Anleihen-Barometer: 5,50%-Hybrid-Anleihe der PORR AG (A19CTJ) im Analysten-Check

Dienstag, 3. September 2019


In einem aktuellen Mittelstandsanleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 5,50%-Hybrid-Anleihe der PORR AG (WKN A19CTJ) weiterhin als „durchschnittlich attraktiv“ mit 3 von 5 möglichen Sternen.

Hauptgrund für die 3 Sterne-Bewertung seien demnach die Profitabilität der PORR-Gruppe in den vergangenen Jahren sowie das aktuell signifikante Wachstum und die stabile Ergebnisentwicklung.

PORR-Hybrid-Anleihe 2017/22

ANLEIHEN CHECK: Die im Februar 2017 emittierte Hybrid-Anleihe der PORR AG ist mit einem Zinskupon von 5,50% p.a. (Zinstermin jährlich 06.02.) ausgestattet und hat eine unbefristete Laufzeit. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 125 Mio. Euro platziert. Erster Rückzahlungstermin ist der 06.02.2022 zu einem Rückzahlungskurs von 100,0% des Nennwertes. Ab dem 06.02.2022 ist die Anleihe variabel verzinst (5-Jahres ISDAFIX2 Swapsatz zzgl. Zinsaufschlag von 10,312% p.a.). Aufgrund der deutlich steigenden Verzinsung ab dem Jahr 2022 ist bei planstabiler Entwicklung von einer Rückzahlung der Anleihe zum erstmöglichen Termin auszugehen.

Hinweis: Die Hybridanleihe ist aufgrund definierter Bedingungen für die Zinszahlungen, deren Eintritt von der PORR AG bewirkt bzw. verhindert werden können, als Eigenkapital-Instrument einzustufen. Die Anleihe ist nachrangig gegenüber allen anderen bestehenden und zukünftigen nicht nachrangigen Verbindlichkeiten der Emittentin.

Höchster Auftragsbestand in der Firmengeschichte

Die PORR-Gruppe erbrachte zum ersten Halbjahr 2019 eine Produktionsleistung von rund 2,50 Mrd. Euro, die fast unverändert zur Vorperiode war (1. Halbjahr 2018: 2,46 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand zum 30.06.2019 erreicht mit 7,6 Mrd. Euro ein neues Rekordniveau. Hier sind mehrere Großaufträge zu nennen, wie der Bau einer Schnellstraße in Rumänien und eine ca. 835m lange Brücke in Norwegen. Der Auftragsbestand stieg damit um 16,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (6,5 Mrd. Euro).

Halbjahreszahlen

Die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2019 bewegen sich mit 2,18 Mrd. Euro nahezu unverändert zur Vorjahresperiode (2,22 Mrd. Euro). Dieses Ergebnis spiegelt den strategischen Fokus auf Konsolidierung nach Jahren des Wachstums wider sowie eine selektive Auftragsannahme, um vermehrt intelligentes Wachstum zu ermöglichen, was sich auch in einer leichten Steigerung des Ingenieurbaus zeigt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 95,4 Mio. Euro deutlich über dem Betrag der Vorperiode mit 72,4 Mio. Euro. Hierzu trug neben einer Verbesserung des Materialverbrauchs (4,9%) auch das um ca. 25% verbesserte Ergebnis der „at equity“ bilanzierten Beteiligungen und insbesondere der Effekt aus der erstmaligen Anwendung der neue Leasingvorschriften zu IFRS 16 in Höhe von ca. 23 Mio. Euro bei. Die Erhöhung der Personalkosten (9,2%) wegen eines starken Anstiegs der Mitarbeiterzahl konnte damit mehr als überkompensiert werden. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 8,2 Mio. Euro ebenfalls über dem Wert der Vorperiode mit 6,6 Mio. Euro. Traditionell ist das 1. Halbjahr aufgrund der Wintermonate regelmäßig schwächer. Der Vorstand geht davon aus, die Produktionsleistung des Vorjahres in Höhe von 5,59 Mrd. Euro im Jahr 2019 moderat steigern zu können.

Die Eigenkapitalquote zum 30.06.2019 verringerte sich auf 16,2% (31.12.2018: 19,9%) wegen großer Vorleistungen für die derzeitigen Baumaßnahmen, die zu einem Anstieg der Bilanzsumme auf 3,57 Mrd. Euro führten (31.12.2018: 3,12 Mrd. Euro). Mitverantwortlich für den Anstieg der Bilanzsumme bzw. die Verringerung des Eigenkapitals ist auch eine GuV-neutrale Neubewertung („Remeasurement“) der Pensionsrückstellungen in Höhe von netto -9,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote sollte sich laut Analysten in naher Zukunft wieder in dem vom Unternehmen definierten Zielbereich von ca. 20,0% bewegen. Im 1. Halbjahr 2019 konnte die PORR-Gruppe zusätzliches Fremdkapital in Höhe von netto 163 Mio. Euro durch die Ausgabe von Schuldscheinen generieren. Weitere rund 90 Mio. Euro Fremdkapital wurden durch Bankkredite zugeführt. Die Dividende blieb unverändert mit 41,3 Mio. Euro. Die liquiden Mittel zum 30.06.2019 betrugen 136,8 Mio. Euro.

Die Veränderung des operativen Cashflows für das 1. Halbjahr 2019 mit -137 Mio. Euro gegenüber der Vorjahresperiode resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der unverändert starken Vorleistungen wegen des enormen Neuauftragseingangs von rund 3 Mio. Euro. Die enormen Vorleistungen für die großen Bauprojekte haben nicht abgenommen, so dass die Nettoverschuldung zum 30.06.2019 auf -830 Mio. Euro (30.06.2018: -614 Mio. Euro) anstieg. Der in erster Linie saisonal bedingte Anstieg wird zusätzlich von der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 mit einem Beitrag in Höhe von 321,7 Mio. Euro beeinflusst.

Anleihen Finder Redaktion.

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