversammlung zudem einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts für die Aktionäre in Höhe von 4,0 Millionen Euro beschlossen. Dabei habe sich die Private Equity-Gesellschaft Carlson Private Equity bereit erklärt, die Kapitalerhöhung vollständig zu zeichnen.

Mit der beschlossenen Umwandlung der Anleihe über 6,256 Millionen Euro sowie der beschlossenen Kapitalerhöhung um 4,0 Millionen Euro soll das Eigenkapital der Gesellschaft auf einen Wert von rund 4,6 Millionen Euro anwachsen. Darüber hinaus seien noch weitere Sanierungsschritte geplant, um das Eigenkapital noch weiter zu stärken.

HPI AG im Sanierungsprozess

„Mit dem erfolgreichen Verlauf der Gläubiger- wie auch der Hauptversammlung sind wir zwei sehr bedeutende Schritte auf unserem Restrukturierungsweg vorangekommen, die Sanierung der Passivseite ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Aktuell befinden wir uns in Verhandlungen mit weiteren wesentlichen Gläubigern, welche für die HPI AG zu einer erheblichen Entlastung bei Verschuldung und Kapitaldienst führen sollen“, erläutert Michael Negel, Vorstand der HPI AG.

Die HPI AG befinde sich nach eigenen Angaben in einem Sanierungsprozess. Zur Stabilisierung der Gesellschaft habe das Unternehmen ein umfassendes Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Ziel sei es, die Erträge der Beteiligungs- und Tochtergesellschaften zu steigern und gleichzeitig die Kosten innerhalb der HPI-Gruppe weiter zu senken, um ab dem Jahr 2016 wieder positive Konzernergebnisse zu ermöglichen.

Research-Studie der GBC AG

Insgesamt betrachtet, habe die HPI AG mit den Zustimmungen der Gläubiger- und Hauptversammlung einen großen Schritt getan, um die bilanzielle Situation zu stabilisieren und die Rentabilität in Zukunft wieder herstellen zu können, berichtet die GBC in ihrer Research-Studie über die HPI AG. Laut GBC seien aber noch weitere Schritte, speziell auf der operativen Seite, notwendig, um den begonnenen Prozess fortzusetzen.

Auf Grund der neuen eigenkapitalähnlichen Ausgestaltung der Anleihe könne diese nach HGB und IFRS als Eigenkapital bilanziert werden und entlaste die Bilanz der HPI AG damit entscheidend. Nachdem das Eigenkapital der HPI AG zum 31.12.2013 bei minus 2,65 Millionen Euro lag und in 2014 nach Angaben des Unternehmens ein erneuter Verlust von 2,80 Millionen EUR entstanden sei, dürfte das Eigenkapital zum 31.12.2014 laut GBC bei minus 5,5 Millionen Euro gelegen haben.

Die GBC hat in Ihrer Research-Studie Rating und Kursziel der HPI AG ausgesetzt, weil die Geschäftsberichte für 2013 bzw. 2014 noch nicht vorliegen würden. Die Beschlüsse von Haupt- und Gläubigerversammlung sowie die eingeleiteten Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen seien laut GBC aber positiv, so dass die Restrukturierung der HPI AG erfolgreich sein könne.

Gemäß den Aussagen der HPI AG sei mit einer Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2013 bis Ende April 2015 zu rechnen.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: HPI AG

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