Scope Ratings GmbH: Scope stuft Rating von DFAG von BB+ auf B- herab
Pressemitteilung der Scope Ratings GmbH:
Scope stuft das Rating der DF Deutsche Forfait AG (kons., im Folgenden DFAG genannt) von BB+ auf B- herab. Das Rating bleibt unter Beobachtung („under review“) für eine mögliche weitere Herabstufung.
Scope stuft das Rating der DF Deutsche Forfait AG (kons., im Folgenden DFAG genannt) von BB+ auf B- herab. Das Rating bleibt unter Beobachtung („under review“) für eine mögliche weitere Herabstufung. Wesentlicher Grund für den starken Downgrade sind die Folgen der Aufnahme der DFAG auf die Sanktionsliste des US Office of Foreign Assets Control (OFAC). Darüber hinaus ist die negative Geschäftsentwicklung 2013 mit einem realisierten Konzernverlust von ca. 3,8 Mio. Euro nach Steuern ein weiterer Rating-Treiber.
Am 6. Februar 2014 wurden die DFAG, ihre US-amerikanische Tochtergesellschaft DF Deutsche Forfait Americas Inc. sowie das damalige Vorstandsmitglied Ulrich Wippermann (Rücktritt am 27. Februar 2014 bekanntgegeben) wegen behaupteter Verstöße gegen die Handelssanktionen gegen den Iran auf die OFAC-Liste gesetzt. Als Konsequenz daraus kann die DFAG zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Geschäfte abwickeln, in denen US-amerikanische Unternehmen und Banken, US-Bürger u. ä. involviert sind. Gravierenden Einfluss hat in diesem Zusammenhang die daraus resultierende Einschränkung der DFAG, Geschäfte auf US-Dollar Basis zu tätigen. Etwa 65% der sich zum 31. Dezember 2013 auf der Bilanz befindlichen Forderungen notieren in US-Dollar, grundsätzlich wickelt die DFAG einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit in US-Dollar ab.
Das Unternehmen ist davon überzeugt, durch seine Geschäfte keine Sanktionen gegen den Iran verletzt zu haben und arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung und Lösung dieser Angelegenheit. Dennoch ist der Ausgang des Verfahrens ungewiss. Insbesondere kann der Zeitraum nicht abgeschätzt werden, in dem die Gesellschaft wieder voll operativ handlungsfähig wäre. Ein längerer Fortbestand auf der OFAC-Liste kann sich für die Gruppe als existenzbedrohend darstellen. Unabhängig vom Ausgang des OFAC-Verfahrens sieht Scope ein sehr hohes Reputationsrisiko für die DFAG. Dieses kann sich auf die Beziehungen mit wichtigen Geschäftspartnern, insbesondere mit institutionellen Investoren, stark auswirken. Zusätzlich sieht Scope das Risiko, dass durch den Rücktritt des Gründungsmitglieds Ulrich Wippermann die DFAG wesentliches Sektor-Know-How sowie viele im Forfaitierungsgeschäft notwendige Geschäftskontakte verliert.
Die DFAG hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust nach Steuern von ca. 3,8 Mio. Euro realisiert. Der Verlust ist auf Sondereffekte aus der Bildung von Umsatzsteuerrückstellung i. H. v. 2,2 Mio. Euro und der Ausbuchung von Forderungen als Folge der Aufnahme der Gesellschaft auf die OFAC-Liste i. H. v. 1,6 Mio. Euro zurückzuführen. Operativ liegt die Gesellschaft zudem weit hinter den Plan- und Vorjahreszahlen zurück. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012 sank das Geschäftsvolumen um über 22% auf 532 Mio. Euro. Ursächlich für den Rückgang sind nach Unternehmensangaben die längeren Abwicklungszeiten im Neukundengeschäft auf dem strategisch wichtigen afrikanischen Markt sowie die Verzögerung des geplanten Starts des Trade Finance Fonds der Tochtergesellschaft Deutsche Kapital Limited. Entgegen der Erwartungen konnte der Fonds zum Jahresende 2013 noch nicht als Platzierungsadresse genutzt werden.
