Anleihen-Barometer: 2,875%-Dürr-Anleihe (A1YC44) mit 3 von 5 Sternen bewertet
In einem aktuellen Anleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die 2,875%-Anleihe 2014/21 der Dürr AG (WKN A1YC44) als „durchschnittlich attraktiv“ mit 3 von 5 möglichen Sternen.
Zur Begründung: Die Dürr AG befinde sich in einem herausfordernden Marktumfeld und habe sich laut KFM-Analyse dafür mit einem hohen Liquiditätspolster gut aufgestellt. Eine Refinanzierung der Anleihe sehen die Analysten als gesichert an, nachdem die Dürr AG im Mai 2020 eine Konsortialkreditlinie über 350 Mio. Euro vereinbaren konnte, „die zur Absicherung einer 2021 anstehenden Refinanzierung in gleicher Höhe dient“. Weitere Faktoren der Bewertung sind die Anleihen-Rendite sowie die kurze Restlaufzeit.
INFO: Die 2,875%-Dürr-Anleihe 2017/21 befindet sich seit Mai 2020 im Kernportfolio des Europäischen Mittelstandsanleihen FONDS (WKN A2PF0P)
Dürr-Anleihe 2014/21
ANLEIHE CHECK: Die nicht besicherte und nicht nachrangige Unternehmensanleihe der Dürr AG mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 300 Mio. Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren (Laufzeit 03.04.2014 bis zum 03.04.2021) ist mit einem Zinskupon von 2,875% p.a. (Zinstermin jährlich am 03.04.) ausgestattet. Die Anleihe wird an der Börse Luxemburg sowie an allen deutschen Börsenplätzen gehandelt.
Anleihebedingungen: In den Anleihebedingungen sind keine vorzeitigen Kündigungsmöglichkeiten nach Wahl der Emittentin vorgesehen.
Finanzkennzahlen 2019
Der Konzernumsatz der Dürr Gruppe erreicht für das Geschäftsjahr 2019 mit 3,92 Mrd. Euro (2018: 3,93 Mrd. Euro) eine Steigerung um 1,3%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im abgelaufenen Geschäftsjahr beträgt 308,5 Mio. Euro und liegt damit unter der Vorperiode von 326,9 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge zeigt sich mit 7,9% gegenüber der Vorperiode (8,4%) leicht schwächer. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das Jahr 2019 beträgt 195,9 Mio. Euro im Vergleich zur Vorperiode in Höhe von 233,5 Mio. Euro, was zu einer gesunkenen EBIT-Marge von 6,00% auf 5,00% führte. Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern beläuft sich auf 129,8 Mio. Euro nach 163,5 Mio. Euro im Jahr 2018. Die Eigenkapitalquote zum 31.12.2019 beträgt 26,9% nach 27,4% im Vorjahr und ist damit nach Einschätzung der KFM-Experten weiterhin komfortabel.
Corona-Auswirkungen in 2020
Zum 31.03.2020 belaufen sich die freien Mittel des Dürr-Konzerns auf 1,7 Mrd. Euro und sind damit auf Rekordniveau. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich schon früh im 1. Quartal; vor allem der Lockdown in China beeinträchtigt den Geschäftsverlauf. Der Umsatz sinkt gegenüber dem starken Auftaktquartal 2019 um 11,3% auf 842,6 Mio. Euro ab. Die operative EBIT-Marge liegt bei 3,9% (Vj. 5,7%); dazu kommen Sonderaufwendungen (Kaufpreisallokationseffekte und selektive Strukturmaßnahmen) in Höhe von 9,7 Mio. Euro, so dass sich eine EBIT-Marge von 2,7% (Vj. 5,1%) ergibt. Der Free Cashflow ist mit 45,9 Mio. Euro im 1. Quartal 2020 deutlich höher als im Auftaktquartal 2020 mit -66,00 Mio. Euro. Die Nettofinanzverschuldung des Konzerns liegt mit 65,4 Mio. Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres mit 143,9 Mio. Euro. Nach Experten-Einschätzung dürfte das 2. Quartal 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie deutlich negative Zahlen hervorbringen. Die KFM-Analysten gehen davon aus, dass ab dem 3. Quartal 2020 eine langsame Erholung einsetzen wird.
INFO: Die Dürr AG mit Sitz in Stuttgart ist ein börsennotierter Maschinen- und Anlagenbauer, der 1896 durch Paul Dürr (1871-1936) gegründet wurde. Zu den Kunden zählen Unternehmen der Automobilindustrie, auf die rund 53% des Umsatzes entfallen, sowie der Holzbearbeitung, Maschinenbau-, Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: pixabay.com
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