Anleihen-Barometer: Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 2021/26 (A3H2V1) im Analysten-Check

Donnerstag, 22. Dezember 2022


In einem aktuellen Anleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 4,50%-Anleihe 2021/26 der Homann Holzwerkstoffe GmbH (WKN A3H2V1) weiterhin als „durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick)“ mit 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Die Homann Holzwerkstoffe GmbH ist nach Ansicht der Analysten ein etablierter Anleiheemittent, der die Kapitalmarktfinanzierung erfolgreich zur Kapazitätserweiterung genutzt und die in Aussicht gestellte Ziele bislang erreicht hat. Vor allem das Geschäftsmodell mit einer hoher Fertigungstiefe und einem breitem Anwendungsbereich der hergestellten Produkte (Möbel, Türen, Beschichtungsindustrie) sorge laut KFM-Analyse für eine kontinuierliche Ertragskraft. Zudem verfüge das Unternehmen über ein starkes Fundament in Form von stabilen Gesellschafterstruktur und langfristigen, etablierten Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Finanzierungspartnern.
 
In Verbindung mit der Rendite in Höhe von 5,715% p.a. (auf Kursbasis von 96,00% am 21.12.2022 an der Börse Frankfurt bei Berechnung bis Endfälligkeit am 12.09.2026) wird die Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 21/26 (WKN A3H2V1) von den Analysten daher weiterhin mit 3,5 KFM-Sternen bewertet.

Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 2021/26

ANLEIHE CHECK: Die nicht besicherte Anleihe 2021/26 (ISIN: DE000A3H2V19) der Homann Holzwerkstoffe GmbH hat ein aufgestocktes Gesamtvolumen von 78 Mio. Euro. Sie wird jährlich mit 4,50% verzinst (Zinstermin am 12.09.) und hat eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren (12.03.2021 bis 12.09.2026). Die Anleihe ist im Open Market der Börse Frankfurt notiert und befindet sich sowohl im Portfolio des Deutschen als auch des Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS.

Anleihebedingungen: Vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten nach Wahl der Emittentin bestehen ab dem 12.09.2024 zu 101,50% und ab dem 12.09.2025 zu 101,00% des Nennwerts. Die Emittentin verpflichtet sich in den Anleihebedingungen unter anderem zu eine Ausschüttungsbeschränkung, dem Vorhalten eines Liquiditätsbestandes und der Einhaltung bestimmter Verschuldungskennzahlens. Des Weiteren ist eine umfassende Negativerklärung in den Anleihebedingungen verankert. Die Anleihegläubiger haben das Recht, bei einem Kontrollwechsel einen Rückkauf der Anleihen zum Nennwert zu verlangen.

Entwicklung 2022

Der Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 und der damit verbundene Anstieg der Energiepreise sowie eine allgemein hohe Inflation stellen auch den Holz-Markt vor neue Herausforderungen. Dennoch zeigte sich der Markt für HDF-/MDF-Platten im 1. Halbjahr 2022 in den Kernländern des Unternehmens stabil. Umsatzausfälle in Bezug auf die Märkte in Russland, Belarus und der Ukraine konnten nach Angaben der Homann Holzwerkstoffe GmbH aufgrund der veränderten Wettbewerbslage kompensiert werden. Die Umsatzerlöse lagen aufgrund der insgesamt hohen Nachfrage und des seit dem zweiten Halbjahr 2021 gestiegenen Preisniveaus aufgrund angestiegener Rohstoffkosten im 1. Halbjahr 2022 bei 213,0 Mio. EUR (Vj.: 156,9 Mio. EUR).

