Hochzins-Mittelstandsanleihen weiter in der Erholungsphase – Gewinner: e.n.o. energy GmbH – Verlierer: wieder MIFA – Mitteldeutsche Fahrradwerke AG
Immer mehr Analysten, Marktbeobachter und –teilnehmer gehen davon aus, dass es für den Markt der Mittelstandsanleihen, nicht mehr um die Existenz geht. Es herrscht die Meinung, dass genug Investoreninteresse da ist und sich der Markt nach einer kritischen Phase durch einen Reifungsprozess weiter professionalisieren wird. Indiz dafür ist der wichtigste Index, der in Sachen Mittelstandsanleihen die Richtung vorgibt: Seit Wochen klettert der MiBoX® der Anleihen Finder GmbH in kleinen Schritten aufwärts. In der letzten Börsewoche stieg der MiBoX® von 98,8 auf 99,1 – wieder ein kleiner Sprung, dieses Mal um wenige 0,3 Prozentpunkte. Über einen längeren Zeitraum betrachtet: Von Ende März – Stichtag 26.03.2014 – stieg der MiBoX® bis heute – Stichtag 19.05. – um 6,1 Prozent.
Abräumer in der letzten Woche: Eine Anleihe aus dem Bereich Erneuerbare Energien
Die e.n.o energy GmbH hatte in der vergangenen Woche mit 11,25 Prozent die stärkste Performance aller Marktteilnehmer. Seit dem Kurseinbruch Ende des letzten Jahres scheint es für die e.n.o. energy GmbH stetig weiter nach oben zu gehen. Schon Ende Februar dieses Jahres gewann die e.n.o energy-Mittelstandsanleihe eine MiBoX®-Börsenwoche.
Nicht ganz ins Bild passt, dass e.n.o. energy zurzeit kein Rating der Creditreform ausweisen kann und sich die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013 verzögert. Vermutlich gehen Marktteilnehmer angesichts des steigenden Kurses davon aus, dass e.n.o. energy gute Zahlen vorlegen wird und ein angemessenes Ratingurteil präsentiert.
FLOP: Die Luft ist raus – MIFA mit 15 Mio. Euro Verlust
War die MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG letzte Woche schon der große Verlierer mit einer Performance von – 12,75 Prozent, so setzt sie diese Woche mit einem Minus von 37,31 Prozent den Abwärtstrend fort. Die Anleihe befindet sich im freien Fall.
Die Meldung des Fehlbetrags von 15 Mio. im Geschäftsjahr 2013 vom vergangenen Donnerstag sorgte für die erneuten erdrutschartigen Verluste. Zudem wurde durch Vorstand und Aufsichtsrat der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG eine fehlerhafte Erfassung von Beständen in den vergangenen Geschäftsjahren festgestellt. Keine gute Zeiten für den Fahrrad und E-Bike-Produzenten aus Sachsen-Anhalt.
Gespannt sein dürfen die Gläubiger auf die – gemessen an den letzten Entwicklungen – längst überfällige Gläubigerversammlung und das derzeit von Ernst & Young erstellte Sanierungsgutachten.
Unterdessen meldete die MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG, dass sich OPM Global B.V., eine Tochtergesellschaft der Hero Cycles Ltd. („HERO“), „im Rahmen einer Investmentvereinbarung grundsätzlich verpflichtet hat, Barkapitalerhöhungen aus dem bestehenden genehmigten Kapital der MIFA in Höhe von 15 Mio. Euro zu übernehmen und demnach bis zu 15 Mio. Euro in Form von Eigenkapital in die MIFA zu investieren. Die Investmentverpflichtung seitens der OPM Global B.V. sehe „erhebliche Finanzierungsbeiträge der Finanzierungspartner der MIFA vor“ und stehe „unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, insbesondere einem Rückforderungsverzicht in Höhe von 15 – 20 Mio. Euro seitens der Anleihegläubiger.
FERI EuroRating setzte das Emissionsrating der MIFA-Mittelstandsanleihe von von „B-“ auf „CC“.
Anleihen Finder Redaktion
Grafik: Anleihen Finder GmbH
Anleihen Finder MiBoX®-Reports
MiBoX®: Januar 2014 beschert Aufwärtstrend