Anleihen-Barometer: Warum die Raffinerie Heide-Anleihe (WKN A2G87H) „attraktiv“ ist…

Donnerstag, 7. Dezember 2017


4 Sterne! In ihrem aktuellen Anleihen-Barometer wird die 6,375%-Anleihe der Raffinerie Heide GmbH von den Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG als „attraktiv“ mit 4 von 5 möglichen Sternen eingestuft.

Laut den Analysten weist die Raffinerie Heide durch ihre geographische Lage, die Integration von Lieferanten und Abnehmern, eigenen Lager- und Pipelinekapazitäten sowie dem diversifizierten Produktspektrum eine attraktive Marktstellung auf. Durch Optimierungsmaßnahmen konnte zudem die Ertragskraft der Anlage sukzessive und nachhaltig gesteigert werden, so dass die Schuldentragfähigkeit von der KFM als gegeben eingeschätzt wird. In Verbindung mit der „attraktiven Rendite“ von 6,18% p.a. (Kurs von 100,775% am 06.12.2017) wird die Raffinerie Heide-Anleihe von den Anlysten daher als „attraktiv“  bewertet.

Raffinerie Heide-Anleihe

ANLEIHE CHECK: Die im November 2017 emittierte Anleihe der Raffinerie Heide GmbH (WKN A2G87H) ist mit einem Zinskupon von 6,375% p.a. (Zinstermin halbjährlich am 01.04. und 01.10.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis 01.12.2022. Im Rahmen der Anleiheemission wurden 250 Millionen Euro platziert. Vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten für die Emittentin sind in den Anleihebedingungen ab dem 01.12.2019 zu 103,188%, ab dem 01.12.2020 zu 101,594% und ab dem 01.12.2021 zu 100% des Nennwertes vorgesehen.

HINWEIS: 200 Millionen Euro des Emissionsvolumens sollen zur Zahlung einer Dividende und damit einer Anpassung der Finanzierungsstruktur dienen. Die Anleihe ist mit Garantien und verschiedenen dinglichen Sicherheiten besichert.

Alleinstellungsmerkmal

Aufgrund der Verarbeitung des Rohöls besteht lediglich eine indirekte Abhängigkeit des Unternehmenserfolges vom Ölpreis. Wesentlicher Ergebnistreiber des Geschäftsmodells ist die Raffinerie-Marge. Durch die Fokussierung auf höhermargige Produkte und den hohen Grad der Integration mit Lieferanten und Kunden wird die Planbarkeit und Ertragskraft des Unternehmens verbessert. Die letzten Jahre waren durch eine anhaltende Optimierung der Produktionsprozesse gekennzeichnet. Seit dem Jahr 2011 wurden laut KFM-Analyse Investitionen von insgesamt etwa 200 Millionen Euro getätigt. Die Anlagenverfügbarkeit beträgt in den letzten Jahren kontinuierlich über 95%.

Finanzkennzahlen

Im Jahr 2016 wurden Umsatzerlöse von 2,1 Milliarden Euro erzielt (Vj.: 2,5 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Rückgang von etwa 16%, der im Wesentlichen aus einem rückläufigen Ölpreis resultiert. Der erzielte Rohertrag (nach Energiesteuern und Wareneinsatz), der für den Erfolg des Raffineriegeschäftes maßgeblich ist, konnte bei etwa 245,0 Millionen Euro stabil gehalten werden (Vj.: 254,2 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte ebenso bei 81,7 Millionen Euro weitgehend stabil gehalten werden (Vj.: 93,0 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im Jahr 2016 etwa 19,5 Millionen Euro (Vj.: 37,0 Mio. Euro) und verdeutlicht die hohe Ertragskraft des Geschäftsmodells. Nach den ersten drei Quartalen 2017 konnten bereits EBITDA und Nachsteuerergebnis des Gesamtjahres 2016 übertroffen werden. Entsprechend ist für das Jahr 2017 laut Analysten von „hervorragenden Unternehmensergebnissen“ auszugehen.

Trotz anhaltender Optimierungsmaßnahmen und Investitionen in das Anlagevermögen wurde im Jahr 2016 der freie Cashflow auf 107,5 Millionen Euro (Vj.: 34,8 Mio. Euro) gesteigert. Die Entwicklung verdeutlicht laut KFM die Ertragskraft sowie die Schuldentragfähigkeit des Unternehmens. Nach der Übernahme im Jahr 2010 erfolgte eine Optimierung des Umlaufvermögens durch die Nutzung einer Vorratsfinanzierung und durch Factoring. Die Bilanz wurde hierdurch signifikant verkürzt und die Bilanzrelationen verbessert. Die bilanzielle Eigenkapitalquote beträgt langjährig deutlich über 30% – auch nach den zuletzt getätigten Dividendenzahlungen.

Raffinerie Heide in Schleswig-Holstein

Die Raffinerie Heide befindet sich etwa 100km nordwestlich von Hamburg nahe Heide in Schleswig-Holstein. Durch ein eigenes Pipelinenetz verfügt die Raffinerie über einen direkten Zugang zum Hafen Brunsbüttel, über den sowohl die Belieferung mit Rohstoffen als auch die Versorgung der Abnehmer abgewickelt werden kann, sowie zu den Kavernenspeichern des Erdölbevorratungsverbandes in Heide. Darüber hinaus verfügt die Raffinerie über eigene Lagerkapazitäten und ein eigenes Kraftwerk. Das Unternehmen gehört hinsichtlich des Komplexitätsgrades (Nelson-Index) nach eigenen Angaben zu den führenden Raffinerien in Europa.

INFO: Die Ursprünge der Raffinerie Heide gehen auf das Jahr 1940 zurück, in dem zunächst eine Rohöldestillation mit einer jährlichen Kapazität von 100.000 Tonnen in Betrieb genommen wurde. Seit dem Produktionsbeginn wurde die Anlage von einer reinen Rohöldestillation sukzessive zu einer kombinierten Anlage erweitert. So umfasst das Produktspektrum heute vor allem Gasölprodukte, aber auch weiterverarbeitete Produkte wie Diesel, Benzin und Kerosin sowie petrochemische Produkte wie Aromaten und Olefine. Im Jahr 2010 wurde die Raffinerie durch die Klesch Group von Shell Deutschland übernommen.

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: pixabay.com

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