Alarmsignale bei der RENA GmbH: Emittentin kämpft mit Solarkrise – Euler Hermes stuft Rating von „BB-“ auf „B, Ausblick negativ“ – Anleihe-Kurs fällt – Zinsen für Unternehmensanleihe aber pünktlich bezahlt

Montag, 16. Dezember 2013


Die Rena GmbH meldet, dass sie im dritten Quartal 2013 ein negatives EBITDA-Ergebnis von minus 5,5 Millionen Euro hinnehmen musste. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres erwirtschaftete der Maschinen- und Anlagenbauer ein Gesamt-EBITDA von plus 5,5 Millionen Euro, berichtet die Rena GmbH. Unterdessen gab die Ratingagentur Euler Hermes Rating Deutschland GmbH bekannt, dass sie das Unternehmensrating der Rena GmbH von „BB-“ auf „B, Ausblick negativ“ absenke. Die Kurse der beiden Rena-Anleihen, Unternehmensanleihe RENA GmbH 2010/2015 und Unternehmensaanleihe RENA GmbH 2013/2018 sinken seit dem 10. bzw. 12. Dezember kontinuierlich.

Euler Hermes habe festgestellt, dass sich „Risiken durch die wachsende Bedeutung des Projektgeschäftes bei der Rena GmbH im Bereich des Anlagenbaus im zweiten Halbjahr 2013 zusehends materialisiert“ hätten. Hinzu käme, dass sich die „Mittelbindung“ durch Verzögerungen der Projekte erhöht habe. Weiter gebe es nach Meinung der Euler Hermes-Analysten „Herausforderungen durch die zunehmende Komplexität der Kalkulation und Abwicklung der Projekte“bei der Rena GmbH.

Euler Hermes Rating: Begebung der zweiten Mittelstandsanleihe der Rena GmbH („Rena-Anleihe II„) ohne positive Auswirkung

Die Erträge der Rena GmbH seien laut den Euler Hermes-Analysten durch „die schwache Auslastung der Kapazitäten im Bereich Maschinenbau“ und „das schwache Marktumfeld im Solarbereich“ belastet. Ertragskraft und finanzielle Flexibilität der Rena GmbH hätten sich „insgesamt deutlich unterhalb der Erwartungen“ entwickelt.

Schlechte Noten auch für die zweite Mittelstandsanleihe der Rena GmbH („Rena-Anleihe“ II): Die Begebung der Rena-Unternehmensanleihe im Juli 2013 hätte nach Meinung der Rating-Analysten „nicht zu einer erkennbaren Verbesserung der Liquiditätssituation der Rena GmbH beigetragen.“

Rena GmbH: Anleihe-Zinsen bezahlt und im Dialog mit Finanzpartnern

Rena-Manager befänden sich zurzeit „in einem engen Dialog“ mit Finanzpartnern. Ziel sei es, die Finanzierung „auch weiterhin wie gewohnt sicherzustellen“, so die Rena GmbH. Die Zinszahlung der RENA Anleihe 2010/15 wurde jedoch plangemäß zum 15.12.2013 geleistet, so die Rena GmbH.

Die Rena-Manager erkennen selbst ein ganzes Bündel an Problemen. Als erstes nennen sie „einen verzögerten Eingang und Abwicklungsstart von Großaufträgen.“ Auf Platz zwei der Hauptprobleme der Rena GmbH steht die Entwicklung auf dem Solarmarkt. „Eine Trendumkehr im Solarbereich“ wirke sich noch nicht Ergebnis-relevant aus. Als drittes nennt die Anleihen-Emittentin Rena GmbH „Schwächen bei der Abwicklung einzelner Projekte“. Die Probleme sind anscheinend so groß, dass sie auch die Ergebnisse des letzten Quartals in 2013 beeinträchtigen werden.

Gegenmaßnahmen der Rena GmbH von Euler Hermes Rating positiv eingeschätzt

Als Gegenmaßnahmen will die Rena GmbH Kostensenkungsmaßnahmen einleiten, so die Rena GmbH in einer Meldung an die Presse. Dazu gehöre auch die Schließung des Werkes Gutmadingen. Der Personalbestand sei Ende 2012 von 2166 auf 1950 Mitarbeiter zurückgegangen.

Rena schöpft Hoffnung, weil der Auftragsbestand mit 405 Millionen Euro aus der Sicht der Rena GmbH „auf einem weiter hohen Niveau“ liege – „über dem für 2013 erwarteten Umsatz.“

Der Auftragsbestand, die angeblich positiven Entwicklungen auf dem Solarmarkt und die Maßnahmen zur Kostensenkungen sind die Gründe, warum die Leitung der Rena GmbH davon ausgeht, dass man „im Zweijahreszeitraum 2014 und 2015 ein Gesamt-EBITDA im Umfang von 60 bis 80 Millionen Euro“ erzielen könnte.

Zudem „gehe die Unternehmensleitung der Rena GmbH davon aus, dass die Refinanzierungsfähigkeit der Ende 2015 fälligen ersten Rena-Unternehmensanleihe „gegeben“ sei, „die zweite RENA-Mittelstandsanleihe 2013/18 in 2018 bedient“ werden könne und die „Unterstützung durch die langjährigen Finanzpartner gegeben“ sei.

Schlechte Ratingprognose für die Rena GmbH

Die Euler Hermes-Rating-Analysten schätzen die Maßnahmen der Rena-Leitung als positiv ein. Aber die Umsetzung werde einige Monate brauchen und sei „mit Unsicherheiten behaftet.“ Euler Hermes zieht aus Investorensicht kein beruhigendes Fazit: Aufgrund „der bestehenden Ertrags- und Finanzierungsrisiken“, halte die Agentur „eine negative Entwicklung des Ratings für wahrscheinlich.“

Anleihen Finder Redaktion

Foto: Rena GmbH

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