SeniVita Sozial gGmbH: Creditreform setzt Unternehmens-Rating von „BBB“ auf „BB+“– Neuemission von SeniVita-Genussscheinen an Börse Frankfurt noch im zweiten Quartal 2014
Die Analysten der Creditreform Rating AG beurteilen die Bonität der SeniVita Sozial gGmbH im Folgerating mit der Ratingnote „BB+“ schlechter als im Vorjahr. Im Jahr zuvor hatte die SeniVita gGmbH von der Creditform die Note „BBB“ (Investment Grade) erhalten. „Der wirtschaftliche Ausblick“ wurde im Ratingverfahren des privaten Betreibers von Einrichtungen zur Alten- und Behindertenhilfe sowie zur Intensivbetreuung von schwerstpflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen als „stabil“ eingestuft.
Die Creditreform schreibt in ihrer Begründung, dass die „langfristig erfolgsversprechende“ Strategieänderung der SeniVita in der zweiten Jahreshälfte 2012 „zu einer Ergebnisverschlechterung geführt habe, die höher als zum letzten Rating angenommen“, ausgefallen sei. Gründe für die schlechteren Ergebnisse seien laut Creditreform „die im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportionale Kapitalintensität und die Erhöhung der verzinslichen Finanzierung.“ Weiter heißt es bei der Creditreform, dass „durch einen Immobilienverkauf an die Muttergesellschaft SeniVita OHG der Ausweis eines Jahresfehlbetrags in Informationstableau vermieden“ werden hätte können.
Insgesamt schreite die „Kapitalintensität, das Bilanzsummenwachstum und die Aufnahme von verzinslicher Finanzierung überproportional zur Geschäftsentwicklung voran“, so die Creditreform-Experten. Hierdurch hätten sich „wichtige Financials verschlechtert“, meinen die Rating-Analysten.
„Positiven Effekte der Investitionen sowie Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals sollen sich erst im nächsten Unternehmens-Rating angemessen widerspiegeln“
Laut SeniVita seien in der neuen Rating-Note „die verbesserten Ertragsperspektiven durch die neuen politischen Vorgaben zur Stärkung von Pflegemodellen, wie sie SeniVita anbiete, noch nicht berücksichtigt.“ Auch die erst ab diesem Jahr spürbaren positiven Effekte aus den 2013 durchgeführten Investitionen in Einrichtungen nach dem neuen Konzept Altenpflege 5.0 sowie die geplanten Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals sollen sich erst im nächsten Unternehmens-Rating angemessen widerspiegeln, argumentiert SeniVita.
„Die neue, niedrigere Rating-Einschätzung von Creditreform ist aus unserer Sicht sehr konservativ und reflektiert noch nicht die neuesten Entwicklungen sowohl bei uns im Unternehmen wie auch im politischen Umfeld. Wenn die Regierung die Förderung von Modellen, wie wir sie in unserem Konzept Altenpflege 5.0 realisieren, so aufstockt wie in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dann bedeutet dies signifikant höhere Erträge“, sagte SeniVita-Gründer und Geschäftsführer Horst Wiesent.
Die 2013 aus der Umstellung auf das Konzept Altenpflege 5.0 folgenden Belastungen seien notwendig geworden, „um mit neuen Angeboten dem steigenden Bedarf im Wachstumsmarkt Pflege gerecht zu werden.“
„Wenn wir jetzt erst anfangen würden, uns darauf einzustellen und zu investieren, hätten wir wertvolle Zeit und schon mittelfristig Millionen an Einnahmen verloren“
„Die jüngsten politischen Weichenstellungen bestätigen uns darin. Wenn wir jetzt erst anfangen würden, uns darauf einzustellen und zu investieren, hätten wir wertvolle Zeit und schon mittelfristig Millionen an Einnahmen verloren“, so Wiesent.
SeniVita plant noch im zweiten Quartal 2014 die Platzierung von Genussscheinen an der Frankfurter Börse. Die ICF Kursmakler AG begleitet die Transaktion als Lead Manager.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte SeniVita wiederholt verzinsliche Genussrechte begeben, die so ausgestaltet waren, dass sie bilanziell als Eigenkapital verbucht werden. Im Mai 2011 hatte SeniVita eine Unternehmensanleihe begeben.
SeniVita eröffnete nach eigenen Angaben in 2013 zwei neue Einrichtungen und baute zwei ambulante Pflegedienste auf. Dadurch und durch weitere Investitionen sei die Vermögenssubstanz um mehr als 20 Millionen Euro gewachsen. Die Erlöse seien auf 28,7 Millionen Euro (2012: 27,0 Millionen Euro) angestiegen. Das Ergebnis von 1,2 Millionen Euro (2012: 1,0 Millionen Euro) habe die Eigenkapital-Basis gestärkt, so die SeniVita.
Reinvestition der Überschüsse
SeniVita investierte im letzten Jahr 22,7 Millionen Euro (2012: 5,7 Millionen Euro) in den Neubau von Pflegeinrichtungen sowie in den Umbau bereits bestehender stationärer Einrichtungen nach dem neuen Konzept Altenpflege 5.0. Die Finanzierung der Investitionen sei dabei größtenteils aus dem Cash Flow, durch die Ausgabe von Genussrechten (3,0 Millionen Euro) sowie durch Bankkredite (2,5 Millionen Euro) erfolgt. Aus der laufenden Geschäftstätigkeit seien 15,6 Millionen Euro (2012: minus 3,3 Millionen Euro) gekommen, berichtet die SeniVita.
Das Unternehmen betont, das es die Überschüsse reinvestiere und so „kontinuierlich seine Vermögenssubstanz stärke.“ Für das laufende Geschäftsjahr erwarte SeniVita Sozial „bei einer stabilen Auslastung wieder eine positive Umsatz- und Ertragsentwicklung.“
Anleihen Finder Redaktion
Foto: SeniVita gGmbH
Anleihen Finder Datenbank
Unternnehmensanleihe SeniVita Sozial gGmbH 2011/2016
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