VST Building Technologies AG-Unternehmensanleihe: Zeichnungsfrist beginnt – Herr Gassner, warum ist das EBITDA gesunken? – Interview mit dem CEO, Teil 1

Dienstag, 17. September 2013


Morgen, am Mittwoch, den 18.09.2013, beginnt die Zeichnungsfrist der 8,5-Prozent-Unternehmensanleihe der VST BUILDING TECHNOLOGIES AG: Volumen von bis zu 15 Millionen Euro, Laufzeit: sechs Jahre, Stückelung: 1.000 Euro. Die VST-Unternehmensanleihe soll im Entry Standard der Börse Frankfurt gelistet werden.

Die Anleihen Finder Redaktion sprach mit Siegfried Gassner (Foto), dem CEO der VST BUILDING TECHNOLOGIES AG: Wieso man mit seiner Bautechnologie Zeit und Geld sparen könne und warum das EBITDA der VST Building Technologies AG im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Anleihen Finder Redaktion: Sie werben damit, dass Bauherren mit Ihrer Technologie Zeit und Geld sparen können. Können Sie das bitte jemandem erklären, der keine Erfahrung in Ihrer Branche hat?

siegfried_gassner_vst_17092013 Siegfried Gassner: Die VST verfügt über eine innovative, patentgeschützte Bautechnologie, die vorrangig im Wohnungsbau eingesetzt wird. Zur herkömmlichen Bauweise gibt es ganz klare Vorteile durch überlegene ökonomische und ökologische Eigenschaften unserer Technologie. Ein entscheidender Punkt ist, dass wir die Bauprozesse industrialisiert haben und so alle tragenden Elemente eines Bauwerkes im Werk sozusagen „auf Maß“ vorfertigen und dann zur Baustelle transportieren. Dort erfolgt dann die Montage. Im Juli 2013 haben wir durch die erfolgreiche Automatisierung der Produktionsanlage in unserem Werk in der Slowakei, Nitra, – übrigens eines der größten Werke dieser Art in Mitteleuropa – den Produktionsprozess wesentlich rationalisiert. Dadurch verringert sich die Bauzeit von Gebäuden deutlich und auch die Gesamtkosten werden signifikant reduziert. Wir verfügen auch über eine Passivhauszertifizierung und erfüllen damit modernste Anforderungen an Energieeffizienz. Die kontinuierlich steigende Nachfrage, die wir verzeichnen, zeigt, dass wir mit unserer Strategie richtig liegen und dass die Bauindustrie die Vorteile unserer Technologie erkennt.

Anleihen Finder Redaktion: Wo genau – in welchen Ländern und bei welchen Kunden – und warum sehen Sie Wachstumschancen für Ihr Unternehmen?

Siegfried Gassner: Zuallererst sehen wir die größte Wachstumschance in unserer innovativen, patentierten Technologie, was ein klares Alleinstellungsmerkmal der VST ist sowie in der breiten Wertschöpfungskette, die wir abdecken. Diese reicht von der Projektplanung über die Produktion der VST-Elemente und deren Montage bis hin zur Ausbetonierung auf der Baustelle. Auch treten wir fallweise als Generalunternehmer bei Hochbauprojekten auf. Auch lizensieren wir unsere patentierte Technologie für ausgewählte Regionen.

Darüber hinaus liegt unser Schwerpunkt auf stabilen Märkten, die ein überdurchschnittliches Wachstum in der Bauindustrie und laut EU-Prognosen eine steigende Dynamik ab 2014 aufweisen. Dazu gehören zum Beispiel Märkte wie Schweden und Deutschland. Unser Vorteil ist, dass wir langjährige Erfahrung im Markt haben und über ein exzellentes Netzwerk verfügen. Wir haben uns im Markt etabliert und liefern vorwiegend an sehr bonitätsstarke Abnehmer. In Schweden konnten wir vor wenigen Wochen einen verbindlichen Rahmenvertrag mit unserem langjährigen Partner Skanska abschließen. Skanska ist eines der größten Bauunternehmen in Europa. Der Vertrag sieht vor, dass Skanska künftig 40 Prozent aller Wohnbauprojekte im Großraum Stockholm mit VST-Bauteilen umsetzt. Dies eröffnet uns enormes Potenzial in Nordeuropa.

