Deutsche Bildung: Anleihen-Restrukturierungen wohl erforderlich

Freitag, 31. Oktober 2025


Adhoc-Mitteilung der Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG:

Prognosekorrektur offenbart Restrukturierungsbedarf

Die Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG („Emittentin„) hat die 4%-Anleihen 2016/2026 (ISIN: DE000A2AAVM5 | WKN: A2AAVM) und 2017/2027 (ISIN: DE000A2E4PH3 | WKN: A2E4PH) mit einem Gesamtvolumen von EUR 28 Mio. begeben. Davon sind EUR 10 Mio. zzgl. Zinsen am 29. Juni 2026 zur Rückzahlung der Anleihe 2016/2026 fällig. Die Emissionserlöse wurden zur Finanzierung von Studienförderungen verwendet. Im Gegenzug leisten die Geförderten nach Abschluss ihres Studiums für einen befristeten Zeitraum einkommensabhängige Zahlungen an die Emittentin.

Im 3. Quartal 2025 hat die Emittentin unerwartet relevante Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Rückzahlungen der Geförderten festgestellt. Die daraufhin veranlasste Überprüfung des für die entsprechenden Prognosen eingesetzten digitalen Tools ergab einen Modellierungsfehler in den zugrunde gelegten Annahmen und der Berechnungsmechanik hinsichtlich der Dauer der einkommensabhängigen Zahlungen. Das wurde erst jetzt sichtbar. Der Fehler wurde unverzüglich behoben; bezogen auf den mittel- und langfristigen Prognosehorizont ergeben sich jedoch deutlich niedrigere erwartete Rückflüsse im Vergleich zu den bisherigen Annahmen. Absolut betrachtet reduzieren sich die erwarteten Gesamtrückzahlungen von rund EUR 122 Mio. auf rund EUR 110 Mio.

Vor dem Hintergrund der korrigierten Rückflussprognosen ist derzeit nicht sichergestellt, dass die Refinanzierung von Tilgung und Verzinsung der in den Jahren 2026 und 2027 fälligen Anleihen realisiert werden kann. Der langfristig voraussichtlich ungedeckte Betrag in Höhe von ca. EUR 9,5 Mio. dürfte unter den aktuellen Kapitalmarktbedingungen auch nur schwierig durch neue Investoren oder Banken refinanzierbar sein.

Die Emittentin prüft derzeit verschiedene Restrukturierungs- und Refinanzierungsoptionen mit neuen Investoren, Banken, weiteren Stakeholdern sowie Gläubigern der Anleihen. In Betracht kommt insbesondere eine Restrukturierung beider Anleihen durch eine Verlängerung der Laufzeiten sowie Senkung der Verzinsung, ggf. verbunden mit einer möglichen erfolgsabhängigen endfälligen Zinszahlung. Im Wege einer Gläubigerabstimmung ohne Versammlung würden die Anleihebedingungen entsprechend angepasst werden. Umsetzung und Erfolg dieser Maßnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt offen.

Titelfoto: pixabay.com

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Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG 2017/27

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