Die Materialaufwandsquote ist aufgrund gestiegener Energie- und Rohstoffkosten für Holz und Leim von 49,9% auf 56,2% gestiegen. Diese Kostenerhöhungen konnten nur zum Teil in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden. Der Rückgang der Personalaufwandsquote von 15,7% auf 12,0% ist durch Fixkostendegressionseffekte bedingt. Damit konnten die erhöhten Materialaufwendungen zum Teil kompensiert werden. Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 45,8 Mio. EUR (Vj.: 32,5 Mio. EUR). Das entspricht einer EBITDA-Marge von 20,8% (Vj.: 20,9%). Die Planung für das erste Halbjahr wurde damit übertroffen. Das Konzernergebnis hat sich im ersten Halbjahr 2022 mit 30,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresniveau von 12,9 Mio. EUR mehr als verdoppelt.

Das Eigenkapital hat sich aufgrund des positiven Konzernhalbjahresergebnisses auf 135,9 Mio. EUR weiter erhöht (31.12.2021: 107,3 Mio. EUR). Die Eigenkaptalquote stieg trotz der erhöhten Bilanzsumme weiter auf 30,4% (31.12.2021: 28,6%) an. Aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde im ersten Halbjahr 2022 ein Cashflow von 35,4 Mio. EUR (Vj.: 44,9 Mio. EUR) generiert. Dem gegenüber stand ein Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 78,4 Mio. EUR (Vj.: 47,8 Mio. EUR) sowie Nettomittelzuflüsse aus der Finanzierungstätigkeit von 11,9 Mio. EUR (Vj.: 9,7 Mio. EUR). Insgesamt hat sich damit eine zahlungswirksame Reduzierung des Finanzmittelfonds im Vergleich zum Vorjahresstichtag i.H.v. 35,0 Mio. EUR ergeben; im Vergleich zum 31.12.2021 belief sich die Reduzierung auf 31,1 Mio. EUR. Zum 30.06.2022 standen der Unternehmensgruppe liquide Mittel und freie Wertpapiere i.H.v. 62,9 Mio. EUR (30.06.2021: 92,5 Mio. EUR) sowie freie Kreditlinien i.H.v. 40,0 Mio. EUR (30.06.2021: 32,0 Mio. EUR) zur Verfügung.

Einen weiteren strategischen Schritt hat die Unternehmensgruppe im Mai 2022 mit dem Erwerb einer qualifizierten Minderheit an der Global MDF B.V. (NL) gemacht. Gemeinsam mit dem Joint Venture-Partner, der Egypt Kuwait Holding S.A.E., forciert sie die Errichtung eines Werks zur Produktion von MDF/HDF-Platten in Sadat City, Ägypten. Die Produktion soll voraussichtlich im Frühjahr 2023 aufgenommen werden. In den kommenden Jahren soll diese Gesellschaft den ägyptischen Markt und angrenzende Länder in Nord- und Ost-Afrika sowie dem Mittleren Osten beliefern. In diesen wachstumsstarken Märkten sieht die Homann-Geschäftsführung große Potenziale. Auch der Aufbau des vierten Homann Holzwerkstoffe-Werkes in Litauen, nahe der Hauptstadt Vilnius, schreitet kontinuierlich voran. Der Start der Produktion ist derzeit für das zweite Quartal 2023 geplant.

Ausblick

Laut dem Konzernzwischenbericht per 30.06.2022 geht das Homann-Management davon aus, dass sich die erhöhten Energiepreise und die allgemeine Inflationen dämpfend auf die Kaufkraft der Endverbraucher auswirken wird. Insgesamt geht man daher für das zweite Halbjahr von einer rückläufigen Marktentwicklung aus, erwartet aber im Vergleich zum Vorjahr für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin eine Steigerung der Umsatzerlöse sowie ein stabiles EBITDA.

Hinweis: Lesen Sie hier das komplette KFM-Anleihen-Barometer zur Homann Holzwerkstoffe-Anleihe 2021/26

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: Homann Holzwerkstoffe GmbH

Anleihen Finder Datenbank

Unternehmensanleihe der Homann Holzwerkstoffe GmbH 2017/2022 (vorzeitig getilgt)

Unternehmensanleihe der Homann Holzwerkstoffe GmbH 2021/2026

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