Anleihen-Barometer: Neue Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 2021/26 (A3H2V1) im Analysten-Check

In einem aktuellen Anleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die neue 4,50%-Anleihe der Homann Holzwerkstoffe GmbH (WKN A3H2V1) als „durchschnittlich attraktiv“ (positiver Ausblick) mit 3,5 von 5 möglichen Sternen. Die Anleihe befindet sich im Portfolio des Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS.
Aufgrund der guten Ertragsentwicklung der vergangenen Jahre mit der Verbesserung sämtlicher Finanzkennziffern sowie des insbesondere durch die Groß-Investition in Litauen geplanten weiteren Umsatz- und Ertragswachstums in Verbindung mit der Rendite in Höhe von 3,90% p.a. (auf Basis des Kurses von 102,85% am 12.03.2021 an der Börse Frankfurt bei Berechnung bis zum Ende der Laufzeit am 12.09.2026) sei die Bewertung von 3,5 von 5 möglichen Sternen gerechtfertigt, so die KFM-Analysten.
Aufgrund der Pandemie-Auswirkungen sehen die Analysten eine kurzfristige Verschlechterung der Finanzkennziffern in den Jahren 2021 und 2022. Mittel- und langfristig dürften sich diese laut KFM jedoch über den weiteren Ausbau der Marktstellung und bei vollständiger Inbetriebnahme des neuen Werkes in Vilnius wieder verbessern.
Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 2021/26
ANLEIHE CHECK: Die nicht besicherte und nicht nachrangige Anleihe 2021/26 der Homann Holzwerkstoffe GmbH mit einem Emissionsvolumen von 65 Mio. Euro und einer Stückelung von 1.000 Euro ist mit einem Zinskupon von 4,50% p.a. (Zinstermin jährlich am 12.09.) ausgestattet und hat eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren (12.03.2021 bis 12.09.2026). Die Anleihe ist am Open Market der Börse Frankfurt notiert.
Anleihebedingungen: Vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten nach Wahl der Emittentin bestehen ab dem 12.09.2024 zu 101,50% und ab dem 12.09.2025 zu 101,00% des Nennwerts. Die Emittentin verpflichtet sich in den Anleihebedingungen unter anderem zu eine Ausschüttungsbeschränkung, dem Vorhalten eines Liquiditätsbestandes und der Einhaltung bestimmter Verschuldungskennzahlens. Des Weiteren ist eine umfassende Negativerklärung in den Anleihebedingungen verankert. Die Anleihegläubiger haben das Recht, bei einem Kontrollwechsel einen Rückkauf der Anleihen zum Nennwert zu verlangen.
Nachhaltigkeit: Die Homann Holzwerkstoffe GmbH verstößt nicht gegen die von der KFM Deutsche Mittelstand AG definierten Ausschlusskriterien. Die Anleihe ist somit für die von der KFM Deutsche Mittelstand AG initiierten Fonds investierbar.
Finanzkennzahlen
Die Homann Holzwerkstoffe GmbH realisierte mit ihren drei Produktionsstätten aufgrund der erfolgreichen Umsetzung und stetigen Ausweitung ihrer Geschäftsaktivitäten seit Jahren steigende Umsätze, die zum Geschäftsjahresende des letzten testierten HGB-Konzern-Jahresabschlusses 2019 auf 273,8 Mio. Euro (Vj. 269,3 Mio. Euro) angestiegen sind. Das EBIT ist im Jahr 2019 auf 31,3 Mio. Euro (Vj. 18,4 Mio. Euro) angestiegen und das EAT auf 22,0 Mio. Euro (Vj. 7,9 Mio. Euro). Die angestiegene Innenfinanzierungskraft mit einem operativen Cash Flow von 40,9 Mio Euro (Vj. 27,0 Mio. Euro) wurde teilweise genutzt, um insbesondere Finanzverbindlichkeiten zu reduzieren; so reduzierten sich die Verbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2019 auf 191,9 Mio. Euro (Vj. 215,0 Mio. Euro). Die hierdurch gesunkende Konzernbilanzsumme 2019 in Höhe von 246,1 Mio. Euro (Vj. 261,1 Mio. Euro) führt in Kombination mit dem im Jahr 2019 auf 45,1 Mio. Euro (Vj. 38,4 Mio. Euro) gestiegenen Eigenkapital zu einer Erhöhung der Eigenkapital-Quote auf 18,3% (Vj.14,7%)3.
Pandemie und Ausblick
Aufgrund der Folgewirkungen der weltweiten Corona-Pandemie haben sich zum Halbjahres-Konzernabschluss zum 30.06.2020 die Umsatzerlöse auf 117,4 Mio. Euro (Vj. 140,2 Mio. Euro) für den jeweiligen sechs-Monats-Zeitraum reduziert. Die umgesetzten Aufwandsreduzierungen führten zum 30.06.2020 zu einem Materialaufwand in Höhe von 61,8 Mio. Euro (Vj. 76,8 Mio. Euro) und Kostenerstattungen durch die Inanspruchnahme des Instrumentes der Kurzarbeit, so dass zum 30.06.2020 ein EBIT in Höhe von 9,1 Mio. Euro (Vj. 17,6 Mio. Euro) bei einem EAT in Höhe von 5,3 Mio. Euro (Vj. 13,7 Mio. Euro) erzielt werden konnte.
Die zum 30.06.2020 verfügbare Konzern-Liquidität in Höhe von 27,6 Mio. Euro wurde um die Inanspruchnahme und Auszahlung eines KfW-Darlehens „Corona-Hilfe für Unternehmen“ zur Betriebsmittelfinanzierung in Höhe von 65 Mio. Euro im August 2020 erhöht. Zum 30.09.2020 liegt eine Konzern-Liquiditätsreserve von 99.8 Mio. Euro vor. Hierdurch verfügt die Emittentin nach Auffassung der KFM-Analysten über genügend Liquiditätsreserven, um selbst bei längerfristigeren und noch restriktiveren Corona-Lockdowns den weiteren Geschäftsbetrieb sicher zu stellen.
Refinanzierung und Neuemission
Die vorzeitig zum 15.03.2021 gekündigte 5,25% Homann Holszwerkstoffe-Anleihe 2017/22 über 60 Mio. Euro hätte somit unabhängig vom Platzierungserfolg der 4,50%-Folgeanleihe bedient werden können. Die 4,50%-Folgeanleihe über 65 Mio. Euro wurde nach nur wenigen Tagen nach Emissionsstart vollständig ausplatziert. Die Emittentin verfügt somit nach Einschätzung der KFM-Anaylsten über sehr auskömmliche Liquiditätsreserven, um in Vilnius/Litauen die geplante Kapazitätserweiterung mit dem Bau des neuen Werkes mit einem Investitionsvolumen von ca. 130 Mio. Euro umzusetzten.
INFO: Die Homann Holzwerkstoffe GmbH mit Sitz in München und Vertriebs-Zentrale in Herzberg im Harz wird in der vierten Generation von der Familie Homann geführt. Das Unternehmen mit seinen etwa 1.500 Mitarbeitern ist einer der führenden Hersteller von Holzfaserplatten in der europäischen Holzwerkstoffindustrie und spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von dünnen, hochveredelten, mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) und hochdichten Holzfaserplatten (HDF) für die Möbel-, Türen-, Beschichtungs- und Automobilindustrie in West- und Osteuropa.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: Homann Holzwerkstoffe GmbH
Anleihen Finder Datenbank
Unternehmensanleihe der Homann Holzwerkstoffe GmbH 2017/2022
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