Anleihen-Barometer: 7,00%-Anleihe 2019/24 der VST Building Technologies AG (A2R1SR) „durchschnittlich attraktiv“

Dienstag, 26. Januar 2021


Leichte Herabstufung – in einem aktuellen Mittelstandsanleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 7,00%-Anleihe 2019/24 der VST Building Technologies AG (WKN A2R1SR) als „durchschnittlich attraktiv“ mit 3 von 5 möglichen Sternen. Zuvor wurde die Anleihe von den Analysten mit 3,5 Sternen bewertet (Juni 2019).

Das aktuelle positive Marktumfeld der Braubranche sowie die Einzigartigkeit der Verbundschalungsntechnik machen die VST Building Technologies AG laut KFM-Experten zu einem Unternehmen mit attraktiven Wachstumsmöglichkeiten, was sich bereits jetzt in der Projektpipeline widerspiegelt. Der nahezu automatisierte Produktionsprozess erlaube es, ressourcenschonend und zeitsparend zu arbeiten. Auf Konzernebene wurden in den letzten zwei Jahren Konsolidierungen vorgenommen und die Gruppe klarer strukturiert; dies habe aber auch zu Ergebnisanpassungen im Jahr 2019 geführt, so die Analysten. Auf Grundlage dieser Entwicklung in Verbindung mit der Rendite von 7,26% p.a. (auf Basis des Kurses von 99,60% am 25.01.2021 an der Börse Frankfurt bei Berechnung bis zum Ende der Laufzeit am 28.06.2024) wird die Anleihe nun als „durchschnittlich attraktiv“ bewertet.

VST-Anleihe 2019/24

ANLEIHE CHECK: Die nicht nachrangige und unbesicherte Mittelstandsanleihe der VST Building Technologies AG (ISIN DE000A2R1SR7) ist mit einem Zinskupon von 7,00% p.a. (Zinstermin halbjährlich am 28.06. und 28.12.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 28.06.2024. Die Anleihe hat ein Gesamtvolumen von bis zu 15 Mio. Euro mit einer Stückelung von 1.000 Euro. Die Anleihe ist am Open Market an der Börse Frankfurt notiert.

Anleihebedingungen: In den Anleihebedingungen sind keine vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten nach Wahl der Emittentin vorgesehen. Die Mittel aus der Anleiheemission wurden und werden im Wesentlichen zur Refinanzierung der VST-Anleihe 2013/19 sowie die Mehrheits-Übernahme (51%) der PREMIUMVERBUND-TECHNIK Bau GmbH und die Ausweitung der Produktionskapazität des VST-Werks in Nitra (Slowakei) verwendet. Die Emittentin verpflichtet sich in den Anleihebedingungen, jährliche Gewinnausschüttungen nur dann vorzunehmen, sofern das auf Grundlage des IFRS-Konzernabschlusses ermittelte Eigenkapital einen Wert von 10 Mio. Euro nicht unterschreitet und zur Einhaltung einer Eigenkapitalquote von mindestens 25%. Anderenfalls können die Anleihegläubiger die Anleihe außerordentlich zum Nennwert kündigen.

Nachhaltigkeit: Der Nachhaltigkeitsbeitrag der VST Building Technologies AG wird von imug | rating als „positiv“ eingeschätzt. Das Unternehmen verstößt nicht gegen die von der KFM Deutsche Mittelstand AG definierten Ausschlusskriterien. Der vom Unternehmen erzielte Umsatzanteil mit Produkten/Dienstleistungen mit positiver Nachhaltigkeitswirkung für ökologisches Bauen (Verbundschalungstechnik-Elemente mit Passivhauseignung) wird auf 10-20 Prozent geschätzt. Im Unternehmen existieren Ansätze für die Berücksichtigung von ESG-Aspekten, es fehlt jedoch an einer systematischen Umsetzung.

Anbieter von industriell vorgefertigten Bauelementen

Die 2002 gegründete VST Building Technologies AG (VST AG) mit Sitz in Leopoldsdorf in der Nähe von Wien ist ein führender Anbieter von industriell vorgefertigten Bauelementen (Wände, Decken, Treppen etc.) für den großvolumigen Hochbau, die vorwiegend im Wohnungs- und Hotelbau, aber auch zur Errichtung von Pflege- und Studentenheimen eingesetzt werden. Das Leistungsspektrum umfasst die Projektplanung und Gebäudestatik sowie die Produktion von Verbundschalungstechnik-Elementen und deren Lieferung, Montage und Ausbetonierung direkt auf der Baustelle bis hin zu schlüsselfertigen Objekten. Durch die Übernahme der PREMIUMVERBUND-TECHNIK Bau im Jahre 2019 hat VST für die letzten beiden Punkte einen leistungsstarken Baupartner in den Konzernverbund integriert und konnte so ihre Projektpipeline auf über 220 Mio. Euro zum 30.06.2020 stark ausweiten.

