Neuemission – die Erfinder-Anleihe: F+B Consultants GmbH begibt Anleihe im Volumen von bis zu 10 Millionen Euro

Donnerstag, 21. Juli 2016


ANLEIHEN FUNDSTÜCK: Investition in eine industrielle Erfindung – die beiden Erfinder Herbert Fellner und Ludwig Brandmüller (F+B Consultants GmbH)
haben ein vollautomatisches Depalletiersystem entwickelt, das aufgrund einer neuen EU-Verordnung auf großes Interesse im Bereich der Intralogistik stoßen dürfte. Zur Anschubfinanzierung haben die Entwickler eine Anleihe auf den Markt gebracht – unser Anleihen-Fundstück des Monats.

Was ist ein Depalletiersystem?

Die Verteilzentren der großen Handelsunternehmen werden durch EU-Vorschriften mit explodierenden Per­sonalkosten belastet. Um die sog. Lastenhandhabungsverordnung einzuhalten, muss die Mitarbeiterzahl bei den Handelsunternehmen um den Faktor 10-11 erhöht werden. Das bedeutet, dass Mitarbeiter im Lager nur noch ein Zehntel der üblichen Last pro Arbeitstag bewegen dürfen bzw. das Personal in den Betrieben verzehnfacht werden muss. Um dies zu umgehen, hat die F+B Consultants GmbH, ansässig im oberbayerischen Kolbermoor, eine Auto­matisierung der Lastenhandhabung entwickelt und diese europaweit sowie in China patentieren lassen (EP 2794439). Zur An­schub-Finanzierung der bereits vorhandenen Aufträge sowie um weitere Aufträge in Angriff zu nehmen, begibt die F+B Consultants GmbH derzeit die F+B Performance Erste Europaanleihe 2016/26 in Höhe von bis zu 10 Millionen Euro.

Erklär-Video:

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Über diesen Link finden Sie ein Video über das vollautomatische Depalettiersystem.

F+B-Unternehmensanleihe

ANLEIHE CHECK: Die F+B-Anleihe (WKN: A2AAS8)  hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird jährlich mit 2,5 Prozent verzinst. Sie ist mit dinglichen Sicherheiten ausgestattet und wird von einem Mittelverwendungskontrolleur beaufsichtigt. Noch bis zum 01. September 2016 kann der Minibond gezeichnet werden. Die Stückelung und Mindestzeichnungssumme beträgt 5.000 Euro.

anleih

„Herr im eigenen Haus“

Im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion bekräftigt Herbert Fellner, warum die Begebung einer Anleihe, das ideale Finanzierungsmittel ist.

„Für eine Anleihe haben wir uns entschieden, weil Kapital knapp ist – zumindest seitens der großen Kreditinstitute, deren Bedingungen und Einschränkungen in der Kreditvergabe Jahr für Jahr ein größeres Ausmaß annehmen. Mit Basel III zeichnet sich jetzt bereits eine weitere Kreditverschärfung durch die Banken ab, da diese die Kredite mit noch höherem Bank-Eigenkapital unterlegen müssen. Zurzeit ist zudem eine Schuldengrenze für die Finanzindustrie im Blickfeld. Wir nutzen deshalb alternative Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung und Refinanzierung. Dabei ist die Begebung von Aktien für uns keine Alternative, da die Anteile in den Händen der Erfinderfamilien bleiben sollen. Wir haben uns daher entschlossen, eine Anleihe zu begeben. Die Anleihen-Finanzierung ermöglicht es uns, fremdes Kapital in das Unternehmen zu holen und dabei Herr im eigenen Haus zu bleiben. Wir sehen in dieser Finanzierungsform folgende Vorteile: Verlässlichkeit durch festen und damit kalkulierbaren Zinssatz, Unabhängigkeit von Kreditinstituten sowie Freiheit vom Druck großer Investoren und Börsen-Spekulanten.“

