Anleihen-Barometer: HÖRMANN-Industries-Anleihe 2019/24 (A2TSCH) erhält weiterhin 3,5 KFM-Sterne – „Gutes Cash Management“

Donnerstag, 3. Februar 2022


In einem aktuellen Anleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 4,50%-Anleihe 2019/24 der Hörmann Industries GmbH (WKN A2TSCH) als „durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick)“ mit 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Durch die in den vergangenen Jahren getätigten Übernahmen sei Hörmann Industries als langfristig ertragreiches und diversifiziertes Industrieunternehmen positioniert, was sich auch in der Covid-19 Pandemie bewährt habe, so die Analysten in ihrer Begründung. Das „gute Cash Management“ sorge dafür, dass der Konzern selbst in der aktuell schwierigen Phase keine Nettoverschuldung aufweise. In Verbindung mit der Rendite in Höhe von 2,47% p.a. (auf Kursbasis von 104,55% am 02.02.2022 an der Börse Frankfurt bei Berechnung bis Endfälligkeit am 06.06.2024) sei die Anleihe daher weiterhin „durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick)“.

HÖRMANN Industries-Anleihe 2019/24

ANLEIHE CHECK: Die im Juni 2019 begebene Anleihe 2019/24 der HÖRMANN Industries GmbH (ISIN: NO0010851728) ist mit einem Zinskupon von 4,50% p.a. (Zinstermin jährlich am 06.06.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 06.06.2024. Die Anleihe ist im maximalen Volumen von 50 Mio. Euro vollständig platziert und befindet sich im Portfolio des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS.

Anleihebedingungen: In den Anleihebedingungen sind vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeiten des Emittenten ab dem 06.06.2022 zu 101,58%, ab dem 06.12.2022 zu 100,90%, ab dem 06.06.2023 zu 100,23% und ab dem 06.12.2023 zu 100% des Nennwertes vorgesehen. Des Weiteren ist der Emittent zu einer vorzeitigen Rückzahlung der ausstehenden Schuldverschreibungen berechtigt, wenn im Falle eines Kontrollwechsels, mehr als 90% der Schuldverschreibungen durch die Nutzung der Put-Option gekündigt werden.

Entwicklung während der Pandemie

Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Hörmann Industries GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 521,5 Mio. Euro. Damit reduzierte sich der Umsatz um 100,7 Mio. Euro gegenüber dem Jahr 2019 (622,2 Mio. Euro) und um 55,4 Mio. Euro gegenüber dem vor Ausbruch der Pandemie erstellten ursprünglichen Plan. Dieser Umsatzrückgang resultiert überproportional aus den Bereich Automotive, wohingegen die Bereiche Engineering und Communication im Krisenjahr 2020 den Umsatz halten bzw. ein Umsatzwachstum realisieren konnten. Hier zeige sich laut KFM-Analyse, dass die Gesellschaft mit ihrer breiten Aufstellung in verschiedenen Technologien, Anwendungen und Kundenbranchen auch in der COVID-19-Pandemie stabil aufgestellt sei.

Im Bereich Automotive ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 379,5 Mio. Euro um 106,3 Mio. Euro auf 273,2 Mio. Euro zurück. Die Abweichungen gegenüber der geplanten Entwicklung betrugen 64,6 Mio. Euro. Die Covid-19 Pandemie hat ab Mitte März die Geschäftsentwicklung stark beeinträchtigt. So wurde die Produktion in den deutschen Werken unterbrochen und zeitweise eingestellt, was zu einem Umsatzausfall allein in den Monaten März bis Mai 2020 von insgesamt fast 60 Mio. Euro führte. Der Bereich Communication weist mit einem Umsatz von 146,3 Mio. Euro ein Umsatzwachstum von rund 9 % gegenüber dem Vorjahr (134,2 Mio. Euro) aus. Mit Umsatzerlösen von 84,3 Mio. Euro (Vorjahr 86,9 Mio. Euro) hat der Bereich Engineering das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr leicht verringert. Der kleinste Bereich Services erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe 17,0 Mio. Euro (Vorjahr 21,4 Mio. Euro).