Im hauseigenen Produktionswerk in der Slowakei, dem größten und modernsten Werk für vorgefertigte Verbundschalungselemente, mit einer Kapazität von jährlich 250.000 Quadratmeter VST-Wänden, werden sämtliche tragenden Elemente eines Bauwerks mit Hilfe patentierter Technologie unter perfekten witterungsunabhängigen Bedingungen automatisiert und dennoch inklusive eingebauter Haustechnik, wie Licht und Wasser, auf Maß hergestellt. Die vorproduzierten VST-Elemente werden dann just-in-time an die Baustelle geliefert. Hieraus entstehen wesentlich verkürzte Bauzeiten, geringere Gesamtkosten und eine deutlich reduzierte Abhängigkeit von Arbeitskräften, was insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel und in Anbetracht der aktuellen Corona-Pandemie von Vorteil ist. Zusätzlich bietet die VST-Technologie fortschrittliche ökologische Eigenschaften im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise, entsprechend verfügen VST-Elemente über eine Passivhaus-Zertifizierung.

Premiumverbund-Übernahme

Durch die Übernahme der Premiumverbund-Gruppe zum 01.07.2019 konnte VST die Umsätze 2019 signifikant auf 41,9 Mio. Euro steigern, nach 12,1 Mio. Euro im Vorjahr. Trotz des hohes Umsatzwachstums konnten die Ertragszahlen mit dieser Entwicklung nicht mithalten: So gestaltete sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit -3,8 Mio. Euro negativ, im Vorjahr wurde hier noch ein EBITDA von 0,9 Mio. erzielt. Das Ergebnis nach Steuern (EAT) lag mit -7,0 Mio. Euro tief im negativen Bereich. Geschuldet war dies in erster Linie zum Teil nicht liquiditätswirksamer Einmaleffekte, die sich nach Berechnung der KFM-Analysten auf 7,6 Mio. Euro summieren. So wurden aufgrund des entstandenen Covid-19 Risikos die latenten Steuern um 2,2 Mio. reduziert und ein Projekt in Weißrussland aus der Bilanz ausgebucht, da die Abnahme weiterer Werke vom Partner zurückgenommen wurde (-1,2 Mio. Euro). Des Weiteren waren seitens der VST im Jahr 2019 Zahlungen für Schadensfälle in Höhe von 3,7 Mio. Euro fällig, unter anderem auf Grund dieser Fälle stiegen auch die Rechts- und Beratungskosten außerordentlich auf 0,5 Mio. Euro.

Geschäftsjahr 2020

Im ersten Halbjahr 2020 waren diese Einmaleffekte aus den Büchern, so konnte das EBITDA mit 0,9 Mio. Euro trotz der Covid-19-Pandemie positiv gestaltet werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte eine schwarze Null (0,01 Mio. Euro). Basis dieses Ergebnisses war eine Betriebsleistung in den ersten sechs Monaten 2020 in Höhe von 34,5 Mio. Euro. Der deutliche Anstieg um 28,4 Mio. Euro nach 6,1 Mio. Euro aus dem Vorjahr resultiert hierbei hauptsächlich aus dem veränderten Konsolidierungskreis nach der mehrheitlichen Übernahme der Premiumverbund zum 01.07.2019 sowie der Nitra-Gruppe zum 31.12.2019.

Auch im zweiten Halbjahr 2020 konnte die VST Gruppe ihren Wachstumspfad fortsetzen, so wurden seit dem 30.06.2020 Projekte mit insgesamt rund 39.700m² VST Wänden und 35.000m² VST Decken in Deutschland und Dänemark der Projektpipeline hinzugefügt. Das Volumen der neuen Projekte liegt bei rund 44 Mio. Euro und wird zu einem Teil noch im Jahr 2020 umsatzwirksam.

Anleihen Finder Redaktion.

Foto: VST Building Technologies AG

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Unternehmensanleihe der VST Building Technologies AG 2013/2019 (getilgt)

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