Anleiheerlöse und Sicherheiten

Außerdem fordere die Emission einer Anleihe nur begrenzt Sicherheiten, so Fellner, was den Erfolg einer Anleihefinanzierung ausschließlich von der Integrität des Unternehmenskonzepts, der Glaubwürdigkeit des Unternehmens und der Stringenz der unternehmerischen Strategie abhängig mache. „Wir haben jedoch den für die Anleihegläubiger wichtigen Aspekt der Sicherheit weiteren Raum gegeben und bieten mit unserer F+B Performance Erste Europaanleihe eine dingliche Besicherung am Unternehmensvermögen an. Das sichernde Unternehmensvermögen besteht im 10-jährigen Lizenzrecht zum Vertrieb von Umpack- und Depalettieranlagen des Typs I bis IV für eine international agierenden Vollsortiment-Unternehmer. Der Wert des Lizenzrechts wurde zum 11.4.2016 in einer gutachterlichen Stellungnahme mit 13,2 Millionen Euro bewertet. Die F+B Consultants GmbH erwirbt das Lizenzrecht für den europäischen Markt für den Gutachterpreis. Ein Teilbetrag von 10 Millionen Euro soll über die Anleihe finanziert werden. Der Restbetrag stellt Eigenkapital der F+B Consultants GmbH dar. Dieses Lizenzrecht ist die Sicherheit für die Anleihegläubiger.“

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Das Produkt

Mit dem vollautomatischen Depalettiersystem geht neben einer signifikanten Arbeitserleichterung auch der ökonomische Effekt von nicht-steigenden Lohnkosten einher, was es für viele Unternehmen höchst interessant macht. Das Patent sei nach Angaben der Erfinder beispielsweise in der Lage, 98 Prozent der im Lebensmittel-Einzelhandel umgeschlagenen Artikel vollautomatisch zu depalettieren und auf Einzelpakete oder Lagentrays aufzulösen. „Wir erreichen durch eine Reihe von uns entwickelter neuer technischer Einrichtungen, dass die Warenverteilung vollständig automatisiert werden kann“, so Mit-Erfinder Ludwig Brandmüller.

Mit der hauseigenen Testanlage können die Tüftler jede Realsituation für ihre Kunden simulieren sowie die Effizienz der technischen Erfindungen aufzeigen. Die Testanlage besteht aus 4 Modulen. Das Grundmodul eignet sich für das lagenweise Entladen von Trays und Kartons aus dem Obst und Gemüseprogramm sowie für Tiefkühlprodukte jeder Art. Das Modul 2 beinhaltet zudem eine vollautomatische Produktsicherung für die Verarbeitung von Produkten, die während des Aufrollens gesichert werden müssen. Beim Modul 3 haben die Erfinder ein kameragestütztes Erkennungssystem integriert. Schließlich enthält die Endausbaustufe ein Vakuumkopfmodul für die Verarbeitung von kritischen Produkten. „Damit können nahezu alle bekannten Produkte aus dem Food und Beverage Bereich vollautomatisch entladen werden“, sagt Herbert Fellner.

Fazit: Ein spannendes Investment in eine nachhaltige, industrielle Erfindung. Die Anleihe verfolgt ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept und hat daher trotz des geringen Zinskupons in Höhe von lediglich 2,5 Prozent p.a. ihre Reize. Ein Zinsvergleich mit anderen Finanzierungsformen bzw. anderen Unternehmensanleihen ist nicht, bzw. nur bedingt möglich. Die Anleihegläubiger haben vor allen anderen Gläubigern Zugriff auf das Unternehmensvermögen und erhalten eine dingliche Sicherung am europäischen Lizenzrecht.Hinzu kommt eine strenge Mittelverwendungskontrolle, welche die Freigabe der Anleihemittel nur nach der Erreichung wichtiger Meilensteine erlaubt.

INFO: Mehr zum Thema finden Sie unter www.fubco.de.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Titelfoto: Julian Santacruz / flickr.com

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