Anleihen-Barometer: DEAG überzeugt mit „exzellentem Risikomanagement in der Corona-Krise“ – Anleihe (A2NBF2) weiterhin bei 3,5 Sternen

Montag, 21. September 2020


In einem aktuellen Barometer-Update behält die 6,00%-Anleihe der DEAG Deutsche Entertainment AG (WKN A2NBF2) ihre „durchschnittlich attraktive (positiver Ausblick)“ Bewertung von 3,5 von 5 möglichen Sternen. Die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG begründen diese Entscheidung mit den diversifizierten Geschäftsfeldern der DEAG und dem Fokus auf das margenreiche Geschäft. Zudem könne das Unternehmen in der Covid-Krise mit exzellentem Risikomanagement (inklusive eines weitreichendes Versicherungsschutzes für ausgefallene Veranstaltungen) sowie einer soliden Liquiditätsbasis überzeugen, so die Analysten.

Hinweis: Lesen Sie hier das vorherige KFM-Barometer zur DEAG-Anleihe.

DEAG-Anleihe 2018/23

ANLEIHE CHECK: Die im Oktober 2018 emittierte Unternehmensanleihe der DEAG Deutsche Entertainment AG (WKN A2NBF2) mit einer Laufzeit von fünf Jahren (Laufzeit 31.10.2018 bis 31.10.2023) ist mit einem Zinskupon in Höhe von 6,00% p.a. (Zinstermin jährlich am 31.10.) ausgestattet. Das aufgestockte und vollends platzierte Anleihe-Volumen liegt bei 25 Mio. Euro.

Hinweis: Der Anleihe-Kurs Kurs lag zum Zeitpunkt der KFM-Analyse am 18.09.2020 an der Börse Frankfurt bei 81% und weist somit eine Rendite von 13,92% p.a. auf.

Anleihebedingungen: Die Anleihe ist nach Wahl der Emittentin ab 31.10.2021 zu 102% und ab 31.10.2022 zu 101% des Nennbetrages vorzeitig kündbar. Die Anleihegläubiger sind durch unwiderrufliche Garantien von Tochtergesellschaften der Emittentin abgesichert. Die Ausschüttung wird während der Laufzeit der Anleihe auf 25% des Jahresergebnisses begrenzt. Darüber hinaus ist die Anleihe mit einer Negativerklärung und einer Verschuldungsbegrenzung ausgestattet. Der Zinssatz der Anleihe erhöht sich um 0,5 Prozentpunkte, sofern die Emittentin eine definierte Mindesteigenkapitalquote nicht erreicht.

Finanzkennzahlen 2019

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die DEAG einen Konzernumsatz von 185,2 Mio. Euro (Vj. 200,2 Mio. Euro). Zurückzuführen ist dieser Rückgang in erster Linie auf die entfallenen Umsätze aus der Entkonsolidierung der einstigen britischen Tochterfirma Raymond Gubbay Ltd. (RGL) (6,5 Mio. Euro) sowie die erheblich reduzierte Anzahl von Ed-Sheeran-Konzerten (ca. 22 Mio. Euro). Die zwischen Juni und Dezember 2019 getätigten fünf Akquisitionen sind im Umsatz nur zeitanteilig enthalten. Unter Berücksichtigung der ganzjährigen Umsätze ergäbe sich ein Konzernumsatz in Höhe von ca. 198 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte im Jahr 2019 14,1 Mio. Euro nach 14,6 Mio. Euro im Vorjahr. Positiv hervorzuheben sei laut KFM-Analysten, dass die EBITDA-Marge trotz erhöhter Personalaufwendungen (durchschnittliche Mitarbeiterzahl 263 gegenüber zuvor 200) in Folge der Akquisitionen sowie des im Vorjahr enthaltenen außerordentlichen Ertrags durch den RGL-Verkauf (5,3 Mio. Euro) von 7,3% auf 7,6% gestiegen ist.

Covid-19-Auswirkungen

Aktuell bestimmt die Corona-Pandemie die Geschäftsentwicklung des Konzerns. Durch das in den Kernländern erlassene Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31.12.2020 ist es für die Veranstaltungsbranche nur schwer möglich, Veranstaltungen durchzuführen. Die DEAG hat hier lait KFM schnell und mit neuen Formaten auf die veränderten Marktbedingungen reagiert, neue Veranstaltungen mit entsprechenden Hygienekonzepten und digitale Formate wurden entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Des Weiteren verfügt die DEAG, wie bereits im letzten Barometer vom 07.05.2020 berichtet, durch vorausschauendes Handeln in der Vergangenheit über einen umfangreichen Versicherungsschutz ihrer Veranstaltungen. So wurden bisher 9,0 Mio. Euro erstattet, weitere 5,1 Mio. Euro befinden sich derzeit im Abwicklungsprozess. Auch für ins Jahr 2021 verschobene Veranstaltungen besteht der aktuelle Versicherungsschutz weiter fort.

Trotz eines Corona bedingten enormen Umsatzeinbruches des ersten Halbjahrs 2020 auf 31,7 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (63,9 Mio. Euro) konnte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit -0,3 Mio. Euro nahezu ausgeglichen gestalten. Gründe hierfür waren neben den oben beschriebenen Vorkehrungen auch signifikante Verwaltungs- und Vertriebskosteneinsparungen.

„Robuste“ Finanzausstattung

Mit dem erprobten Konzept „Christmas Garden“ an nunmehr voraussichtlich elf Standorten bietet die DEAG ab November ein weiteres mit der Covid-19 Pandemie vereinbares Event. Mit der Erwartung von über 1,5 Mio. verkauften Tickets geht die DEAG aufgrund des über Plan liegenden Vorverkaufs hier von einem enormen Besucheranstieg (Vorjahr: 950.000) aus. Auf Grundlage der soliden Entwicklung des ersten Halbjahrs 2020 und der positiven Entwicklung der Ticketverkäufe für das Format „Christmas Garden“ geht die DEAG auch für das gesamte Geschäftsjahr 2020 von einem ausgeglichenem EBITDA aus, was die KFM-Experten als „valide“ einschätzen.

Auf heutiger Basis verfügt die DEAG über eine künftige Umsatzbasis von über 100 Mio. Euro, hierbei profitiert der Konzern von einer hohen Veranstaltungstreue seiner Kunden, von denen fast 90% ihre Tickets für verschobene Events behalten. Die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG daher davon aus, dass die Gesellschaft diesen Umsatz bei einer Normalisierung der Eventbranche wieder schnell realisieren und an ihr Wachstum vor der Krise anknüpfen kann. Mit liquiden Mitteln in Höhe von 39,8 Mio. Euro und vereinbarten Banklinien in Höhe von 10,0 Mio. Euro verfügt die DEAG nach Meinung der Experten über eine „solide Finanzausstattung“, um die aktuell noch anhaltende Flaute in der Eventbranche zu überbrücken.

Weitere Expansion

Erfreulich sei laut KFM-Analyse zudem, dass die DEAG auch während der Covid-Pandemie ihren internationalen Expansionskurs weiter fortsetzt. Über das Joint Venture „Singular Artists Ltd“ will die Gesellschaft Marktanteile im vielversprechenden Irischen und Nordirischen Markt gewinnen und über die Ticketing-Plattformen „MyTicket“ und „Gigantic.com“ weitere Synergien heben.

DEAG Deutsche Entertainment AG

Fotos: pixabay.com

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DEAG Deutsche Entertainment AG 2018/23

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