Beate Uhse AG: Fruchtet die strategische Neuausrichtung?
Erste kleine Fortschritte. Derzeit ist die Situation bei der Beate Uhse AG von der Umsetzung strategischer Maßnahmen im Konzern geprägt. Das zeigt sich auch an den Zahlen des dritten Quartals, die der Erotik-Konzern heute veröffentlicht hat. Insgesamt liegt der Umsatz nach neun Monaten deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres, die operativen Kennzahlen zeigen sich hingegen verbessert zum Vorjahr. Von Anlegerseite wird dem Unternehmen trotz Neuausrichtung und neuem CEO noch nicht allzu viel zugetraut, der Anleihe-Kurswert bleibt weiterhin im Keller – aktuell bei 23 Prozent.
Operatives Ergebnis verbessert
Auf Ergebnisseite seien laut Beate Uhse erste Effekte aus der eingeleiteten Neuausrichtung zu erkennen, so liegt das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im dritten Quartal 2016 bei minus 0,6 Millionen Euro nach minus 4,5 Millionen Euro im dritten Quartal 2015. Das EBITDA konnte auf plus 0,5 Millionen Euro (Q3 2015: minus 0,5 Millionen Euro) verbessert werden.
Positiv auf die Ergebnissituation hätten sich laut Unternehmen – neben der Einstellung des Kataloggeschäfts – vor allem die Fokussierung auf margenträchtigere Umsätze im Bereich E-Commerce sowie der Verkauf der Entertainmentsparte Ende September 2016 im Rahmen eines Asset-Deals ausgewirkt. Demgegenüber habe jedoch insbesondere die Entwicklung im Großhandel das Konzernergebnis belastet.
Umsatz deutlich geringer
Der Umsatz liegt, was nach Angaben des Unternehmens auch einer bewussten Umsatzbereinigung und Fokussierung auf margenträchtigere Umsätze im Onlinehandel geschuldet sei, bei 25,5 Millionen Euro im dritten Quartal 201625 (Q3/2015: 30,6 Millionen Euro). Geringe Umsätze im Einzelhandel aufgrund des verstärkten Wettbewerbs durch den Onlinehandel sowie die gesunkene Nachfrage im Bereich Großhandel haben zusätzlich zum Umsatzrückgang beigetragen, berichtet die Beate Uhse AG.
Kennzahlen (IFRS)
Q3/2016 | Q3/2015 | 9 Monate | 9 Monate | ||
2016 | 2015 | ||||
01.07.- | 01.07.- | 01.01.- | 01.01.- | ||
TEUR | 30.09. | 30.09. | 30.09. | 30.09. | |
Umsatz | 25.458 | 30.576 | 77.761 | 96.084 | |
EBITDA | 527 | -514 | -161 | -1.378 | |
EBIT | -638 | -4.523 | -2.827 | -7.187 | |
EBT | -1.335 | -5.225 | -4.846 | -9.324 |
Prognose für Gesamtjahr
Der Vorstand rechnet für das Gesamtjahr 2016 auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs sowie der Erwartungen für das vierte Quartal nach wie vor mit Umsätzen von 105 bis 110 Millionen Euro. Auf der Ergebnisseite wird an der zuletzt abgegebenen Prognose für das operative Ergebnis (EBIT) im unteren Bereich des recht großen Plankorridors von minus 1,0 bis plus 2,0 Millionen Euro festgehalten.
Unternehmensanleihe notiert bei 23 Prozent
ANLEIHE CHECK: Die Unternehmensanleihe 2014/19 der Beate Uhse AG (WKN A12T1W) hat ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro und ist mit einem jährlichen Zinskupon in Höhe von 7,75 Prozent ausgestattet. Die Anleihe läuft regulär bis Juli 2019. Aktuell notiert die Erotik-Anleihe bei 23 Prozent (Schlusskurs: 25.11.2016). Fast im kompletten Jahresverlauf 2016 lag der Anleihe-Kurswert unter 40 Prozent.
Verwirrung um Zinszahlung: Die Beate Uhse AG hatte Anfang Juli 2016, die am 09. Juli 2016 fällige Zinszahlung der Beate Uhse-Anleihe im Volumen von rund 2,25 Millionen Euro verschoben. Das sorgte für großes Aufsehen bei Anlegern und Kapitalmarktexperten. Die Zinszahlung wurde dann aber am 22. Juli 2016 (innerhalb der 14-Tage-Frist) nachgeholt. Die Mittel für die Zinszahlung kamen dabei im Wesentlichen aus der Aufnahme eines neuen Darlehens.
Neuer Kapitän
Am 29. September 2016 wurde Herr Nathan van Rijn mit Wirkung zum 3. Oktober 2016 als Chief Executive Officer (CEO) in den Vorstand berufen und vervollständigt diesen mit Cornelis Vlasblom (CFO) und Dennis van Allemeersch (COO).
INFO: Die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2015 fand am 27. Oktober 2016 am Sitz der Gesellschaft in Hamburg statt. Die Aktionäre und Aktionärsvertreter vertraten ein Grundkapital von 54,43 Prozent nach 54,59 Prozent in 2015. Die Beschlüsse zu den Punkten der Tagesordnung, darunter die Entlastung von Vorstand und Aufsichtstrat sowie die Wahl des Abschlussprüfers, wurden mit einer großen Mehrheit von jeweils über 97 Prozent gefasst.
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Anleihen Finder Redaktion.
Foto: Beate Uhse AG
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Unternehmensanleihe der Beate Uhse AG 2014/2019
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