Anleihen-Barometer: PORR-Hybridanleihe „durchschnittlich attraktiv“ (3 von 5 möglichen Sternen)
In ihrem aktuellen Anleihen-Barometer stuft die KFM Deutsche Mittelstand AG die Hybridanleihe 2017 der PORR AG (A19CTJ) als „durchschnittlich attraktiv“ mit drei von fünf möglichen Sternen ein.
„Durchschnittlich attraktive Bewertung“
Bewertung der KFM im Wortlaut: „Die PORR-Gruppe konnte in den letzten Jahren die Ertragskraft sukzessive steigern und hat sich mit der Abspaltung der Developer-Aktivitäten in 2014 als Pure-Play-Baukonzern positioniert. Mit den Mitteln aus der im Februar 2017 begebenen Hybridanleihe wird PORR die weitere Wachstumsstrategie als aktiver und ertragreicher Konsolidierer im Bausektor fortsetzen können. Aufgrund der deutlich steigenden Verzinsung ab dem Jahr 2022 ist bei planstabiler Entwicklung von einer vorzeitigen Kündigung der Anleihe zum erstmöglichen Termin auszugehen.“
Aufgrund des profitablen Wachstumspotenzials sowie der positiven Ergebnisentwicklung, aber der eher geringen, jedoch branchentypischen Eigenkapitalquote von etwa 18 Prozent und der unterdurchschnittlichen Rendite der Hybridanleihe von 4,59 Prozent p.a. (auf Kursbasis 103,64% am 27.02.2017 bei Berechnung bis zum ersten Rückzahlungstermin am 06.02.2022) bewertet die KFM die 5,50-prozentige-PORR-Hybridanleihe als „durchschnittlich attraktiv“.
PORR-Hybridanleihe
HYBRIDANLEIHE CHECK: Die im Februar 2017 emittierte Hybridanleihe der PORR AG ist mit einem Zinskupon von 5,50 Prozent p.a. ausgestattet und hat eine unbefristete Laufzeit. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 125 Millionen Euro platziert. Erster Rückzahlungstermin ist der 06.02.2022 zu einem Rückzahlungskurs von 100 Prozent des Nennwertes. Ab dem 06.02.2022 ist die Anleihe variabel verzinst (5-Jahres ISDAFIX2 Swapsatz zzgl. Zinsaufschlag von 10,312% p.a.).
INFO: Die Hybridanleihe ist aufgrund definierter Bedingungen für die Zinszahlungen, deren Eintritt von der PORR AG bewirkt bzw. verhindert werden können, als Eigenkapital-Instrument einzustufen. Die Anleihe ist nachrangig gegenüber allen anderen bestehenden und zukünftigen nicht nachrangigen Verbindlichkeiten der Emittentin.
Auftragsbestand
Die PORR-Gruppe weist im 3. Quartal 2016 einen Auftragsbestand von 5,2 Milliarden Euro aus. Dies entspricht einem Anstieg um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (4,6 Milliarden Euro). Neben der positiven Auftragsentwicklung konnte auch die Produktionsleistung weiter gesteigert werden. Die kumulierte Bauleistung der ersten drei Quartale beträgt 2,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2,5 Milliarden Euro).
Auch das Ergebnis vor Steuern (EBT) wurde um 8,2 Millionen Euro auf 40,8 Millionen Euro erhöht. Die Verbesserung ist im Wesentlichen auf die steigenden Umsatzerlöse und die weitere Optimierung der Finanzierungsstruktur zurückzuführen.
Eigenkapitalquote und Nettoverschuldung
Die Eigenkapitalquote konnte zum 30.09.2016 auf einem Niveau von 17,5 Prozent weitgehend konstant gehalten werden (31.12.2015: 17,9 Prozent). Die Eigenkapitalquote bewegt sich hiermit weitgehend im vom Unternehmen definierten Zielbereich von 20 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag konnte die Nettoverschuldung auf 212 Millionen Euro reduziert werden (30.09.2015: 264 Millionen Euro). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die unterjährige Liquiditätsentwicklung stark durch im Baugeschäft übliche saisonale Effekte geprägt ist.
Zum 31.12.2015 war die PORR-Gruppe netto-schuldenfrei mit einem Nettofinanzvermögen von etwa 187 Millionen Euro. Zum Jahresende 2016 wird aufgrund der zum 30.09.2016 gezeigten Entschuldung von einer weiteren Verbesserung des Nettofinanzvermögens ausgegangen.
Langjähriges Wachstum
Mit der im Jahr 2010 begonnenen Übernahme der Mehrheit an der PORR-Gruppe durch das Strauss-Ortner-Syndikat wurde das Unternehmen reorganisiert und auf das Kerngeschäft fokussiert. Hierdurch konnten ab dem Jahr 2012 wieder steigende Umsatzerlöse und Erträge generiert werden. Im Jahr 2014 wurden die Aktivitäten im Developer-Bereich in die heutige UBM Development AG ausgegliedert und so die PORR-Gruppe als Pure-Play-Baukonzern weiter fokussiert. Der Wachstumskurs der letzten Jahre wurde durch die Übernahme kleiner bis mittelgroßer Bauunternehmen zusätzlich unterstützt. Aufgrund der Profitabilität des Geschäftsmodells, des organischen und anorganischen Wachstums-potenzials und der eher konservativen Finanzierungsstrategie ist von einem weiteren ertragreichen Wachstum der PORR-Gruppe auszugehen.
INFO: Die PORR-Gruppe ist eines der führenden Bauunternehmen in Europa mit Sitz in Wien. Die Gruppe beschäftigt circa 15.000 Mitarbeiter (30.09.2016) und erbringt eine Produktionsleistung von rund 3,5 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2015). Das Leistungsspektrum der PORR-Gruppe umfasst vom Wohnbau bis hin zu komplexen Infrastrukturprojekten alle Bereiche der Bauwirtschaft. Die Kernkompetenz sieht das Unternehmen im Tunnel-, Bahn- und Grundbau.
Foto: Alan Kotok / flickr.com „runneralan2004“
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