Gastronomie-Kette L’Osteria begibt tokenbasierte Anleihe: Zinskupon von 6,25% p.a.

Mittwoch, 4. Dezember 2019


Digitales Wertpapier – über die Banking-Plattform Kapilendo kann erstmals eine tokenbasierte Unternehmensanleihe gezeichnet werden. Emittentin des digitalen Wertpapiers ist die in München ansässige FR L’Osteria SE, eine der mit über 100 Filialen bekanntesten Systemgastronomie-Ketten Deutschlands. Die Mittel aus der Anleihen-Finanzierung sollen zur Eröffnung drei neuer Restaurant-Standorte in München-Pasing, Chemnitz und Lörrach verwendet werden und gehören zur Finanzierungskampagne „La Famiglia – Erfolgsrezept seit 1999“, mit der das Gastronomie-Unternehmen L’Osteria auch den Ausbau seiner internationalen Präsenz vorantreiben möchte.

Was bietet die Anleihe?

Die Anleihe (ISIN DE000A2YN3P0) hat ein Gesamtvolumen von bis zu 2,5 Mio. Euro und ist mit einem jährlichen Zinskupon von 6,25% ausgestattet, der vierteljährlich ausgezahlt wird. Die erste Zinszahlung erfolgt dabei am 10.04.2020. Die Anleihe hat eine feste Laufzeit von 36 Monaten, die am 10.01.2020 beginnt und mit Ablauf des 09.01.2023 endet. Bei der Emission gilt es eine Fundingschwelle von 500.000 Euro zu berücksichtigen, deren Nicht-Erreichen die Emission scheitern lassen würde. Seit Dienstagabend (03. Dezember 2019) um 18:30 Uhr können Anleger in die neue tokenbasierte Anleihe investieren.

Hinweis: Erfahren Sie hier mehr über die Anleihe und deren Erwerb

Bei der Anleihe werden zweieinhalb Millionen gleichberechtigte tokenbasierte Schuldverschreibungen im Nennbetrag von je 1 Euro ausgegeben. Die Mindestzeichnungssumme beträgt 100 Euro. Die Schuldverschreibungen sind nicht verbrieft. Es werden weder eine Globalurkunde noch Einzelurkunden oder Zinsscheine ausgegeben. Die Emittentin generiert stattdessen eine der Anzahl der ausgegebenen tokenbasierten Schuldverschreibungen entsprechende Anzahl an LSV1-Token. Ein LSV1-Token entspricht umgerechnet jeweils 1 Euro der ausgegebenen tokenbasierten Schuldverschreibung.

Aufzeichnung in Blockchain

Die Plattform Kapilendo bietet Anlegern nun die Möglichkeit, in die tokenbasierte Anleihe zu investieren. Tokenbasiert bedeutet, dass die Rechte und Pflichten einer Schuldverschreibung über eine Blockchain aufgezeichnet werden.  Die Wertpapieremission und der Eigentumsübertrag erfolgt mithilfe eines von Kapilendo selbst entwickelten Emissionsprotokolls auf der technischen Infrastruktur der Stellar Blockchain.

Das aufsichts- und wertpapierrechtliche Set-Up wurde gemeinsam mit den Kapitalmarktrechts- und Blockchain-Experten Eric Romba und Dr. Robert Oppenheim von der Rechtsanwaltskanzlei lindenpartners entwickelt und umgesetzt. Für die Verwahrung der digitalen Wertpapiere stellt Kapilendo den Anlegern ein kostenfreies digitales Schließfach zur Selbstverwahrung zur Verfügung.

„Mit unserem ersten digitalen Wertpapier vereinen wir die Effizienz der modernen Blockchain-Technologie mit der Funktionalität eines voll regulierten Wertpapiers aus der klassischen Finanzindustrie. Ab sofort können wir kleinen und mitteständischen Unternehmen bereits ab 1 Million Euro einen günstigen und schnellen Zugang zum Kapitalmarkt geben und unterstreichen mit dieser echten Finanzinnovation unsere führende Rolle bei digitalen Wertpapieren“, sagt Christopher Grätz, CEO und Co-Founder der Kapilendo AG.

INFO: Ein digitales Wertpapier ist ein Wertpapier nach deutschem Recht, dessen Rechte und Pflichten über eine Blockchain aufgezeichnet werden.

Handel der tokenbasierten Anleihe möglich

Wichtig zu wissen ist, dass auch die Übertragung der Schuldverschreibungen an andere Gläubiger über digitale Handelsplätze möglich ist.

„Unseren Anlegern bietet das digitale Wertpapier neben der kompletten Unabhängigkeit von Depotbanken die Möglichkeit, ihre Papiere barrierefrei an andere Anleger verkaufen zu können. Mit der Entwicklung von Handelsplätzen für tokenbasierte Wertpapiere entsteht ein neues Segment für Privatanleger. Dabei bleibt der Investmentprozess bei Kapilendo gewohnt einfach und nutzerfreundlich. Wir machen uns die Blockchain-Technologie zu Nutze für die Anleger, Ein- und Rückzahlungen erfolgen wie bisher in Euro“, so Christopher Grätz.

Emittentin L´Osteria

Wer mit der Blockchain-Technologie und tokenbasierter Finanzierung bislang noch nichts zu tun hatte, kann es bei der L´Osteria-Anleihe nun testen. Das Gastronomie-Unternehmen, das vor allem durch seine berühmten über den Tellerrand hinaus reichenden Pizzen bekannt ist, hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von rd. 68 Mio. Euro und ein EBITDA von über 8 Mio. Euro erwirtschaftet.Bis Ende 2019 werden voraussichtlich 121 Restaurants in acht Ländern und 27 Franchisepartner zur L’Osteria-La Famiglia gehören. Der Umsatz soll in 2019 eine Summe von 86 Mio. Euro und das EBITDA von über 10 Mio. Euro erreichen. Die erste L’Osteria wurde 1999 in Nürnberg eröffnet, mittlerweile ist in nahezu jeder deutschen Großstadt eine zentralgelegene L´Osteria-Filiale zu finden. Das Menü der L’Osteria setzt sich aus typisch italie­nischen Gerichten zusammen.

Neben der Vergabe von Lizenzen an Franchise­partner betreibt die FR L’Osteria SE eine Viel­zahl von Restaurants (39) in Eigen­regie. Zusätzlich beteiligt sich das Unter­nehmen in Form von Tochter­unternehmen und Joint Ventures an der Führung einzelner Restaurants unter der Marke L’Osteria.

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: pixabay.com

Hinweis: Sie lesen einen Beitrag aus unserem aktuellen Anleihen Finder-Newsletter Dezember-01-2019.

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