Darüber hinaus sieht Scope Risiken in der geographischen Verteilung der Unternehmenstätigkeit der DFAG. Über die Geschäfte mit Iran hinaus, deren Fortführung im Zuge der aktuellen Situation unsicher erscheint, machen Geschäftsaktivitäten im direkten und indirekten Einflussgebiet Russlands einen signifikanten Anteil am Forfaitierungsvolumen in den vergangenen Jahren aus. Im Hinblick auf die aktuell unsichere politische Situation in diesen Ländern und auf mögliche internationale Sanktionen gegen Russland sieht Scope Risiken für die künftige Entwicklung der Geschäftstätigkeit, da sich Konzentrationsrisiken in unsicheren Märkten abzeichnen.
Aufgrund der gegenwärtig stark eingeschränkten operativen Handlungsfähigkeit der DFAG, der Unsicherheiten über die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des OFAC-Verfahrens sowie das grundsätzlich mit dem OFAC-Verfahren verbundene Existenzrisiko für DFAG wird das Rating weiterhin „under review for downgrade“ belassen.
Scope Ratings GmbH
Ähnliche Artikel
-
Scope Ratings GmbH: Scope stuft Rating von friedola auf B herab
Pressemitteilung der Scope Ratings GmbH: Scope stuft das Corporate Rating der friedola Gebr. Holzapfel GmbH (Teilkonzern) von BB auf B herab. Der Ausblick ist stabil. […]
-
Scope stellt das BB Rating von Karlie Group GmbH „under review“ für eine mögliche Herabstufung
Pressemitteilung der Scope Ratings GmbH: Scope setzt das BB Rating der Karlie Group GmbH „under review“ für eine mögliche Herabstufung. Die Gründe für die Ratingaktion […]
Karlsberg Brauerei sammelt 55 Mio. Euro mit neuem 6,00%-Nordic Bond 2024/29 (A3825C) ein #Karlsberg #KarlsbergBrauerei #Anleihe #NordicBond #Neuemission #Kapitalmarkt #Investoren #Zuteilung #Platzierungsergebnis https://t.co/TzRI7u4Q5s
— Anleihen Finder (@AnleihenFinder) April 19, 2024
Meistgelesene Artikel in den letzten 24 Stunden - Top 15
- +++ Neuemission +++ NEON EQUITY AG begibt 10%-Anleihe (A383C7) – Zielvolumen von 25 Mio. Euro
- FCR Immobilien AG erwirtschaftet FFO von 8,2 Mio. Euro in 2023 – Verkaufserlöse steigen auf 18,3 Mio. Euro
- Pareto Securities etabliert deutsche Emittenten am Nordic Bond-Markt – Rekordaktivität am nordischen HY-Markt
- DMAF: Vorzeitige Rückzahlung der Anleihen von Douglas (A161MW) und Kirk Beauty One (A161WQ)
- Deutsche Rohstoff AG: Investoren-Call am 24.04.2024 um 10 Uhr
- …und raus bist Du: Emittenten-Kündigungsrechte bei Mittelstandsanleihen
- Neue Karlsberg-Anleihe 2024/29: Finaler Zinskupon auf 6,00% p.a. festgelegt – Zeichnungsphase wird verkürzt
- „Haben das Ziel, die jährliche Gesamtleistung bis 2027 auf 600 Mio. Euro zu steigern“ – Interview mit Alexander Reinicke, CFO der ABO Wind AG
- Karlsberg Brauerei sammelt 55 Mio. Euro mit neuem 6,00%-Nordic Bond 2024/29 (A3825C) ein
- +++ NEUEMISSION +++ BIOGENA begibt erste Unternehmensanleihe – Zinskupon von 7,50% p.a. – Volumen von bis zu 6 Mio. Euro
- +++ NEUEMISSION +++ Karlsberg Brauerei GmbH begibt neue Anleihe – Zielvolumen von 50 Mio. Euro – Zinsspanne zwischen 6,00% und 7,00% p.a.
- „Wollen die erfolgreichste paneuropäische Hanf- und Cannabis-Holding aufbauen“ – Interview mit Daniel Kruse, SynBiotic SE
- Insolvenzverfahren bei Wärmepumpen-Hersteller B4H eröffnet
- Huber Automotive-Anleihe 2019/24 (A2TR43): Zweite Gläubigerversammlung am 03. Mai 2024 um 14 Uhr
- „Die Prolongation ist für Huber Automotive von existenzieller Bedeutung“ – Interview mit Martin Huber, CEO der Huber Automotive AG