Strenesse-Insolvenz: Vorstandschef und Eigentümer Luca Strehle kann sich Verkauf der Mehrheit am Familienunternehmen vorstellen
„Wenn es einen Investor gibt, von dem wir glauben, dass er die Marke wirklich weiter entwickelt, könnten wir die Mehrheit abgeben“, sagte Luca Strehle, Vorstandsvorsitzender der Strenesse AG im Gespräch mit Journalisten des Fachmagazins „TextilWirtschaft“. Die Eigentümer-Familie Strehle sei bereit, „alles zu tun, was der Firma gut tut“. Zunächst aber solle eine Sanierung eingeleitet werden.
Laut Medienberichten halten Gerd Strehle 69,8 Prozent, seine Ex-Frau Gabriele 12,8 Prozent und ihre gemeinsamen drei Kinder Luca, Viktoria und Clara jeweils 5,8 Prozent der Anteile an der Strenesse AG.
„Ich habe vielleicht unterschätzt, wie drückend – oder auch erdrückend – die Altlasten sind“, sagte Strehle im „TextilWirtschaft“-Interview. Er habe „gesehen, dass es mit dem ursprünglichen Konzept sehr mühsam und langwierig sein würde, Strenesse zu sanieren.“ Deshalb habe er sich für die Eigenverwaltung entschieden, „die ich harte Sanierung nenne“, so Luca Strehle gegenüber der TextilWirtschaft-Redaktion.
Jörg Nerlich ist Senior-Partner der Kanzlei Görg. Die Kanzlei benannte die Ursachen für den Insolvenzantrag der Strenesse AG: So sei die „existenzbedrohende Situation seit dem Geschäftsjahr 2012/2013“ „auf familiäre Konflikte (Ausscheiden von Frau Gabriele Strehle und Viktoria Strehle) und die Einstellung der Linie „Strenesse Blue“ ohne entsprechenden Abbau der Kostenstrukturen“ zurückzuführen.
Laut Medienberichten zahlt die Arbeitsagentur in den nächsten drei Monaten die Löhne und Gehälter der 350 Mitarbeiter der Strenesse AG.
Anleihen Finder Redaktion
Foto: Strenesse AG
Anleihen Finder Datenbank
Unternehmensanleihe Strenesse AG 2013/2014
Zum Thema