Mit einem Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 13,6 Mio. Euro (Vorjahr 24,8 Mio. Euro) konnte durch die im zweiten Halbjahr 2020 in weiten Teilen des Bereichs Automotive einsetzende wirtschaftliche Erholung, die gute Geschäftsentwicklung des Bereiches Communication im Gesamtjahr 2020 und kostensenkende sowie liquiditätsschonende Maßnahmen die positive Ertragslage gehalten werden. Als Vorsichtsmaßnahme hat die Hörmann Industries GmbH Ende Juli 2020 im Rahmen des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie die Zusage für einen KfW-Unternehmerkredit über 40,0 Mio. Euro erhalten. Hiervon wurden im Oktober 2020 ein Teilbetrag in Höhe von 10,0 Mio. Euro abgerufen.

Finanzkennzahlen 2021

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 erwirtschaftete die Hörmann Industries GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 430,0 Mio. Euro und steigerte somit den Umsatz um 63,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum (366,8 Mio. Euro). Diese Umsatzsteigerung resultiert überproportional aus den Bereichen Automotive und Communication.

Im Bereich Automotive erhöhte sich der Umsatz aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage in den Produktsegmenten LKW und Landmaschinen in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 189,9 Mio. Euro um 62,9 Mio. Euro auf 252,8 Mio. Euro. Der Geschäftsbereich wurde im vergangenen Jahr stark von der COVID-19-Pandemie getroffen und erfuhr in den ersten sechs Monaten 2021 durch staatliche Investitionsförderprogramme (u. a. „Abwrackprämie“ für alte LKW) und die erhöhten Anforderungen an die Abgasqualität der LKW eine deutliche Erholung. Seit dem Sommer leidet der Bereich, bedingt durch die Halbleiterkrise, unter temporären Produktionsstopps und weiterhin gedrosselter Produktion auf Kundenseite. Der Bereich Communication wies mit einem Umsatz von 120,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 100,0 Mio. Euro) ein Umsatzwachstum von 20 % aus. Dieser Geschäftsbereich profitiert von den staatlichen Konjunkturmaßnahmen und den zusätzlichen staatlichen Investitionen in den beschleunigten Ausbau der europäischen Leit- und Sicherungstechnik für die Bahn.

Mit einem Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 23,1 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 8,9 Mio. Euro) konnte durch die im Bereich Automotive einsetzende wirtschaftliche Erholung und die gute Geschäftsentwicklung des Bereichs Communication eine signifikante Verbesserung der Ertragslage in den ersten drei Quartalen 2021 erreicht werden, berichten die KFM-Analysten.

Ausblick

Mit Blick auf die Verbesserung des konjunkturellen Umfelds und die damit einhergehende Steigerung der Ertragslage hat sich die HÖRMANN Industries GmbH im laufenden Geschäftsjahr entschlossen, die noch nicht valutierten Kredittranchen aus dem KfW-Unternehmerkredit in Höhe von 30 Mio. Euro nicht mehr abzurufen. Das Guthaben bei Kreditinstituten übersteigt zum 30.09.2021 mit 78,1 Mio. Euro die Summe aus Anleihemittel von 50,0 Mio. Euro und 10,0 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten (KFW Darlehen). Somit weise der Konzern laut KFM keine Nettoverbindlichkeiten auf.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet die Hörmann Industries GmbH einen Gesamtumsatz in einer Spanne von 565 Mio. bis 590 Mio. Euro, was einem Umsatzanstieg von über 8% bedeuten würde. Das EBIT wird in einer Bandbreite von 25 Mio. bis 27 Mio. Euro erwartet. In der strategischen Mittelfristplanung plant die HÖRMANN Industries GmbH im Konzern in den nächsten Jahren den Umsatz auf rund 750 Mio. Euro bei einer nachhaltigen EBIT­-Marge von 5 % zu steigern.

HINWEIS: Hier finden Sie das komplette KFM-Anleihen-Barometer zur HÖRMANN Industries GmbH

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: HÖRMANN Industries GmbH

Anleihen Finder Datenbank:

Unternehmensanleihe der Hörmann Finance GmbH 2013/18 (getilgt)

Unternehmensanleihe der Hörmann Finance GmbH 2016/21 (getilgt)

Unternehmensanleihe der Hörmann Industries GmbH 2019/24

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