Auch sehen wir, wie erwähnt, bereits jetzt eine hohe Nachfrage nach ökologisch nachhaltiger Bautechnologie, wie wir sie anbieten. Steigende Energiekosten und stärkere gesetzliche Regulierungen werden diesen Trend noch verstärken. Ab dem Jahr 2020 müssen laut EU-Richtlinie alle Neubauten die Anforderungen an die Passivhausbauweise erfüllen.

Anleihen Finder Redaktion: Können Sie uns bitte die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens kurz umreißen? An welcher Stelle steht die VST BUILDING TECHNOLOGIES AG?

Siegfried Gassner: Die VST arbeitet profitabel. Im Jahr 2012 haben wir einen Umsatz von 13,1 Mio. Euro erzielt. Dabei sind die Aussichten für das Gesamtjahr 2013 sehr positiv. Zum Ende des ersten Halbjahres 2013 hatten wir einen Auftragsbestand allein für das zweite Halbjahr 2013 von rund 21 Mio. Euro. Und dies auf der Grundlage unterzeichneter Verträge. Auch verfügen wir über gesunde Bilanzrelationen und über eine solide Eigenkapitalquote von rund 31 Prozent zum Ende 2012.

Anleihen Finder Redaktion: Warum ist das EBITDA von 1,2 Millionen Euro in 2011 auf 0,8 Millionen Euro in 2012 gesunken? Und mit welchem EBITDA rechnen Sie 2013 und 2014?

Siegfried Gassner: Wir hatten erst einmal höhere Kosten durch die Umstellung unserer Produktionsanlage. Da wir diese automatisierte Anlage in Nitra nun fertiggestellt haben, konnten wir damit eine deutliche Effizienzsteigerung erreichen, was sich künftig positiv auf das Ergebnis der VST auswirken dürfte. Auch aufgrund des hohen Auftragsbestandes sind wir für die weitere Entwicklung sehr zuversichtlich. An dieser Stelle möchte ich auf die umfangreiche Analyse von SRC Research verweisen, die unter anderem detaillierte Schätzungen zu den Finanzkennzahlen enthält. Die Analysten prognostizieren einen signifikanten Umsatz- und Ergebnisanstieg. So rechnet SRC mit einem EBITDA von rund 1,5 Mio. Euro für 2013 und 3,4 Mio. Euro für 2014.

Anleihen Finder Redaktion: Welche Rolle spielt der Rahmenvertrag mit dem schwedischen Baukonzern Skanska, AB? Inwieweit ist der wirtschaftliche Erfolg Ihrer Unternehmung von diesem Vertrag abhängig?

Siegfried Gassner: Der Rahmenvertrag mit Skanska sichert uns erhebliches Potenzial in Nordeuropa. Die Skanska-Gruppe gehört zu den Top-Baukonzernen Europas. Dieser Vertrag ist deshalb von besonderem Wert, weil ab sofort 40 Prozent aller Wohnbauprojekte von Skanska im Großraum Stockholm mit unseren Bauteilen realisiert werden. Dies sichert uns ein Mindestabnahmevolumen und dürfte sich in deutlich steigenden Absatzmengen auswirken.

Darüber hinaus ist die VST ein etablierter Player im Markt mit langjähriger Erfahrung und der bereits beschriebenen patentierten Technologie. Schon dadurch ergeben sich Wachstumspotenziale. Wir verfügen bereits jetzt über eine führende Marktposition im Bereich Wohnungsbau. Dies drückt sich in einer steigenden Nachfrage und einem sehr hohen Auftragsbestand aus.

Lesen Sie im zweiten Teil des Interviews, warum laut Siegfried Gassner die VST-Zahlen für 2012 und für das erste Halbjahr 2013 noch nicht die eigentliche Ertragsstärke der Gesellschaft abbilden würden.

Anleihen Finder Redaktion

Fotos: VST BUILDING TECHNOLOGIES AG

Experten-Chat

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Bitte beachten Sie die .

Menü