Ekotechnika GmbH in der Krise: Anleihe wird nicht zurückgezahlt – Debt-Equity-Swap geplant – Umwandlung in Aktiengesellschaft – Gläubigerabstimmung ohne Versammlung Ende März – Gründer Stefan Dürr zurück

Mittwoch, 11. März 2015


Der Ekotechnika
GmbH steht das Wasser bis zum Hals. Nach der neuesten Rating-Abstufung auf „CC“, zieht das Unternehmen nun Konsequenzen aus der wirtschaftlichen Talfahrt und dem Rubel- und Ölpreisverfall. Leidtragende sind die Anleihegläubiger, die ihr angelegtes Geld zunächst nicht zurückbekommen werden, sondern lediglich die Möglichkeit erhalten, es in einem Debt-Equity-Swap in neue Aktien des Unternehmens zu tauschen.

Gründer Stefan Dürr kehrt zurück

Für die Restrukturierung der Ekotechnika GmbH kehrt der Gründer und Mehrheitsgesellschafter, Stefan Dürr, zurück in die Geschäftsführung, meldet die Ekotechnika GmbH. Dürr sei zum 6. März 2015 bestellt worden und löse die bisherige Geschäftsführerin, Olga Ohly, ab.

Gläubigerabstimmung ohne Versammlung

Die erste Gläubigerabstimmung findet laut Ekotechnika im Rahmen einer Abstimmung ohne Versammlung im Zeitraum vom 30. März 2015 bis 2. April 2015 statt. Sollte bei dieser Abstimmung keine Beschlussfähigkeit gegeben sein, (weniger als 50 Prozent des Anleihekapitals vertreten), plane Ekotechnika eine zweite Präsenz-Gläubigerversammlung voraussichtlich am 6. Mai 2015.

Die Ekotechnika GmbH hat die One Square Advisory Services GmbH als gemeinsamen Vertreter für alle Gläubiger der Ekotechnika-Anleihe vorgeschlagen.

Der Reihe nach:

Die Geschäftsführung der Ekotechnika GmbH hat folgende Eckdaten zur finanziellen Restrukturierung der Gesellschaft beschlossen:

Kapitalherabsetzung

Zunächst soll das derzeitige Stammkapital der Gesellschaft im Verhältnis 25 zu 1 von 2,02 Millionen Euro um 1.94 Millionen Euro auf 81.000 Euro im Wege einer vereinfachten Kapitalherabsetzung herabgesetzt werden.

Debt-Equity-Swap

Im Anschluss daran sei eine Sachkapitalerhöhung auf 1,62 Millionen Euro durch Einlage der Ekotechnika-Anleihe über nominal 60 Millionen Euro samt aufgelaufenen Zinsen beabsichtigt. Der Restrukturierungsplan sehe dabei vor, dass die Ekotechnika-Anleihe in ein Recht zum Erwerb von insgesamt 1,54 Millionen neuen Stückaktien an der in eine Aktiengesellschaft umfirmierte Ekotechnika GmbH umgetauscht werden soll. Für eine Schuldverschreibung mit einem Nennwert von 1.000 Euro bekämen die Anleihegläubiger bei Ausübung ihres Erwerbsrechts jeweils 25,65 neue Stückaktien der neuen Aktiengesellschaft.

Der Kurswert der Ekotechnika-Anleihe lag zuletzt bei 23 Prozent.

Nach Durchführung dieser Sachkapitalerhöhung werde 95 Prozent des Stammkapitals der Gesellschaft den Anleihegläubigern der Ekotechnika-Anleihe zugeordnet.

Barkapitalerhöhung

Anschließend sei laut Ekotechnika eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlagen auf 3,14 Millionen Euro geplant. Dadurch soll der Gesellschaft Eigenkapital in Höhe von 3,04 Millionen Euro zugeführt werden.

Umwandlung in Aktiengesellschaft

Nach der Umwandlung der Ekotechnika GmbH in eine Aktiengesellschaft und der Durchführung der Kapitalerhöhungen sollen die Stückaktien der Gesellschaft zum Handel in einem Freiverkehrssegment einer deutschen Börse einbezogen werden.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: Ekotechnika GmbH

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